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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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starrten ins unruhige Wasser. Aber sie konnten nichts erkennen. Die Unterströmung musste sehr stark sein.
    »Sie sind so gut wie tot«, sagte Trin Kronos mit finsterer Miene, während er sich das Handgelenk hielt.
    »Ja«, bestätigte der große, bärtige Grieu. »Wir werden die Leichen der anderen irgendwo über Bord werfen – aber so, dass man sie findet.«

85
     
    Jede Technik ist suspekt und muss als potenzielle Gefahr betrachtet werden.
    Butlers Djihad,
    Handbuch für unsere Enkel
     
     
    Als die schreckliche Nachricht in der Schmugglerbasis auf Salusa Secundus eintraf, hatte Gurney Halleck den Tag allein in den Ruinen der Gefängnisstadt verbracht. Er saß auf den Überresten einer uralten Mauer, klimperte auf seinem Baliset und arbeitete an einer Ballade über diesen trostlosen Planeten. Die Ziegelsteine in seiner Umgebung waren in der nuklearen Glut zu glasigen Klumpen verformt worden.
    Er blickte zu einer Erhebung hinüber und stellte sich das prächtige imperiale Gebäude vor, das dort vor Urzeiten gestanden haben musste. Seine raue, aber kräftige Stimme trieb zu den Tönen des Balisets über das Gestrüpp und das trockene Land. Er hielt inne und wechselte zu einer Molltonart, die besser zur Stimmung passte ... dann fing er von vorn an.
    Die Wolken in den kränklichen Farben und die trübe Luft waren genau der richtige Hintergrund für die melancholische Musik. Gurney war dankbar für das launische Wetter, auch wenn die Männer in der unterirdischen Festung es verfluchten.
    Diese Hölle war immer noch besser als die Sklavengruben von Giedi Primus.
    Ein grauer Ornithopter näherte sich aus südlicher Richtung, ein Gefährt ohne Hoheitszeichen, das den Schmugglern gehörte. Die Flügel schlugen träge vor dem düsteren Himmel. Gurney sah aus dem Augenwinkel, wie der Thopter in einer Salzsenke neben den uralten Ruinen landete.
    Er konzentrierte sich auf die Bilder, die er mit seiner Ballade heraufbeschwören wollte – den Luxus des kaiserlichen Hofes, die exotischen Menschen, die von den fernsten Planeten angereist waren, ihre prächtigen Gewänder und kultivierten Sitten. Und jetzt war alles fort. Er wandte seinen Blick nach innen und rieb sich die Inkvine-Narbe am Kiefer. Echos aus der tiefsten Vergangenheit mischten sich mit bunten Farben in die ewige Eintönigkeit von Salusa.
    Er hörte Rufe und sah, wie ein Mann den Abhang heraufgerannt kam, in seine Richtung. Es war Bork Qazon, der Lagerkoch. Seine Schürze war fleckig. Er wedelte mit den Armen und schrie: »Gurney! Dominic ist tot!«
    Erschüttert hängte er sich das Baliset über die Schulter und sprang von der Mauer. Schwankend hörte er sich die tragische Nachricht an, die vor wenigen Augenblicken mit dem Thopter eingetroffen war.
    Dominic Vernius und alle anderen Kameraden waren durch eine Nuklearexplosion ums Leben gekommen – anscheinend während eines Angriffs durch Sardaukar.
    Gurney konnte es nicht fassen. »Die Sardaukar ... haben Nuklearwaffen eingesetzt?«
    Sobald die Nachricht Kaitain erreichte, würden Kuriere des Imperators die Geschichte in einer Version weiterverbreiten, die Shaddam genehm war. Er würde seine eigenen historischen Tatsachen schaffen und Dominic als verabscheuungswürdigen Kriminellen darstellen, der seit Jahrzehnten das Imperium unsicher machte.
    Der Koch blickte ihn mit geröteten Augen an. »Ich vermute, dass Dominic sie gezündet hat. Er hatte vor, das Arsenal der Familie für einen Selbstmordangriff auf Kaitain zu verwenden.«
    »Das ist Wahnsinn.«
    »Er war verzweifelt.«
    »Nuklearwaffen – gegen die Sardaukar des Imperators.« Gurney schüttelte den Kopf. Dann wurde ihm klar, dass er jetzt Entscheidungen treffen musste. »Ich habe das Gefühl, dass es noch nicht vorbei ist, Qazon. Wir müssen dieses Lager schleunigst räumen. Wir müssen uns in alle Winde zerstreuen. Jetzt sind sie zweifellos hinter uns her.«
     
    * * *
     
    Die Nachricht vom Tod ihres Anführers versetzte den Männern einen schweren Schlag. Genauso wie die einstige Größe dieser verwundeten Welt für immer verloren war, waren auch für die Reste der Schmugglergruppe die Tage gezählt. Ohne Dominic konnten sie nicht weitermachen. Der abtrünnige Graf war ihre treibende Kraft gewesen.
    Als es dunkel wurde, versammelten sie sich an einem Tisch, um die weitere Strategie zu diskutieren. Mehrere schlugen vor, Gurney Halleck zu ihrem neuen Anführer zu ernennen, nachdem nun mit einem Schlag Dominic, Johdam und Asuyo tot waren.
    »Hier ist es

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