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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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nicht mehr sicher«, sagte Qazon. »Wir wissen nicht, wie viel die Leute des Imperators über unsere Aktivitäten in Erfahrung gebracht haben. Sie könnten Gefangene gemacht und sie verhört haben.«
    »Wir müssen eine neue Basis einrichten, um unsere Arbeit fortsetzen zu können«, sagte ein anderer Mann.
    »Welche Arbeit?«, fragte einer der ältesten Veteranen zurück. »Wir haben uns zusammengefunden, weil Dom uns gerufen hat. Wir haben für ihn gelebt. Und jetzt ist er nicht mehr da.«
    Während die Schmuggler debattierten, wanderten Gurneys Gedanken zu den Kindern des gefallenen Grafen, die im Haus Atreides Zuflucht gefunden hatten. Als er lächelte, zuckte ein leichter Schmerz durch die Inkvine-Narbe. Er achtete nicht weiter darauf und genoss stattdessen die Ironie, dass der Atreides-Herzog auch ihn unwissentlich aus den Fängen der Harkonnens befreit hatte, indem er genau zum richtigen Zeitpunkt eine Lieferung blauen Obsidians bestellt hatte ...
    Er traf eine Entscheidung. »Ich werde euch nicht zu einer neuen Basis begleiten. Nein, mein nächstes Ziel lautet Caladan. Ich möchte Herzog Leto Atreides meine Dienste anbieten. Ich will dort sein, wo Rhombur und Kailea Vernius leben.«
    »Du bist verrückt, Halleck«, sagte Scien Traf, ein Mann mit hängenden Schultern, der auf einem Stück harzigen Holz kaute. »Dom hat darauf bestanden, dass wir uns von seinen Kindern fernhalten, um sie nicht in Gefahr zu bringen.«
    »Die Gefahr ist mit ihm gestorben«, erwiderte Gurney. »Es ist jetzt zwanzig Jahre her, seit die Familie abtrünnig wurde.« Er kniff die blauen Augen zusammen. »Je nach dem, wie schnell der Imperator reagiert, kann ich vielleicht Kontakt mit den Kindern aufnehmen, bevor die verfälschte Version der Ereignisse sie erreicht. Dominics Erben müssen erfahren, was wirklich mit ihrem Vater geschehen ist, nicht den Unsinn, den die offiziellen Kuriere verbreiten werden.«
    »Es sind keine Kinder mehr«, warf Bork Qazon ein. »Rhombur ist bereits Mitte dreißig.«
    »Richtig«, stimmte Pen Barlow zu. Er nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarre und atmete dunklen Rauch aus. »Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als sie kaum über meine Knie hinausragten, kleine Bälger, die ständig durch das Große Palais flitzten.«
    Gurney stand auf und rückte das Baliset auf seiner Schulter zurecht. »Ich werde nach Caladan gehen und ihnen alles erklären.« Er nickte allen Männern der Reihe nach zu. »Einige von euch werden die Arbeit sicherlich fortsetzen wollen. Meinetwegen könnt ihr den Rest der noch vorhandenen Ausrüstung nehmen. Ich ... ich habe nicht vor, weiterhin als Schmuggler zu leben.«
     
    * * *
     
    Als Gurney Halleck auf dem Raumhafen von Cala City eintraf, hatte er nur einen Sack mit etwas Kleidung dabei, ein Bündel Solaris – sein Anteil an den Gewinnen aus den Schmugglergeschäften – und sein geliebtes Baliset. Außerdem brachte er Neuigkeiten von Dominic Vernius und viele Erinnerungen an den Mann mit – was hoffentlich genügte, um ihm den Zutritt zur Burg des Herzogs zu gestatten.
    Während der Reise durch den Faltraum hatte er zu viel getrunken, sein Geld in den Kasinos des Heighliners verspielt und sich von den Wayku-Dienern verhätscheln lassen. Er hatte eine hübsche Frau von Poritrin getroffen, die der Meinung gewesen war, Gurneys Lieder und seine gute Laune seien ein angemessener Ausgleich für sein vernarbtes Gesicht. Sie war mehrere Tage lang bei ihm geblieben, bis der Heighliner den Orbit um Caladan erreicht hatte. Er hatte sie zum Abschied noch einmal geküsst und dann das Shuttle bestiegen.
    Auf dem kühlen, feuchten Caladan verbrauchte er fast sein ganzes Geld, um sich ein vorzeigbares Aussehen zu verschaffen. Da er weder Land noch Familie besaß, hatte er nie gewusst, wofür er es hätte sparen sollen. »Geld wurde erfunden, um es auszugeben«, sagte er stets. Diese Ansicht wäre seinen Eltern völlig unverständlich gewesen.
    Nachdem er mehrere Sicherheitsüberprüfungen bewältigt hatte, stand Gurney endlich im Audienzsaal der Burg und sah, wie ein stämmiger Mann und eine wunderschöne Frau mit kupferfarbenem Haar auf ihn zukamen. In ihren Gesichtern erkannte er Züge, die ihn an Dominic erinnerten. »Sie sind Rhombur und Kailea Vernius?«
    »Die sind wir.« Der Mann hatte zerzaustes blondes Haar und ein breites Gesicht.
    »Die Wachen behaupten, dass Sie unseren Vater kennen«, sagte Kailea. »Wo ist er all die Jahre gewesen? Warum hat er uns nie eine Nachricht

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