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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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es geschafft haben sollte, in einen Hochsicherheitstrakt einzudringen.
    Der Flügel des Forschungspavillons, den er vor drei Jahren gesprengt hatte, war vollständig wiederaufgebaut worden, doch die Gleise für die Versorgungszüge führten nun zu einem anderen Eingangstor. Er rannte los, weil er hoffte, dass er dort leichter durch die Sicherheitseinrichtungen schlüpfen konnte.
    Er rief eine Transportkapsel, stieg ein und identifizierte sich mit der gestohlenen Karte. Einen Wachmann, der ihn ausfragen wollte, wies er schroff ab. Dann flog die Kapsel davon und entfernte sich immer weiter vom Forschungspavillon. Sein Ziel war eine Fabrikanlage, wo er seine Verkleidung abwerfen und in der Masse der Arbeiter untertauchen konnte.
    Kurz darauf hörte er schrille Alarmsirenen, doch er war längst weit genug vom Komplex und der Geheimpolizei der Tleilaxu entfernt. Er war der Einzige, der einen Hinweis darauf hatte, welche Absichten die Eroberer in Wirklichkeit verfolgten, warum sie Ix besetzt hatten.
    Doch dieses Wissen tröstete ihn nicht. Nun empfand er eine Verzweiflung, die tiefer war als alles, was er seit Beginn seines Kampfes erlebt hatte.

84
     
    List und Tücke setzen sich täglich über verbindliche Regeln hinweg. Warum sollten wir Angst davor haben, günstige Gelegenheiten zu nutzen?
    Graf Hundro Moritani,
    Antwort auf die Vorladung zum Landsraad-Gericht
     
     
    Über das schwankende Deck des Schiffes stapfte ein Riese, der mit wilden Augen auf seine Gefangenen herabblickte. »Schaut euch diese Möchtegern-Schwertmeister an!« Er lachte so heftig, dass sie seinen stinkenden Atem riechen konnten. »Schwächlinge und Feiglinge, die sich brav an die Regeln halten. Gegen ein paar mittelmäßig ausgebildete Soldaten mit Betäubungsstäben könnt ihr nichts ausrichten.«
    Duncan stand neben Hiih Resser und vier weiteren Schülern von Ginaz auf dem Deck. Sie hatten sich viele Schnittwunden und Blutergüsse zugezogen, ganz zu schweigen vom schlimmen Kater. Man hatte ihnen die Fesseln aus Shigadraht abgenommen, doch ein Trupp schwer bewaffneter Soldaten in gelben Moritani-Uniformen hielt sich in der Nähe bereit. Der dichte graue Himmel ließ es eine Stunde früher als sonst dunkel werden.
    Das Deck des Schiffes war weitläufig wie ein Trainingsplatz und sauber, auch wenn immer wieder einzelne Brecher über die Reling schwappten. Die angehenden Schwertmeister wahrten das Gleichgewicht, als hätten sie jahrelang nichts anderes geübt, während die Grummaner sich an Geländern und Seilen festhalten mussten. Einige wirkten sogar leicht seekrank. Duncan jedoch hatte lange Zeit auf Caladan gelebt und war mit den Bedingungen an Bord eines Schiffes bestens vertraut. Jedes Teil der Ausrüstung war gut vertäut und gesichert worden. Er konnte nichts entdecken, was sich von den Gefangenen als Waffe einsetzen ließ.
    Das Schiff fuhr durch die Kanäle des Archipels. Duncan wunderte sich, dass Grummaner den Mut zu einer solchen Aktion aufbrachten. Doch das Haus Moritani hatte sich mit den brutalen Angriffen auf Ecaz längst über sämtliche Regeln der Kanly hinweggesetzt. Dass die Schüler von Grumman in Ungnade entlassen worden waren, hatte zweifellos ihren Zorn geschürt. Hiih Resser, der als Einziger von ihnen geblieben war, musste sich auf eine grausamere Behandlung als alle anderen gefasst machen. Als Duncan das übel zugerichtete und geschwollene Gesicht des Rotschopfs musterte, wusste er, dass Resser es ebenfalls verstanden hatte.
    Der ungewöhnlich große Mann, der sich als Grieu vorgestellt hatte, trug tropfenförmige Feuerjuwelen an den Ohren. Er hatte einen geflochtenen schwarzen Bart, der von den Wangen bis zum Kinn reichte und dunkles Haar, das ihm lang über die breiten Schultern fiel. Aus dem Bart ragten stellenweise grüne Spitzen wie kleine Zweige hervor. Die Enden brannten in schwacher Glut, sodass sein Gesicht ständig von stinkendem Rauch eingehüllt war. Zwei funkelnde Maula-Pistolen steckten in seinem Gürtel.
    »Was hat euch das ganze alberne Training gebracht? Kaum betrinkt ihr euch, verliert ihr jede Vorsicht und seid plötzlich keine Supermänner mehr. Ich bin froh, dass mein Sohn diesen Unsinn frühzeitig abgebrochen hat, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren.«
    Ein drahtiger junger Mann in gelber Moritani-Uniform kam an Deck. Mit ungutem Gefühl erkannte Duncan Trin Kronos wieder, der an die Seite des schwarzbärtigen Hünen trat. »Wir sind zurückgekehrt, um zusammen mit euch den Abschluss eurer

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