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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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geschickt.«
    Gurney griff nach seinem Baliset, als würde es ihm Halt und Kraft geben. »Er kam bei einem Angriff der Sardaukar auf Arrakis ums Leben. Dort hatte Dominic eine Schmugglerbasis eingerichtet – und eine zweite auf Salusa Secundus.« Er spielte nervös mit den Saiten und zupfte sogar einen Akkord.
    Rhombur ließ sich erschüttert in einen Stuhl fallen, den er beinahe verfehlt hätte, bevor er sein Gleichgewicht wiederfand. Er starrte blinzelnd geradeaus und suchte mit der Hand nach der von Kailea. Sie ergriff seine und hielt ihn fest.
    Unbehaglich fuhr Gurney fort. »Ich habe für Ihren Vater gearbeitet und ... und jetzt habe ich keine Aufgabe mehr. Ich dachte, ich sollte Sie beide aufsuchen und erklären, was er in den vergangenen zwanzig Jahren getan hat – und warum er sich nicht bei Ihnen melden konnte. Er hat dabei nur an Ihre Sicherheit gedacht.«
    Den Vernius-Kindern liefen Tränen übers Gesicht. Nach dem Mord an ihrer Mutter vor vielen Jahren passte diese Neuigkeit in ein vertraut gewordenes Muster. Rhombur öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber er brachte kein Wort heraus.
    »Im Umgang mit der Klinge kann ich es mit jedem Mann der Atreides-Hauswache aufnehmen«, versicherte Gurney. »Sie haben da draußen mächtige Feinde, aber ich werde nicht zulassen, dass sie Ihnen etwas antun. Das hätte auch Dominic so gewollt.«
    »Bitte drücken Sie sich etwas klarer aus.« Ein anderer Mann kam aus einem Seitengang. Er war groß und schlank, hatte dunkles Haar und graue Augen und trug eine schwarze Uniformjacke mit einem roten Falkenwappen am Revers. »Wir wollen die ganze Geschichte hören, mag sie auch noch so schmerzhaft sein.«
    »Gurney Halleck, das ist Herzog Leto Atreides«, sagte Rhombur matt, nachdem er sich die Tränen aus den Augen gewischt hatte. »Auch er kannte meinen Vater.«
    Der narbengesichtige Besucher reichte Leto zögernd die Hand. »Es tut mir Leid, dass ich so schreckliche Nachrichten bringe«, sagte Gurney und warf Rhombur und Kailea einen Blick zu. »Dominic ist es erst vor kurzem gelungen, nach Ix vorzudringen, nachdem er von furchtbaren Dingen gehört hatte. Und was er dort erlebt hat ... entsetzte ihn so sehr, dass er als gebrochener Mann zurückkehrte.«
    »Es gab viele Wege, um sich einzuschleusen«, sagte Rhombur. »Noteingänge, die nur der Familie Vernius bekannt waren. An einige kann ich mich noch gut erinnern.« Er wandte sich wieder an Gurney. »Aber welche Pläne hat er verfolgt?«
    »Soweit ich weiß, hat er sich darauf vorbereitet, Kaitain mit den Nuklearwaffen der Vernius-Familie anzugreifen. Doch die Sardaukar des Imperators haben von seinem Plan erfahren und die Basis überfallen. Dominic hat einen Steinbrenner aktiviert und die ganze Umgebung vernichtet.«
    »Unser Vater war also die ganze Zeit noch am Leben«, sagte Rhombur und sah Leto an. Dann wanderte sein Blick über die Eingänge des Raums, als würde er nach Tessia suchen. »Er war am Leben, aber er hat es uns nicht wissen lassen. Ich wünschte, ich hätte an seiner Seite kämpfen können, wenigstens einmal. Ich hätte bei ihm sein sollen.«
    »Prinz Rhombur – falls ich Sie so nennen darf«, sagte Gurney. »Jeder, der bei ihm war, ist jetzt tot.«
     
    * * *
     
    Das gleiche Shuttle, mit dem auch Gurney Halleck eingetroffen war, brachte eine offizielle diplomatische Kurierin des Erzherzogs Armand Ecaz. Die Frau hatte kurz geschorenes kastanienbraunes Haar und trug die mit Tressen und zahlreichen Taschen besetzte Ehrenuniform ihres Standes.
    Sie fand Leto im Bankettsaal, wo er sich mit einigen Angestellten des Haushalts unterhielt, die die Wand aus kostspieligem blauen Obsidian auf Hochglanz polierten. Dank Gurney Halleck wusste Leto nun, dass der Stein nicht von Hagal, sondern aus den Sklavengruben der Harkonnens stammte. Trotzdem hatte Gurney ihn gebeten, die Wandverkleidung nicht herauszureißen.
    Leto begrüßte die Kurierin, die mit schnellen, professionellen Handgriffen ihre Identitätsnachweise vorzeigte und ihm einen versiegelten Nachrichtenzylinder aushändigte. Sie sagte nur wenig und wartete, dass der Herzog den Empfang mit einem Daumenabdruck bestätigte.
    Da Kuriere nur äußerst selten gute Nachrichten überbrachten, hatten sich inzwischen auch Thufir Hawat und Rhombur eingefunden. Leto hielt den ungeöffneten Zylinder in der Hand und erwiderte ihre Blicke.
    Während die Arbeiter weiter den Obsidian polierten, holte sich der Herzog einen schweren Stuhl vom Esstisch. Die Beine

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