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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Schwertmeister gezeitigt hatte. Seit Jahrtausenden waren die Gefahren der Hybris bekannt, dass Hochmut vor dem Fall kam. Hatten die Menschen überhaupt nichts dazugelernt?
    Wie seine Begleiter trug Duncan nun die khakifarbene Uniform und das rote Stirnband eines Schwertmeisters. Sie alle hatten sich ein schwarzes Band um den linken Oberarm geschlungen, um die über hundert Schwertmeister zu ehren, die beim Moritani-Überfall ums Leben gekommen waren.
    »Wir haben uns darauf verlassen, das die imperialen Gesetze uns schützen«, sagte ein verletzter Mord Cour mit schwacher Stimme. Er erinnerte kaum noch an den Mann, der die Schüler in Epik, Dramatik und Lyrik unterrichtet und sie zum Weinen gebracht hatte, wenn er legendäre Geschichten vortrug. Seine Arme waren verbunden. »Aber die Grummaner haben sich nicht darum geschert. Sie haben unsere heiligsten Traditionen mit Füßen getreten und auf die Ehre des Imperiums gespuckt.«
    »Nicht jeder hält sich an die Regeln«, sagte Duncan, ohne seine Verbitterung verbergen zu können. »Das hat Trin Kronos selbst gesagt. Wir haben ihm einfach nicht zugehört.«
    Rivvy Dinaris wabbeliges Gesicht errötete.
    »Man wird den Moritanis einen Verweis erteilen«, sagte Jeh-Wu mürrisch. »Sie müssen eine Strafe zahlen, vielleicht verhängt man ein Embargo – doch ansonsten werden sie unbehelligt bleiben und über uns lachen.«
    »Niemand wird mehr Respekt vor der Kompetenz von Ginaz haben«, knurrte Bludd. »Die Schule wurde entehrt. Unser Ruf hat einen nicht wieder gutzumachenden Schaden erlitten.«
    Mord Cour starrte in den dunstigen Himmel, während sein langes graues Haar wie ein Leichentuch an seinem Kopf hing. »Wir müssen die Schule wieder aufbauen. Genauso wie es die Anhänger von Jool-Noret taten, nachdem ihr Meister ertrunken war.«
    Duncan musterte den alten Schwertmeister und erinnerte sich an das abenteuerliche Leben des Mannes – wie sein Heimatdorf ausradiert wurde, wie er in der Wildnis der Berge von Hagal überlebt hatte und zu den Banditen zurückgekehrt war, die seine Familie und seine Nachbarn auf dem Gewissen hatten, und wie er sich an ihnen gerächt hatte. Wenn irgendjemand es schaffte, die Schule wieder zu dem zu machen, was sie einmal gewesen war, dann Cour.
    »Wir werden nie wieder so hilflos sein«, versprach Rivvy Dinari mit tief bewegter Stimme. »Unser Premier hat versprochen, zwei Kampfeinheiten auf Ginaz zu stationieren, und wir bekommen ein Geschwader Mini-U-Boote, die im Wasser patrouillieren sollen. Wir sind Schwertmeister und üben rechtschaffen unsere Kunst aus. Dieser Feind hat uns völlig überrascht. Wir sind beschämt.« Mit eleganter Bewegung trat er gegen ein Stück Metall und ließ es ein Stück durch die Luft segeln. »Die Ehre schwindet dahin. Was ist aus dem Imperium geworden?«
    Nachdenklich wich Duncan einer großen Blutlache auf dem Pflaster aus. Sie glänzte im warmen Regen. Resser sah sie sich genauer an, als könnte er auf diese Weise irgendwelche Informationen gewinnen, ob das Opfer ein Feind, ein Verbündeter oder ein unschuldiger Zivilist gewesen war.
    »Jetzt müssen viele Fragen gestellt werden«, sagte Bludd mit einer Spur von Besorgnis. »Wir müssen den Dingen auf den Grund gehen, um herauszufinden, was wirklich geschehen ist.« Er pumpte seinen Brustkorb auf. »Und wir werden Antworten finden. Zuerst bin ich Soldat und an zweiter Stelle Lehrer.«
    Seine Gefährten brummten zustimmend.
    In einem Trümmerhaufen sah Duncan etwas glitzern und näherte sich der Stelle. Er zog ein silbernes Armband heraus und wischte es an seiner Hose ab. Es war mit winzigen Anhängern besetzt, die Schwerter, Heighliner oder Ornithopter darstellten. Er kehrte zu den anderen zurück und reichte es Dinari.
    »Wollen wir hoffen, dass es nicht einem Kind gehört hat«, sagte der korpulente Mann.
    Duncan hatte bereits vier tote Kinder gesehen, die man aus den Trümmern gezogen hatte, die Söhne und Töchter von Angestellten der Schule. Die endgültige Zahl der Todesopfer musste mehrere tausend betragen. Ließ sich all dies auf eine einzige Beleidigung zurückführen, als man die Schüler von Grumman aus der Schule verstoßen hatte, was eine gerechtfertigte Reaktion auf den Angriff des Hauses Moritani gegen unschuldige Zivilisten von Ecaz war ... der wiederum durch den Mord an einem Botschafter während eines Banketts auf Arrakis ausgelöst worden war ... der wiederum durch den Verdacht einer landwirtschaftlichen Sabotage provoziert worden

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