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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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war?
    Die Schüler von Grumman hatten selbst entscheiden können, ob sie bleiben oder gehen wollten. Es war alles so sinnlos. Trin Kronos war deswegen zu Tode gekommen, und viele andere ebenfalls. Wann würde es aufhören?
    Resser beabsichtigte immer noch, nach Grumman zurückzukehren, obwohl ein solches Vorhaben an Selbstmord zu grenzen schien. Er wollte sich dort seinen Dämonen stellen, und Duncan hoffte, dass er die Begegnung überlebte und irgendwann den Weg zu Herzog Leto Atreides fand.
    Einige Schwertmeister hatten halbherzig vorgeschlagen, ihre Dienste als Söldner für Ecaz anzubieten. Andere bestanden darauf, dass zuerst ihre Ehre wiederhergestellt werden musste. Auf Ginaz wurden fähige Kämpfer benötigt, um die Schule neu zu begründen. Die berühmte Akademie würde Jahre brauchen, bis sie sich erholt hatte.
    Duncan empfand große Wut und Trauer angesichts dessen, was hier geschehen war, doch an erster Stelle fühlte er sich Herzog Leto Atreides verpflichtet. Acht Jahre lang war Duncan wie ein gutes Schwert im Feuer geschmiedet worden. Und dieses Schwert gehörte dem Haus Atreides.
    Er würde nach Caladan zurückkehren.

95
     
    Warum suchst du nach einem Sinn, wo es gar keinen gibt? Würdest du einem Weg folgen, von dem du wüsstest, dass er nirgendwohin führt?
    Frage aus der Mentatenschule
     
     
    Die Alpträume waren schlimm, aber das Aufwachen war noch viel schlimmer.
    Als Leto im Krankenzimmer wieder zu Bewusstsein kam, begrüßte ihn der Nachtpfleger und sagte ihm, wie glücklich er sei, dass er überlebt hatte. Leto jedoch fühlte sich alles andere als glücklich. Der Pfleger mit den dicken Brillengläsern bemerkte seine bestürzte Miene und fügte hinzu: »Es gibt noch eine gute Nachricht. Prinz Rhombur hat überlebt.«
    Aufgeregt holte Leto tief Luft. Seine Lungen fühlten sich an, als hätte er feine Glassplitter inhaliert. Sein Speichel schmeckte nach Blut. »Und Victor?« Er brachte die zwei Worte nur mit Mühe heraus.
    Der Pfleger schüttelte den Kopf. »Es tut mir Leid.« Nach einer bedrückten Pause sagte er: »Sie müssen sich ausruhen. Ich möchte Sie nicht mit Einzelheiten des Bombenanschlags beunruhigen. Dafür ist später noch genug Zeit. Thufir Hawat untersucht den Fall.« Er griff in die Tasche seines Kittels. »Ich möchte Ihnen eine Schlaftablette geben.«
    Leto schüttelte entschieden den Kopf und hob abwehrend eine Hand. »Ich werde aus eigener Kraft einschlafen.« Victor ist tot!
    Der Pfleger war nicht ganz mit der Entscheidung zufrieden, aber er fügte sich dem Willen seines fürstlichen Patienten und ermahnte ihn, nicht das Bett zu verlassen. Eine Kom-Einheit, die sich mit einem Sprachbefehl aktivieren ließ, schwebte über dem Bett. Leto musste nur hineinsprechen.
    Victor ist tot. Mein Sohn! Leto hatte es längst gewusst ... aber nun musste er sich dieser schrecklichen Wahrheit stellen. Und eine Bombe. Wer könnte so etwas getan haben?
    Er beobachtete, wie der Nachtpfleger in einen Raum auf der anderen Seite des Korridors ging und sich um einen anderen Patienten kümmerte. Rhombur? Von seinem Bett aus konnte Leto nur sehen, dass eine Tür offen stand.
    Trotz der ärztlichen Anweisungen und trotz der Schmerzen setzte sich der störrische Herzog im Krankenbett auf. Er bewegte sich wie eine beschädigte ixianische Maschine, als er das steife, nach Schweiß und Desinfektionsmitteln riechende Laken zurückschlug und die Beine über die Bettkante hob. Seine nackten Füße berührten den Boden.
    Wo war Rhombur? Alles andere hatte Zeit. Er musste seinen Freund sehen. Jemand hat meinen Sohn getötet! Leto spürte brennende Wut und einen stechenden Schmerz im Schädel.
    Sein Sichtfeld schrumpfte zu einem kleinen Punkt zusammen, und er konzentrierte sich auf das Muster der Bodenfliesen, um nicht die Orientierung zu verlieren. Er machte einen Schritt nach dem anderen. Seine Rippen waren bandagiert, und seine Lungen brannten. Sein Gesicht fühlte sich von der Neuhaut-Salbe hart an. Bisher hatte er noch in keinen Spiegel geschaut und wusste nicht, wie schwer er verletzt war. Es war ihm gleichgültig, ob er Narben zurückbehielt. Alles war ihm gleichgültig geworden. Die tiefen Verletzungen seiner Seele waren unheilbar. Victor war tot. Mein Sohn, mein Sohn!
    Es war unglaublich, aber Rhombur hatte überlebt. Wo war er?
    Ein Bombenanschlag auf das Drachenschiff ...
    Leto entfernte sich Schritt für Schritt von den Diagnosegeräten neben dem Bett. Draußen wehte ein kalter Sturm, der

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