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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Bäumen zwischen den Reissümpfen kamen immer näher. Ihre Äste waren wie steife Finger mit dornigen Krallen, die sich ihm drohend entgegenreckten. Er stieß einen wortlosen Schrei aus ...
    Selbst der Tod des alten Herzogs in der Stierkampfarena war weniger spektakulär als das imposante Ende seines Sohnes.
    Im letzten Moment sorgte Leto für etwas mehr zusätzlichen Auftrieb – was die strapazierten Suspensoren und Maschinen hergaben. Er schoss über das Dorf hinweg, versengte ein paar baufällige Dächer und stürzte knapp dahinter in die Reisfelder.
    Die Kabine schlug wie eine altertümliche Artilleriegranate in den schlammigen Boden. Matsch, Wasser und zerfetzte Pflanzen wurden in die Luft geschleudert. Die Wände der Kabine wurden wie Papier zusammengeknüllt.
    Der Aufprall warf Leto vom Sitz gegen die Wand, dann stürzte er zu Boden. Braunes Wasser floss durch die Risse in der Kabinenhülle. Langsam kam das Wrack knirschend und ächzend zur Ruhe.
    Leto fiel in eine abgrundtiefe Bewusstlosigkeit ...

94
     
    Die größten und wichtigsten Probleme des Lebens lassen sich nicht lösen. Man kann ihnen lediglich entwachsen.
    Schwester Jessica, privater Tagebucheintrag
     
     
    Ein leichter tropischer Regen fiel, als die Überlebenden der älteren Schwertmeister die trümmerübersäte Fläche betraten, die kaum noch Ähnlichkeit mit dem historisch bedeutenden Zentralplatz der Schule von Ginaz hatte.
    Duncan Idaho begleitete sie. Er hatte sein zerrissenes Hemd weggeworfen. Hiih Resser trug seins noch, obwohl es mit Blut getränkt war – das zum größten Teil nicht sein eigenes war. Beide waren jetzt richtige Schwertmeister, aber sie hatten nicht das Bedürfnis, diesen Triumph zu feiern.
    Duncan wollte nur nach Hause, nach Caladan.
    Obwohl der Überraschungsangriff der Grummaner schon einen Tag zurücklag, arbeiteten immer noch Rettungsteams in den Trümmern und suchten mit Spürhunden und trainierten Frettchen nach Lebenszeichen. Aber es gab nur wenige verschüttete Überlebende.
    Der einstmals hübsche Springbrunnen auf dem Platz war völlig zerstört worden. In der Luft hing der Gestank nach Feuer und Tod und wurde auch nicht von der frischen Meeresbrise vertrieben.
    Die Moritani-Soldaten hatten lediglich einen Blitzüberfall geplant, bei dem möglichst viel Schaden angerichtet werden sollte. Auf einen längeren Kampf hatten sie sich nicht vorbereitet – dazu hätten sie auch gar nicht den nötigen Mut aufgebracht. Kurz nachdem die Kämpfer von Ginaz die Verteidigung organisiert hatten, waren die Grummaner geflüchtet und hatten ihre gefallenen Kameraden zurückgelassen. Sie gaben ihre beschädigten Flugzeuge auf und eilten zu den wartenden Fregatten zurück. Zweifellos hatte Graf Moritani längst eine Rechtfertigung seiner abscheulichen Taten in der Öffentlichkeit verbreitet – und insgeheim seinen Überfall gefeiert, auch wenn er dabei viele Männer verloren hatte.
    »Wir studieren und lehren den Kampf, aber Ginaz ist kein Militärplanet«, sagte Whitmore Bludd. Ihm war kaum noch anzusehen, dass seine Kleidung einmal von ausgesuchter Qualität gewesen war. »Wir bemühen uns, in politischen Angelegenheiten neutral zu bleiben.«
    »Wir haben uns in Sicherheit gewähnt und sind nachlässig geworden«, sagte Jeh-Wu, der seinen Sarkasmus ausnahmsweise gegen sich selbst richtete. »Wir hätten jeden neuen Schüler getötet, der mit einer derartig blinden Arroganz zu uns gekommen wäre. Und wir sind selbst daran schuld.«
    Todmüde betrachtete Duncan die Männer, die einmal so stolz gewesen waren und nun völlig am Boden zerstört schienen.
    »Ginaz hätte niemals zum Ziel eines Angriffs werden dürfen.« Rivvy Dinari bückte sich und hob ein verbogenes Stück Metall auf, das einmal zu einer komplizierten Uhrwerkskulptur gehört hatte. »Wir dachten ...«
    »Sie dachten! «, fiel Duncan ihm ins Wort und erhielt keine Antwort auf diesen Vorwurf.
     
    * * *
     
    Duncan und sein rothaariger Freund brachten die Leiche von Trin Kronos zum Strand und warfen sie in der Nähe des Ausbildungszentrums in die tosende Brandung – an derselben Stelle, wo die Entführer die Leichen der vier getöteten Schüler über Bord geworfen hatten. Die beiden jungen Männer hielten es für eine angemessene Geste, aber sie fühlten sich danach keinen Deut besser.
    Nun inspizierten die Kämpfer kopfschüttelnd das verwüstete Verwaltungsgebäude. Duncan schwor sich, niemals zu vergessen, welche schrecklichen Folgen die Arroganz der

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