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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sich mit Namen und Titel. »Bedauerlicherweise bin ich ein Regierungsdiener ohne Regierung. Als Ix den Eroberern in die Hände fiel, hat der Imperator nichts dagegen unternommen.«
    »Ix?« Reffa blickte ihn mit einem Hauch von Stolz an. »Meine Mutter war Shando Balut, die später Dominic Vernius von Ix heiratete.«
    Der Botschafter ging in die Hocke, wobei er darauf achtete, dass seine Kleidung nicht mit Widerwärtigkeiten in Berührung kam. »Wenn Sie wirklich der sind, der Sie zu sein behaupten, Tyros Reffa, dann sind sie streng genommen ein Prinz des Hauses Vernius, genauso wie Ihr Halbbruder Rhombur. Sie beide sind die einzigen Überlebenden dieser einstmals großen Adelsfamilie.«
    »Außerdem bin ich der einzige männliche Erbe der Corrinos.« Reffa schien keine Angst vor seinem möglichen Schicksal zu haben, sondern lediglich entrüstet zu sein, wie man ihn behandelte.
    »Das sagen Sie.«
    Der Gefangene verschränkte die Arme. »Ein Gentest würde meine Behauptung beweisen.«
    »Genau.« Der Botschafter öffnete die Nullentropie-Tasche, die er mitgebracht hatte. »Ich habe alles dabei, was man für eine genetische Untersuchung benötigt. Imperator Shaddam möchte Ihre wahre Identität geheim halten, also bin ich ohne sein Wissen hier. Wir müssen sehr vorsichtig sein.«
    »Er hat jedenfalls keine Tests durchführen lassen. Entweder kennt er bereits die Wahrheit, oder sie interessiert ihn nicht.« Reffa klang angewidert. »Will Shaddam mich hier für den Rest meines Lebens einsperren, oder hat er vor, mich still und heimlich zu exekutieren? Wussten Sie, dass ich der wahre Grund für den Angriff auf Zanovar bin? Dass all die vielen Menschen sterben mussten, weil er mich töten wollte? Aber zu diesem Zeitpunkt war ich gar nicht auf dem Planeten!«
    Pilru, der im Laufe der Jahre seine diplomatischen Fähigkeiten verfeinert hatte, schaffte es, keine Überraschung angesichts dieser verblüffenden Behauptung zu zeigen. Ein gesamter Planet war sterilisiert worden, nur um eine einzige Person zu treffen? Andererseits konnte er sich gut vorstellen, dass Shaddam versucht haben könnte, eine angebliche Gefährdung seines Thronanspruchs auf diese Weise aus der Welt zu schaffen.
    »Alles ist vorstellbar. Jedenfalls nützt es dem Imperator, wenn er Ihre Existenz verheimlicht. Deshalb muss ich Ihnen eine Probe entnehmen, um eine vollständige und objektive Analyse durchführen zu lassen. Irgendwo weit weg von Kaitain. Sie müssen mit mir zusammenarbeiten.«
    Er sah einen Hoffnungsschimmer in Reffas Miene. Die graugrünen Augen hellten sich auf, und er setzte sich gerade. »Natürlich.« Gnädigerweise fragte er nicht nach weiteren Details.
    Pilru öffnete ein schlankes schwarzes Etui, in dem ein glänzendes Autoskalpell, eine Probenspritze und verschiedene Fläschchen und Röhrchen lagen. »Ich benötige ausreichend Material für mehrere genetische Untersuchungen.«
    Der Gefangene war einverstanden. Der Botschafter nahm Proben von Reffas Blut, Sperma, Hautzellen, Fingernägeln und der Mundschleimhaut. All das war nötig, um seine familiäre Herkunft eindeutig nachzuweisen, auch wenn Shaddam alles vertuschen wollte.
    Vorausgesetzt, Pilru schaffte es, die Proben hinauszuschmuggeln. Er wusste, dass er sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen hatte.
    Als die Prozedur abgeschlossen war, sackten Reffas breite Schultern zusammen, als hätte er endlich akzeptiert, dass er das Gefängnis nie mehr lebend verlassen würde. »Ich vermute, dass ich wohl nicht mehr auf meinen großen Auftritt vor Gericht hoffen darf, oder?« Er wirkte wie ein unschuldiger kleiner Junge.
    Der alte Magister Glax Othn hatte ihn gelehrt, stets die Gerechtigkeit zu ehren. Aber Shaddam, der Schlächter von Zanovar, war der Ansicht, dass er über den imperialen Gesetzen stand.
    »Ich bezweifle es«, sagte der Botschafter mit schonungsloser Aufrichtigkeit.
    Der Gefangene seufzte. »Ich habe schon eine Rede für die Verhandlung geschrieben, ein Plädoyer in der Tradition von Kronprinz Raphael Corrino, dessen Rolle ich bei meinem letzten Auftritt gespielt habe. Ich wollte mein ganzes Können einsetzen, um die Menschen vor Sehnsucht nach dem verlorenen Goldenen Zeitalter des Imperiums weinen zu lassen, sodass mein Halbbruder gar nicht anders kann, als seinen Fehler einzugestehen.«
    Pilru zögerte, dann holte er den kleinen Holorecorder aus der Tasche. »Halten Sie Ihre Rede jetzt, Tyros Reffa. Für mich. Dann werde ich dafür sorgen, dass auch andere sie

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