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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Sprache jemals ein entzückenderes Wort geschaffen? Ich wiederhole es ständig im Geiste, wenn ich des Nachts schlafen gehe, voller Zuversicht, dass dieses Wort mir köstliche Träume bescheren wird.
    Baron Wladimir Harkonnen
     
     
    Die Regierung von Richese benötigte eine größere, aber inoffizielle Geldquelle, um die Erforschung von Chobyns Unsichtbarkeitsfeld zu finanzieren. Und Premierminister Ein Calimar wusste, wo er so viele Solaris auftreiben konnte, wie er wollte.
    Als er auf Giedi Primus eintraf, ärgerte er sich, weil er schon wieder darauf drängen musste, dass das Haus Harkonnen endlich die überfällige Zahlung leistete. Bislang hatte er den Baron stets in der wuchtigen Burg getroffen, doch diesmal führte Hauptmann Kryubi ihn tief ins düstere und erdrückende Zentrum von Harko City.
    Der dürre, ordentlich gekleidete Calimar wappnete sich, um die Nerven nicht zu verlieren. Der Baron liebte psychologische Spiele. Der Premierminister musste diese Verhandlungen lebend hinter sich bringen. Aus einem unbekannten Grund hatte der Herr der Harkonnens beschlossen, an diesem Vormittag die Abfallverarbeitungsfabriken zu inspizieren, und man hatte dem Premier mitgeteilt, dass ihr Treffen entweder dort oder gar nicht stattfinden würde. Calimar rümpfte beim bloßen Gedanken daran die Nase.
    Innerhalb des riesigen Industriegebäudes war die Luft feucht, warm und voller Gerüche, deren Herkunft er lieber nicht in Erfahrung bringen wollte. Unter seiner Brille mit Goldrand brannten ihm die Augen. Er konnte geradezu spüren, wie der Gestank in den synthetischen Stoff seines Anzugs drang. Er würde ihn nie wieder in der gepflegten Umgebung seiner Büros im Triadenzentrum tragen können, sondern alle Kleidung verbrennen müssen, die er jetzt am Leib trug. Dafür würde er endlich mit dem Geld zurückkehren, das der Baron dem Haus Richese schuldete.
    »Hier entlang«, sagte Kryubi, dessen Oberlippe von einem dünnen Schnurrbart geziert wurde. Er führte Calimar über endlose Metalltreppen zu einem Gewirr aus Stegen. Von diesen erhöhten Gehwegen blickte man auf stinkende Abwasserbottiche hinab, die wie trübe Aquarien für bodenbewohnende Wasserlebewesen wirkten. Wie sollte jemand, der so fett wie der Baron war, jemals auf diese Stege gelangen?
    Calimar kam außer Atem, während er versuchte, mit dem Hauptmann Schritt zu halten. Schließlich bemerkte er, dass an verschiedenen Stellen Aufzüge installiert waren. Also will man mich schon jetzt in meine Schranken weisen. Er biss die Zähne zusammen und bemühte sich, sein Selbstbewusstsein zu wahren. Er musste hart sein und dem Baron mit fester Entschlossenheit entgegentreten.
    Als der ordentliche Calimar das erste Mal nach Giedi Primus gekommen war, hatte der Baron ihn in einen Raum führen lassen, von dem aus man eine Leiche im Nebenzimmer hatte sehen können. Während der Premier seine peinliche Bitte um stillschweigende finanzielle Unterstützung vorgetragen hatte, war der leichte Verwesungsgeruch wie eine unausgesprochene Drohung gewesen.
    Dieses Mal wollte Calimar den Spieß umdrehen. Vor Jahren hatte der Baron angeboten, der kränkelnden Industrie von Richese unter die Arme zu greifen, wenn er die geheimen Dienste eines Suk-Arztes in Anspruch nehmen konnte. Anschließend hatte der Baron nur einen Teil der vereinbarten Summe gezahlt und alle Nachforderungen vonseiten des Hauses Richese ignoriert. Der Arzt, Dr. Wellington Yueh, hatte die Krankheit des Patienten diagnostizieren, aber nicht therapieren können. Niemand konnte eine derartige Krankheit heilen.
    Diesen Umstand hatte der Baron als Rechtfertigung benutzt, die restliche Summe schuldig zu bleiben. Doch nachdem Flinto Kinnis, der Direktor von Korona, nun begeistert versichert hatte, dass sie optimale Voraussetzungen für die Entwicklung eines Unsichtbarkeitsgenerators hatten, benötigte Calimar jede Menge Startkapital. Die Forschungsarbeiten würden äußerst kostspielig werden, aber nachdem die Konkurrenz von Ix ausgeschaltet war und nur noch mit minimaler Kapazität produzierte, musste Richese diese Chance nutzen, wieder einen großen wirtschaftlichen Einfluss zu gewinnen.
    Wenn der Baron seine Schulden nicht bezahlen wollte, musste Calimar ihn erpressen, bis er bereit war, seinen Verpflichtungen nachzukommen ...
    Der Premierminister näherte sich über einen Steg der Stelle, wo sich der korpulente Mann wankend am Geländer über den Abwassertanks festhielt. Kryubi sagte ihm, er sollte allein weitergehen,

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