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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Ehrwürdigen Mutter Mohiam unterrichtet. Ich musste das gesamte Buch auswendig lernen. Auf dem Gelände der Mütterschule steht eine Statue von Raquella Berto-Anirul.«
    Irulan hob interessiert die Augenbrauen. »Ich war schon immer von Serena Butler fasziniert.«
    Jessica setzte sich auf die von der Sonne angewärmte Bank. Sie beobachteten, wie Kinder vorbeiliefen, die mit einem roten Ball spielten. Die Prinzessin legte das Filmbuch weg und wechselte das Thema. »Es war bestimmt eine große Umstellung für Sie, von Caladan nach Kaitain zu gehen.«
    Jessica lächelte. »Kaitain ist einfach wunderschön und atemberaubend. Ich lerne jeden Tag neue Dinge, erlebe jeden Tag neue Sehenswürdigkeiten.« Sie hielt inne, dann gestand sie: »Aber es ist nicht meine Heimat.«
    Irulans klassische Schönheit erinnerte Jessica daran, wie sie selbst als junges Mädchen gewesen war. Sie war fast zehn Jahre älter als die Prinzessin, doch ansonsten sahen sich die beiden so ähnlich, dass sie Schwestern hätten sein können. Sie ist genau die Frau, die mein Herzog heiraten sollte, um den Status seines Hauses zu verbessern. Ich sollte sie hassen, aber ich tue es nicht.
    Die Frau des Imperators tauchte hinter ihnen auf dem Gartenweg auf. Sie trug ein langes Kleid aus malvenfarbenem Stoff mit einem goldenen Kragen und Spitzenärmeln. »Ach, hier bist du, Jessica. Welche Pläne heckt ihr beiden aus?«
    »Wir sprechen nur darüber, wie wunderbar Kaitain ist«, sagte Irulan.
    Anirul gönnte sich einen Augenblick des Stolzes. Sie sah das Filmbuch und wusste, dass Irulan gelernt hatte, während sich die anderen mit Spielen unterhielten. In verschwörerischem Tonfall sagte sie zu Jessica: »Irulan scheint eher gewillt zu sein, das Labyrinth der Herrschaft zu verstehen als mein Gatte.« Sie reichte Jessica ihre mit Ringen besetzte Hand. »Komm mit, ich muss etwas mit dir besprechen.«
    Jessica folgte der Frau des Imperators durch einen Figurengarten, in dem die Sträucher zu einer Armee von Soldaten geschnitten geworden waren. Von einer Uniform zupfte Anirul einen kleinen Zweig, der das Bild störte. »Jessica, du bist ganz anders als die Hofschranzen, die nur tratschen und um Posten wetteifern. Ich finde dich sehr erfrischend.«
    »Inmitten all dieser Pracht muss ich einen sehr schlichten Eindruck machen.«
    Anirul kicherte. »Du hast es nicht nötig, deine Schönheit durch Schmuck zu verbessern. Von mir wird jedoch erwartet, dass ich mich auf eine gewisse Weise kleide.« Sie zeigte ihr die Ringe an den Fingern. »Dieser blaue Soostein ist jedoch mehr als bloßer Schmuck.«
    Sie drückte auf den Ring, und vor ihr erschien flimmernd ein Tagebuch, das eng mit Informationen beschrieben war. Bevor Jessica irgendetwas vom holographischen Text lesen konnte, hatte Anirul die Projektion wieder abgeschaltet.
    »Da es am Hof nur wenig Privatsphäre gibt, ist dieses Tagebuch für mich ein willkommenes Mittel zur Kontemplation geworden. Es ermöglicht mir, meine Gedanken zu analysieren oder die Weitergehenden Erinnerungen zu ergründen. Du wirst alles darüber wissen, wenn du zur Ehrwürdigen Mutter geworden bist, Jessica.«
    Jessica folgte ihr über die Trittsteine, die durch einen kleinen Wassergarten führten, in dem übergroße Lilien und Seerosen schwammen. »Ich betrachte mein Tagebuch als wichtige Verantwortung«, fuhr Anirul fort, »falls mich irgendetwas daran hindern sollte, am Ende meines Lebens meine Erinnerungen weiterzugeben.« Ihre Worte ließen vieles ungesagt. In den kritischen letzten Tagen des über lange Zeit geplanten geheimen Zuchtprogramms musste sie als Kwisatz-Mutter eine geschriebene Chronik anlegen, damit sich ihre Nachfolgerinnen über alle Einzelheiten informieren konnten. Sie wollte nicht das Risiko eingehen, dass ihr Leben und ihre Erfahrungen im Abgrund der vergessenen Geschichte verschwanden.
    Anirul betastete den Soostein-Ring. »Ich möchte, dass du ebenfalls ein Tagebuch führst, Jessica. Ich werde dir ein altertümliches gebundenes Buch geben. Darin kannst du deine Gedanken und Beobachtungen sowie deine persönlichsten Empfindungen festhalten. Dann wirst du dich selbst und die Menschen in deiner Umgebung besser verstehen.«
    Als sie an einem Springbrunnen vorbeikamen, spürte Jessica einen feinen Nebel auf ihrer Haut, der wie der Atem eines Kindes war. Unwillkürlich legte sie eine Hand auf den Bauch und spürte das Leben, das sich darin befand und heranwuchs.
    »Mein Geschenk liegt bereit in deiner Wohnung, in einem

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