Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
er den Spieß umdrehen konnte. Er hatte sich für diese Anordnung der Sitze entschieden, die veranschaulichen sollte, wie wenig seine Frau im Gefüge des Imperiums bedeutete. Natürlich hatte sie seine Absichten durchschaut, würde aber niemals auf die Idee kommen, sich zu beklagen.
    Als tödliches Machtsymbol hielt Shaddam den langen Stab mit dem facettierten Leuchtglobus in der Hand, dasselbe Requisit, das Reffa während der Theateraufführung benutzt hatte. Die Waffenspezialisten des Imperators waren von dieser genialen Vorrichtung fasziniert gewesen. Sie hatten die kompakte rubinrote Energiequelle wieder aufgeladen, und nun wollte er die Waffe auf wirkungsvolle Weise einsetzen.
    Während Shaddam sein neues Spielzeug betrachtete, wurde der nächste Verbrecher von einem Soldaten hingerichtet. Der Imperator blickte auf, als das Opfer auf den Pflastersteinen zusammenbrach. Verärgert tadelte er sich, weil er für einen Moment unaufmerksam gewesen war. Er sah, wie dem Mann das Blut aus der Kehle schoss, und vermutete, dass ihm der Kehlkopf und die Luftröhre herausgerissen worden waren – eine Spezialität der Sardaukar.
    Eine leichte Brise wehte über den Platz der Petitionen, und die Menge wurde unruhig, weil sie spürte, dass etwas noch Interessanteres bevorstand. In vier Stunden hatten die Zuschauer bereits achtundzwanzig Exekutionen miterlebt. Einige der Schauspieler aus der Jongleur-Truppe hatten ihr wahres Können unter Beweis gestellt, als sie theatralisch um Gnade gefleht und ihre Unschuld beteuert hatten. Shaddam hatte ihnen sogar größtenteils geglaubt, was letztlich jedoch unerheblich war. Der Effekt war höchst dramatisch gewesen, bevor die Sardaukar sie auf teuflische Weise vom Leben zum Tod befördert hatten.
    Während der Unruhe in den vergangenen Wochen nach Reffas Angriff auf die imperiale Loge hatte Shaddam seine einmalige Gelegenheit genutzt. Schnell und heimtückisch hatte er die Verhaftung von fünf politischen Feinden angeordnet – unkooperative Minister und Botschafter, die schlechte Nachrichten überbracht hatten oder ihre Vorgesetzten nicht überzeugen konnten, sich verschiedenen imperialen Gesetzen zu beugen. Und alle fünf hatte er mit dem Attentatsversuch in Verbindung gebracht.
    Hasimir Fenring hätte die Feinheiten seiner Intrige und die komplexen Machenschaften seiner Politik gewiss bewundert. Aber der Graf hielt sich zur Zeit auf Ix auf, wo er sich um die Einzelheiten der großmaßstäblichen Produktion und Distribution des Amal kümmerte. Fenring hatte darauf bestanden, den letzten Test persönlich durchzuführen, um zu beweisen, dass die Wirkungen der künstlichen Substanz mit denen echter Melange identisch waren. Shaddam war nicht sehr an Details interessiert, für ihn zählten nur die Resultate. Und in dieser Hinsicht schien bislang alles bestens zu laufen.
    Inzwischen hatte er gelernt, seine Entscheidungen auch ohne Fenrings Ratschläge zu treffen.
    Er hatte sich erinnert, wie Graf Moritani vor Jahren den imperialen Befehl verweigert hatte, mit Ecaz Frieden zu schließen, und den Botschafter von Grumman auf die Liste der verurteilten Verbrecher gesetzt – zum großen Entsetzen des Botschafters. Es war gar nicht schwierig gewesen, unwiderlegbare »Beweise« zu fabrizieren, und das Urteil war vollstreckt worden, bevor das Haus Moritani die Gelegenheit zu einem Protest hatte.
    Der störende Einfluss der Grummaner würde sich nicht ohne weiteres aus der Welt schaffen lassen, obwohl mehrere Regimenter der Sardaukar als Friedenstruppen auf dem Planeten stationiert worden waren, um den anhaltenden Konflikt mit dem Haus Ecaz zu unterdrücken. Der Graf neigte nach wie vor zu unerwartetem und ungebührlichem Verhalten, aber vielleicht würde ihn diese Botschaft für eine Weile einschüchtern.
    Zwei Sardaukar führten den diplomatischen Vertreter von Grumman mit zügigem Schritt auf den Platz. Dem Gefangenen waren die Hände hinter dem Rücken gefesselt worden. Vor dem schwarzen Granitblock hielt der Verurteilte seine letzte Rede – die recht einfallslos war, wie Shaddam fand. Ungeduldig hob der Imperator eine Hand, worauf ein Soldat mit seiner Lasgun das Feuer eröffnete und den Körper der Länge nach zerteilte.
    Zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der grausigen Vorführungen lehnte sich Shaddam zurück. Er wollte sich entspannen, bevor der wichtigste Höhepunkt des Festtages folgte. Die Menge tobte immer lauter.
    Als Padischah-Imperator, als »Schah aller Schahs«, erwartete er eine

Weitere Kostenlose Bücher