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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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wirken. Die Gilde ging davon aus, dass er hier lediglich eine feste militärische Präsenz etablieren wollte, um die Harkonnens zu schwächen, damit die Sardaukar illegale Melangevorräte konfiszieren konnten. Einige Aristokraten des Landsraads – die wenigen, die vom Ziel seines Feldzugs wussten – hatten sich bereits als Nachfolger für das Arrakis-Lehen beworben.
    Doch niemand von ihnen ahnte, dass die begehrte Gewürzindustrie schon bald völlig wertlos sein würde.
    Ach, wie sehr sich Shaddam auf den nächsten Akt seines großen Dramas freute! Er dachte an Meines Vaters Schatten, das langweilige und veraltete Theaterstück, in dem die Tugenden des Kronprinzen Raphael Corrino gerühmt wurden – eines Verrückten, der zeitlebens darauf verzichtet hatte, seinen Thronanspruch geltend zu machen.
    Shaddam hatte die Absicht, ebenfalls zu einem Patron der Künste zu werden, obwohl er seine Leistungen keineswegs auf den kulturellen Bereich beschränken wollte. Ein imperialer Biograph würde seine militärischen und ökonomischen Triumphe dokumentieren, und Schriftsteller würden dauerhafte literarische Werke verfassen und auch künftigen Generationen vermitteln, welch ein großer Mann er gewesen war. Alles war so einfach, wenn ein Imperator erst einmal die absolute Macht errungen hatte, die ihm zustand.
    Wenn dieser Wüstenplanet nur noch aus Staub und Asche bestand, konnte er die Raumgilde – und jeden anderen, der von der Melange abhängig war – mühelos um den Finger wickeln. Er beschloss, diese Kampagne als Arrakis-Gambit zu bezeichnen.
    Für einen derart sagenhaften Triumph lohnte es sich, außergewöhnliche Risiken einzugehen.

99
     
    Größe muss stets mit Verletzlichkeit verbunden sein.
    Kronprinz Raphael Corrino
     
     
    Herzog Leto Atreides stand vor einem weiteren Wendepunkt in seinem Leben, als er in das Versammlungshaus des Landsraads marschierte. Auch wenn sich der Imperator gerade auf irgendeinem Feldzug befand, war sich Leto bewusst, dass er die möglicherweise bedeutendste Rede seiner aristokratischen Karriere halten würde.
    Er erinnerte sich daran, wie er das letzte Mal vor diese ehrwürdige Versammlung getreten war. Damals war er sehr jung gewesen und nach dem vorzeitigen Tod seines Vaters eben erst zum Herzog des Hauses Atreides geworden. Nachdem Ix von den Tleilaxu erobert worden war, hatte Leto mutig die Invasion verurteilt und dem Landsraad vorgeworfen, die Appelle des Grafen Vernius zu ignorieren. Die Delegierten hatten sich jedoch nicht beeindrucken lassen, sondern den unreifen jungen Adligen ausgelacht ... ähnlich wie sie sich viele Jahre lang über die Proteste des Botschafters Pilru lustig gemacht hatten.
    Doch als Herzog Leto an diesem Nachmittag seine stolze Prozession über die Eingangspromenade führte, jubelten die Delegierten und riefen seinen Namen. Applaus brandete durch den riesigen Saal und stärkte sein Selbstbewusstsein.
    Obwohl sie jetzt keine Möglichkeit der direkten Kommunikation mehr hatten, waren die verschiedenen Speerspitzen seiner Kampagne gezwungen, den Zeitplan exakt einzuhalten. Thufir Hawat hatte sich bereits erfolgreich gegen die Blockadeflotte vor Beakkal durchgesetzt, und nun begann der Angriff auf Ix, auch wenn es keine Bestätigung durch die zwei Agenten auf dem Planeten gegeben hatte. Leto war sich bewusst, welche Rolle er hier auf Kaitain zu spielen hatte. Wenn alles wie geplant verlief, wenn Rhombur und Gurney noch am Leben waren, würde Ix im Handstreich befreit und die Position des neuen Grafen Vernius auf seiner Heimatwelt gefestigt sein, bevor irgendwer etwas dagegen unternehmen konnte ...
    Aber nur, wenn alle Aktionen gleichzeitig anliefen.
    Kurz bevor Leto den Plenarsaal betrat, erhielt er eine eilige Nachricht von einer der namenlosen Bene-Gesserit-Schwestern, die wie Raben überall durch die imperiale Hauptstadt flatterten. »Die Wehen Ihrer Konkubine Jessica haben eingesetzt. Unsere besten Medizinschwestern kümmern sich um sie. Es besteht kein Anlass zur Besorgnis.« Die junge Frau lächelte flüchtig und verbeugte sich, bevor sie zurückwich. »Lady Anirul dachte, es könnte Sie interessieren.«
    Mit leichter Unsicherheit begab sich Leto zum Sprecherpodium. Jessica würde in Kürze ihr gemeinsames Kind auf die Welt bringen. Eigentlich sollte er jetzt bei ihr im Entbindungsraum sein. Die Bene Gesserit hätten es vielleicht nicht gerne gesehen, wenn ein Mann anwesend war, aber ohne seine anderen dringenden Angelegenheiten hätte er sich gegen

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