Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino
sie durchgesetzt.
In diesem Fall ging es nicht anders. Er musste diese Rede jetzt halten, während Duncan Idaho die Truppen in die Höhlen von Ix führte.
Als der Aufrufer Letos Namen und Titel nannte, trommelte er mit den Fingern auf dem Rednerpult und wartete, bis der Jubel verklungen war. Endlich wurde der Saal von erwartungsvollem Schweigen beherrscht, als würden die Delegierten ahnen, dass er etwas sehr Interessantes – und vielleicht sogar Gewagtes – zu verkünden hatte.
Sein Ansehen und seine Beliebtheit im Landsraad hatten sich im Laufe der Jahre beständig gesteigert. Kein anderer Aristokrat, einschließlich jener, die viel reicher als er waren, hätte den Mut zu einem so kühnen und unerwarteten Schritt aufgebracht.
»Sie alle wissen von der biologischen Seuche, die auf Beakkal tobt und das gesamte Ökosystem des Planeten zu vernichten droht. Obwohl ich vor einiger Zeit eine Auseinandersetzung mit dem Senat hatte, wurde diese Angelegenheit zu meiner Zufriedenheit beigelegt. Das Leid des Volkes von Beakkal schmerzt mich genauso wie Sie. Daher habe ich Schiffe mit Hilfsgütern entsandt, in der Hoffnung, dass Imperator Shaddam uns gestattet, sie trotz der Blockade den notleidenden Beakkali zukommen zu lassen.«
Im Saal wurde applaudiert. Die Anwesenden reagierten mit einer Mischung aus Bewunderung und Überraschung.
»Aber das ist nur ein kleiner Teil meiner derzeitigen Aktivitäten. Vor über zwanzig Jahren bin ich schon einmal vor dieses Plenum getreten, um gegen die illegale Besetzung von Ix durch die Tleilaxu zu protestieren. Diese Welt ist das rechtmäßige Lehen des Hauses Vernius, mit dem die Atreides und viele von Ihnen gut befreundet sind. Als der Imperator ihm die Unterstützung verweigerte, wurde Graf Dominic Vernius zum Renegaten. Er und seine Frau wurden gejagt, während die abscheulichen Tleilaxu ihre Macht über Ix festigen konnten. Seitdem hat Prinz Rhombur, der rechtmäßige Erbe des Hauses Vernius, unter meinem Schutz auf Caladan gelebt. Jahrelang hat der ixianische Exilbotschafter Sie um Hilfe angefleht, aber keiner von Ihnen hat auch nur einen Finger gerührt.«
Er legte eine kurze Pause ein, um zu beobachten, wie sich viele Delegierte im Saal unbehaglich regten.
»Heute habe ich aktive und gezielte Maßnahmen ergriffen, um diese Ungerechtigkeit aus der Welt zu schaffen.«
Er ließ diese bedrohliche Offenbarung auf die Zuhörer einwirken, bevor er mit lauter Stimme weitersprach. »Während ich hier vor Ihnen rede, wird Ix von den Streitkräften der Atreides angegriffen. Unser Ziel besteht darin, Prinz Rhombur Vernius wieder zum Herrscher über Ix zu machen, die Tleilaxu zu vertreiben und das ixianische Volk zu befreien.«
Ein unruhiges Raunen ging durch die Menge, gefolgt von besorgtem Gemurmel. Damit hatte niemand gerechnet.
Leto zwang sich zu einem tapferen Lächeln und fuhr mit einem neuen Ansatz fort. »Unter der diktatorischen und inkompetenten Herrschaft der Tleilaxu ist die Produktion bedeutender ixianischer Industriezweige drastisch zurückgegangen. Das ist dem Landsraad, der MAFEA und der Raumgilde bekannt. Das Imperium braucht gute Maschinen von Ix. Alle hier vertretenen Welten würden von der Wiedereinsetzung des Hauses Vernius profitieren. Das kann niemand abstreiten.« Er überblickte das Meer aus Gesichtern und wartete, ob jemand ihm zu widersprechen wagte.
»Ich bin nach Kaitain gekommen, um mit dem Padischah-Imperator zu sprechen, aber er ist mit einem anderen militärischen Feldzug beschäftigt.« Die meisten Delegierten schienen ahnungslos zu sein, doch ein paar, die offenbar mehr wussten, nickten. »Ich zweifle nicht, dass mein lieber Cousin Shaddam es unterstützen wird, wenn das Haus Vernius wieder seinen angestammten Platz im Imperium einnimmt. Als Herzog Atreides bin ich im Namen der Gerechtigkeit tätig geworden, für das Imperium und für meinen Freund, den Prinzen von Ix.«
Als Leto schloss, breitete sich Unruhe im Saal aus. Er hörte Jubel, einige wütende Stimmen und vor allem Ausrufe der Verwunderung. Schließlich kam der Umschwung. Einer nach dem anderen standen die Delegierten auf und applaudierten. Kurz darauf brandete ihm die begeisterte Zustimmung der Menge entgegen.
Leto winkte und nickte dankbar. Dann hielt er inne, als er in die Augen des würdevollen, grauhaarigen Mannes blickte, der keine beeindruckende Uniform trug und nicht einmal einen reservierten Sitzplatz hatte. Es war Botschafter Cammar Pilru. Der ixianische Repräsentant sah
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