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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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er auf das Gemetzel im Entbindungsraum starrte.
    Ridondos hohe Stirn glänzte vor Schweiß. »Selbstverständlich wird es eine Untersuchung geben. Und alle Verdächtigen werden befragt.«
    » Befragt? Das klingt so ... höflich.« Die zwei Medizinschwestern lagen tot am Boden. An der Tür war ein Sardaukar niedergestochen worden. Und inmitten des Gemetzels hatte sich Jessica benommen aus dem Bett gewälzt. Der Entführer hätte auch sie töten können! Er hob die Stimme. »Ich rede von unverzüglichen Maßnahmen. Ist der Palast abgeriegelt worden? Das Leben meines Sohnes ist in Gefahr!«
    »Ich vermute, die Palastwache kümmert sich um alle Fragen der Sicherheit.« Ridondo bemühte sich um einen beschwichtigenden Tonfall. »Ich schlage vor, wir überlassen diese Dinge dem zuständigen Personal.«
    » Sie vermuten? Wer führt hier das Kommando?«
    »Der Imperator ist derzeit nicht anwesend, Herzog Leto. Die Kompetenzen sollten in jedem Fall ...«
    Leto stürmte auf den Korridor hinaus, wo er einen Levenbrech entdeckte. »Haben Sie den Palast und alle umliegenden Gebäude abgeriegelt?«
    »Wir kümmern uns um die Angelegenheit, Herr. Bitte mischen Sie sich nicht ein.«
    »Ich soll mich nicht einmischen?« Letos graue Augen blitzten. »Mein Sohn und seine Mutter sind zu Opfern eines Angriffs geworden.« Er blickte auf das Namensschild des Offiziers. »Levenbrech Stivs, nach dem Notstandsgesetz übernehme ich den Befehl über die Palastwache. Haben Sie verstanden?«
    »Nein, Mylord.« Der Offizier legte eine Hand auf den Betäubungsknüppel, den er an der Hüfte trug. »Sie sind nicht befugt ...«
    »Wenn Sie diese Waffe ziehen, um mich damit zu bedrohen, sind Sie ein toter Mann, Stivs. Ich bin ein Herzog des Landsraads und ein Blutsverwandter von Imperator Shaddam Corrino IV. Sie haben kein Recht, mir den Gehorsam zu verweigern, und erst recht nicht in dieser Situation.« Sein Gesicht nahm einen harten Ausdruck an, und er spürte, wie sein Blut heiß durch die Adern strömte.
    Der Offizier zögerte und warf Ridondo über die Schulter des wütenden Herzogs einen Blick zu.
    »Die Entführung meines Sohnes auf dem Palastgelände ist ein Angriff gegen das Haus Atreides, und ich bestehe auf den Rechten, die ich gemäß der Charta des Landsraads in Anspruch nehmen kann. Es handelt sich um einen militärischen Notfall, und in Abwesenheit des Imperators und seines Oberbashars besitze ich hier die höchste Autorität.«
    Kammerherr Ridondo dachte einen Moment lang nach. »Herzog Atreides hat Recht. Tun Sie, was er sagt.«
    Die Sardaukar-Wachen schienen beeindruckt zu sein, wie schnell und entschieden der Aristokrat das Kommando übernahm. Stivs bellte in eine Komeinheit an seinem Revers: »Schotten Sie den Palast, alle Gebäude der Umgebung und das Gelände ab. Führen Sie eine gründliche Suche nach der Person durch, die den neugeborenen Sohn von Herzog Leto Atreides entführt hat. Während dieser Krisensituation hat der Herzog vorübergehend den Befehl über die Palastwache. Folgen Sie seinen Anweisungen.«
    Mit einem schnellen Griff nahm Leto dem Offizier die Komeinheit ab und befestigte sie am Kragen seiner eigenen roten Uniform. »Besorgen Sie sich ein neues Gerät.« Er zeigte in den Korridor. »Stivs, nehmen Sie die Hälfte der Männer und durchsuchen Sie den nördlichen Bereich. Die anderen folgen mir.«
    Leto nahm einen Betäubungsknüppel an sich, aber er hielt ständig eine Hand in der Nähe des juwelenbesetzten Zierdolchs, den der Imperator ihm vor Jahren geschenkt hatte. Wenn sein Sohn in irgendeiner Weise Schaden genommen hatte, war mehr als eine simple Betäubungswaffe nötig.
     
    * * *
     
    Piter de Vries erstarrte, als er Aniruls Gom Jabbar an seiner Kehle spürte. Ein winziger Stich oder Kratzer, und das Gift würde ihn auf der Stelle töten. Beunruhigt stellte er fest, wie sehr Aniruls Hände zitterten.
    »Sie haben mich in der Hand«, sagte er flüsternd, um seinen Kehlkopf nicht zu sehr zu bewegen. Er lockerte den Griff seiner Finger um die Decke, in die das Baby gehüllt war. Reichte es aus, um ihre Aufmerksamkeit abzulenken? Um sie für einen Augenblick zögern zu lassen.
    In der anderen Hand hielt er den blutigen Dolch.
    Anirul versuchte, ihre Gedanken vom immer lauter werdenden Lärm in ihrem Kopf zu lösen. Vier ihrer Töchter waren noch zu jung, um zu verstehen, was geschah, aber Irulan, die Älteste, hatte den körperlichen und geistigen Verfall ihrer Mutter genau beobachtet. Es tat ihr Leid, dass

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