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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gehirnfunktionen einschließlich der Sinne und Reflexe zerstört worden waren. Axolotl-Tanks. Nicht mehr als aufgequollene Gebärmütter. Biologische Fabriken, die leistungsfähiger als jede Maschine waren, die jemals von Menschenhand erbaut worden war.
    Sogar auf ihren Heimatwelten züchteten die Bene Tleilax ihre Gholas und Gestaltwandler innerhalb solcher »Tanks«. Niemand hatte je eine Tleilaxu-Frau gesehen – weil sie gar nicht existierten. Alle weiblichen Kinder wurden in Axolotl-Tanks verwandelt, mit denen sich das erwählte Volk reproduzierte.
    Seit Jahren hatten sich die Tleilaxu still und heimlich Frauen aus der unterworfenen ixianischen Bevölkerung geholt. Viele tausend mussten sterben, damit Ajidica sie modifizieren konnte und sie neue Substanzen produzierten, die der Melange immer ähnlicher wurden. Mithilfe der subtilen Sprache der Genetik hatte er es geschafft, dass diese Axolotl-Tanks Amal erzeugten – und schließlich Ajidamal, das größte Geheimnis des Forschungsmeisters.
    Er rümpfte die Nase, als er den unangenehmen Geruch der weiblichen Körper wahrnahm. Schläuche und Kabel verbanden jeden der aufgedunsenen Bottiche mit pulsierenden Diagnoseinstrumenten. Er betrachtete die Axolotl-Tanks gar nicht mehr als menschlich; immerhin waren es ursprünglich nur Frauen gewesen.
    Zwei Forschungsassistenten traten beiseite, als Ajidica sich einem speziellen Tank in der Mitte des Raumes näherte, der Gebärmutter einer gefassten Spionin, der Bene Gesserit Miral Alechem. Nachdem sie während eines Sabotageversuchs festgenommen worden war, hatte sie selbst unter grausamster Folter keinerlei Information preisgegeben. Der Forschungsmeister kannte jedoch einige Methoden, wie er ihr die Wahrheit entlocken konnte, bevor er sie für seine Zwecke weiterverwendet hatte. Und zu seinem Entzücken hatte sich erwiesen, dass Miral viel besser zum Axolotl-Tank geeignet war als irgendeine Ixianerin.
    Nach der langen Zeit hatte die Haut der Hexe eine gelbliche Färbung angenommen. Ein Auffangbehälter an ihrem Hals enthielt einen Liter klarer, frisch synthetisierter Flüssigkeit. Die Biochemie ihres Bene-Gesserit-Körpers produzierte eine Form von Amal, die sich von der Ausbeute der anderen Tanks unterschied – Ajidamal!
    »Miral Alechem, wir stehen vor einem Rätsel. Wie müssen wir die anderen modifizieren, damit sie dasselbe leisten wie du?« Ihre trüben, geistlosen Augen zuckten leicht, und er glaubte, tief in ihren Pupillen Entsetzen und ungebändigten Zorn zu entdecken. Doch ohne Stimmbänder und Bewusstsein konnte sie ihm nicht antworten. Dank der Tleilaxu-Technik ließ sich diese Gebärmutter jahrhundertelang am Leben erhalten. Nachdem ihr Geist zerstört war, konnte sie nicht einmal mehr Selbstmord begehen.
    Wenn Ajidica und seine Günstlinge demnächst Xuttuh verließen, würde er diesen wertvollen Axolotl-Tank auf einen sicheren Planeten schaffen. Vielleicht gelang es ihm, noch ein paar weitere Bene Gesserit in seine Gewalt zu bringen, sodass er untersuchen konnte, ob an ihnen etwas Besonderes war, das sie zu optimalen Tanks machte. Zur Zeit hatte er nur diesen einen, den er mithilfe von Stimulanzien bereits zu höchstmöglicher Produktivität angetrieben hatte.
    Ajidica zapfte den Auffangbehälter an und füllte den Inhalt in eine Flasche um, die er mitnahm. Seit mehreren Tagen hatte er nun schon eine größere Menge des synthetischen Gewürzes zu sich genommen und keine schädlichen Nebenwirkungen bemerkt, sondern ausschließlich angenehme Empfindungen. Also wollte er noch mehr nehmen. Viel mehr.
    Aufgeregt eilte er in sein Büro und aktivierte sämtliche Sicherheitssysteme, sodass er weder gesehen noch gestört werden konnte. Er ließ sich auf einen Stuhlhund fallen und wartete, bis sich das geistlose Tier seiner Körperform angepasst hatte. Dann legte er den Kopf in den Nacken und schluckte das warme, zähflüssige Ajidamal, das Alechems Körper produziert hatte – wie frische Milch direkt von der Kuh. Nie zuvor hatte er so viel auf einmal zu sich genommen.
    Unvermittelt überkam ihn ein heftiger Hustenanfall, und sein Magen versuchte, die Substanz wieder loszuwerden. Er verschüttete den restlichen Inhalt der Flasche auf den Boden und kippte vom zuckenden Stuhlhund. Sein Gesicht verzerrte sich, seine Muskeln zogen sich schmerzhaft zusammen. Gelbliche Flüssigkeit quoll ihm aus dem Mund – übelriechende Überreste seiner letzten Mahlzeit. Doch sein Metabolismus hatte die schnell wirkende Droge bereits

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