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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Senatsvorsitzenden, der nun auf das Podium trat, flankiert von zwei finster dreinschauenden Repräsentanten von wichtigen Taligari-Welten.
    Aufgrund seiner geheim gehaltenen Herkunft hatte Tyros Reffa es geflissentlich vermieden, sich irgendwie in die Politik einzumischen. Dennoch wusste er, dass man hier und heute nicht das Geringste erreichen würde. Die Politiker würden große Reden halten und keine Fragen beantworten. Eine offizielle Beschwerde würde letztlich nichts bewirken. Shaddam Corrino wäre sie völlig gleichgültig.
    Der Senatsvorsitzende war ein großer Mann mit rundem Gesicht, ausdrucksvollem Mund und sicherem Auftreten. »Zanovar ist verloren«, sagte er mit tiefer Tenorstimme, die über das Lautsprechersystem übertragen wurde. Er bewegte die Hände in beeindruckenden Gesten, die seine Worte unterstrichen. »Jeder von uns hat bei diesem abscheulichen Angriff Freunde oder Familienangehörige verloren.«
    Das Volk von Taligari war es gewohnt, dass Delegierte und sogar einfache Bürger von den Senatoren eine unverzügliche Antwort auf öffentlich gestellte Fragen erhielten. Nun wollten alle Anwesenden wissen, wie es weitergehen sollte, sodass sie sich gegenseitig übertönten.
    Würde das Taligari-Militär reagieren? Hatten die Soldaten überhaupt eine Chance, etwas gegen die Sardaukar auszurichten, die über die Mittel verfügten, eine ganze Welt in Schutt und Asche zu legen? Drohte auch anderen Taligari-Welten Gefahr?
    »Wie konnte so etwas geschehen?«, rief ein Mann. »Wie konnte unser Imperator eine solche Gräueltat begehen?«
    Reffa war eiskalt geworden. Er stand sprachlos da. Ich bin der Grund. Sie sind meinetwegen gekommen. Der Imperator wollte mich töten und hat versucht, seine Absicht durch diesen abscheulichen Rundumschlag zu vertuschen.
    Der Senator hielt einen Nachrichtenzylinder hoch. »Imperator Shaddam IV. wirft uns Verbrechen gegen das Imperium vor und gibt Zanovar die Schuld. Er hat sich gleichzeitig zum Kläger, Richter und Henker gemacht. Er behauptet, sich für eine angemessene Strafe entschieden zu haben, weil wir ein privates Gewürzlager angelegt haben.«
    Zorniges Murren, fassungslose Schreie. Alle Häuser des Landsraads besaßen eigene Melangevorräte, genauso wie die meisten Familien über ihre eigenen Atomwaffen verfügten. Der Einsatz des Arsenals war zwar verboten, aber es war nicht illegal, es zu besitzen.
    Ein anderer Senator trat vor. »Ich glaube, dass Shaddam uns benutzt hat, um vor dem übrigen Imperium ein Exempel zu statuieren.«
    »Warum mussten meine Kinder sterben?«, rief eine groß gewachsene Frau. »Sie hatten nichts mit den Gewürzvorräten zu tun?«
    Deine Kinder mussten sterben, weil es Shaddam nicht passt, dass ich geboren wurde, dachte Reffa. Ich stehe ihm im Weg, und es bereitet ihm keine Probleme, Millionen abzuschlachten, nur um einen bestimmten Menschen zu töten. Doch trotz dieses Aufwands hat er sein Ziel nicht erreicht.
    Die Stimme des Senatsvorsitzenden brach vor Aufregung, doch dann verlieh der Zorn ihm neue Kraft. »Vor Jahrhunderten gewährte Hyek Corrino II., ein Vorfahr des Imperators, dem Haus Taligari das Lehen über neun Planeten, darunter auch Zanovar. Wir besitzen Aufzeichnungen, die zeigen, dass Imperator Elrood IX. den Vergnügungspark besucht hat und sich darüber amüsierte, dass es in der Nähe des Sandwurms nach Gewürz riechen würde. Es war kein Geheimnis!«
    Immer neue Fragen wurden gestellt, und die Senatoren bemühten sich nach Kräften, sie abzuwehren. Warum geschah so etwas nach all den Jahren? Warum hatte es keine Warnung gegeben? Wie konnte man sich nun gegen die Ungerechtigkeit wehren?
    Auf der Galerie verhielt sich Reffa völlig still und hörte einfach nur zu. Er war ausschließlich wegen der Suspensor-Oper nach Artisia gekommen. Dank der Voraussicht des alten Magisters war er zum Zeitpunkt des Angriffs nicht auf Zanovar gewesen. Als er nun von den fadenscheinigen Rechtfertigungen des Imperators hörte, glaubte er nicht einen Augenblick daran.
    Sein geliebter Lehrer hatte immer wieder zu ihm gesagt: »Wenn dir Gründe genannt werden, die weder dein Gefühl noch die Logik gut heißen können, dann suche nach tieferen Motiven.«
    Er hatte Aufnahmen von unbemannten Sonden gesehen, die über die verglühte Landschaft hinweggeflogen waren. Er wusste, dass sein Anwesen eins der ersten Ziele des Überfalls auf den Planeten gewesen war. Hatte der treue alte Charence noch gesehen, wie die Feuerwand auf ihn zuraste? Reffas

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