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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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betrachten. Die Rechner hatten inzwischen ihre vorherige Aufgabe gelöst, und sie war immer noch verblüfft über das Resultat.
    Da sie intuitiv wusste, wie die Antwort lauten musste, verwarf sie die Arbeit der Sklaven und ging wieder zur Vorderseite des Kristalls, wo sie so hektisch kritzelte, dass die silbern glänzenden Zahlen und Symbole bald über die Tafel hinausflossen. Anschließend kehrte sie auf die andere Seite zurück und versuchte, einen Ausweg aus ihrem Dilemma zu finden.
    Tio Holtzman riss Norma aus ihrem Universum theoretischer Möglichkeiten. Er starrte sie verdutzt an. »Sie waren in Trance, Norma.«
    »Ich habe nachgedacht«, sagte sie.
    Holtzman kicherte. »Auf der falschen Seite der Tafel?«
    »Dadurch haben sich mir neue Möglichkeiten eröffnet.«
    Er rieb sich das Kinn, an dem graue Bartstoppel nachgewachsen waren. »Ich habe noch niemanden erlebt, der sich so intensiv wie Sie konzentrieren kann.«
    Im Geiste versuchte sie die Lösung einzukreisen, die sie entwickelt hatte, konnte sie aber nicht in Worte fassen. »Ich weiß, wie das Resultat aussehen müsste, aber ich kann es nicht so formulieren, dass es für Sie reproduzierbar wird. Die Rechner kommen jedes Mal auf eine andere Lösung, als ich erwartet habe.«
    »Haben die Sklaven einen Fehler gemacht?«, fragte er verärgert.
    »Ich konnte keinen entdecken. Ihre Arbeit scheint korrekt zu sein. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass etwas daran ... falsch ist.«
    Der Wissenschaftler runzelte die Stirn. »Die Mathematik ist nicht dazu da, unsere Wünsche zu erfüllen, Norma. Sie müssen sich an die nötigen Schritte und die Gesetze des Universums halten.«
    »Sie meinen die bekannten Gesetze des Universums, Weiser. Ich will doch nur unsere Möglichkeiten erweitern, unser Denken auf sich selbst zurückführen. Ich bin überzeugt, dass es einen anderen Weg um das Problem herum gibt. Eine intuitive Hintertür.«
    Seine Miene war gönnerhaft, aber ungläubig. »Die mathematischen Theorien, mit denen wir arbeiten, sind oftmals esoterisch und schwer zu begreifen, aber sie folgen immer bestimmten Regeln.«
    Sie drehte sich frustriert um, weil er immer noch an ihr zweifelte. »Das blinde Befolgen von Regeln hat überhaupt erst die Erschaffung der Denkmaschinen ermöglicht. Wenn wir den Regeln folgen, hindert uns das vielleicht daran, unsere Feinde zu schlagen. Sie haben es selbst gesagt, Weiser. Wir müssen nach Alternativen suchen.«
    Er nutzte ihre Worte als Überleitung zu einem Thema, das ihn interessierte, und verschränkte die Hände zwischen den weiten Ärmeln. »So ist es, Norma! Ich habe die Konstruktion meines Metall-Resonanz-Generators abgeschlossen; nun kann die Arbeit am Prototyp beginnen.«
    Sie war zu sehr in ihre Welt vertieft, um sich eine taktvollere Antwort zu überlegen. »Ihre Erfindung wird nicht funktionieren. Ihr habe mir Ihre frühen Entwürfe angesehen, und ich glaube, dass ein grundsätzlicher Fehler in der Idee steckt.«
    Holtzman sah sie an, als hätte sie ihm eine Ohrfeige versetzt. » Wie bitte? Ich habe meine Arbeit mehrfach überprüft. Die Rechner haben jeden Schritt bestätigt.«
    Sie zuckte die Achseln und hatte sich schon wieder den Gleichungen auf der Kristalltafel gewidmet. »Trotzdem bin ich der Ansicht, dass Ihre Idee nicht durchführbar ist, Weiser. Korrekte Kalkulationen müssen nicht zwangsläufig zu korrekten Ergebnissen führen – wenn sie auf fehlerhaften Voraussetzungen oder ungültigen Annahmen beruhen.« Ihre Stirn legte sich in Falten, als sie nun seine bestürzte Reaktion bemerkte. »Worüber regen Sie sich auf? Sie haben zu mir gesagt, der Zweck der Wissenschaft würde darin bestehen, Ideen zu prüfen und sie zu verwerfen, wenn sie sich als unbrauchbar erweisen.«
    »Ihr Einwand müsste noch bewiesen werden«, sagte er ungehalten. »Zeigen Sie mir bitte, wo mir ein Fehler unterlaufen ist.«
    »Es ist kein Fehler im eigentlichen Sinne ...« Sie schüttelte den Kopf. »Mein Einwand ist eher intuitiver Natur.«
    »Ich will keine Intuition, ich will Beweise!«
    Enttäuscht über seine Reaktion atmete sie tief durch. Zufa Cevna hatte nie großen Wert auf großes Geschick im Umgang mit anderen Menschen gelegt, und Norma hatte wenig Gelegenheit gehabt, diesen Mangel auszugleichen. Sie war isoliert auf Rossak aufgewachsen und von den meisten abgewiesen worden – mit Ausnahme von Aurelius Venport.
    Holtzmans Interessen schienen über die Grundsätze hinauszugehen, die er predigte. Aber er war immer noch ein

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