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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gefangene war, erwarteten seine Besitzer nicht allzu viel von ihm. Sie befahlen den Arbeitern seiner Gruppe, den Jungen im Auge zu behalten, damit er seine Aufgaben erfüllte ... oder ihn zur Verantwortung zu ziehen, wenn er versagte.
    Trotz seines Muskelkaters und Sonnenbrandes arbeitete Ishmael genauso hart wie die anderen. Er beobachtete, wie seine verzweifelten Gefährten ihre Zeit mit Beschwerden vergeudeten, was ihre Besitzer verärgerte und zu unnötigen Bestrafungen führte. Ishmael unterließ es, sich zu beklagen.
    Er verbrachte viele Wochen damit, auf Knien durch die Schlammebenen zu kriechen, wo die ertragreichen Muschelfelder mit Pfählen und Seilen markiert waren. Er lief zu den Becken, in denen sich die jungen Muscheln befanden, schöpfte sie mit bloßen Händen heraus und eilte damit auf die matschigen Felder zurück. Wenn er die Hände zu fest zusammendrückte, zerquetschte er die dünnen Schalen. Eine solche Nachlässigkeit hatte ihm bereits eine Bestrafung mit der Ultraschallpeitsche eingebracht, als ein landwirtschaftlicher Aufseher seinen Fehler bemerkt hatte. Die Peitsche hatte seine Haut wie eisiges Feuer getroffen und ihm Blasen und Krämpfe verursacht. Die Tortur hinterließ keine Spuren oder dauerhafte Schäden, doch dieser einzige Peitschenhieb hatte seinem Gehirn eine bleibende Narbe eingebrannt, sodass Ishmael alles tat, um eine weitere derartige Erfahrung zu vermeiden.
    Eine Bestrafung brachte ihm nichts ein und konnte sein Schicksal nur verschlimmern, während seine Besitzer einen weiteren Sieg über ihn feierten. Diesen Gefallen wollte er ihnen nicht erweisen. Obwohl es letztlich nur eine unbedeutende Nebensache war, wollte er versuchen, die Situation so weit wie möglich unter Kontrolle zu behalten.
    Als Ishmael nun die Arbeiter auf den Schlammfeldern sah, war er beinahe froh, dass seine Eltern bei einem Sturm ums Leben gekommen waren. Ein Blitz hatte sie auf einem Boot getroffen, mit dem sie auf den großen See hinausgefahren waren, wo das Öl den Fischen einen üblen Geschmack gab. Wenigstens konnten sie ihn jetzt nicht sehen, genauso wenig wie sein Großvater ...
     
    * * *
     
    Nach dem ersten Monat auf Poritrin waren Ishmaels Hände und Beine so gründlich verschmutzt, dass er den schwarzen Schlamm auch durch wiederholtes Waschen nicht völlig entfernen konnte. Seine Fingernägel waren abgebrochen und genauso verdreckt.
    Auf Harmonthep hatte Ishmael seine Tage damit verbracht, durch die Sümpfe zu waten, Eier aus den Nestern der Qaraa zu sammeln, Krötenkäfer mit dem Netz zu fangen und Osthmir-Wurzeln auszugraben, die im brackigen Wasser wuchsen. Seit jungen Jahren war er an harte Arbeit gewöhnt, aber hier war es nur eine Plackerei, weil es weder zum Ruhm Gottes noch zum Wohl seines Volkes geschah. Die Arbeit nützte nur anderen Menschen.
    Im Sklavenlager kochten die Frauen das Essen und benutzten die ungewohnten Zutaten und Gewürze, die sie erhielten. Ishmael sehnte sich nach dem Geschmack von Fisch, der in Lilienblättern gebacken war, oder nach dem von süßen Schilfschösslingen, an deren Saft ein kleiner Junge wie er sich berauschen konnte.
    Nachts stand die Hälfte der Gemeinschaftsbehausungen leer, weil so viele Sklaven am Fieber gestorben waren. Ishmael schleppte sich häufig zu seiner Pritsche und fiel sofort in tiefen Schlaf. Nur manchmal zwang er sich zum Wachbleiben und saß im Kreis um die Geschichtenerzähler.
    Die Männer bildeten eine eigene Gruppe, in der sie diskutierten, ob sie einen neuen Anführer wählen sollten. Einige hielten es für sinnlos. Sie konnten nirgendwohin fliehen, und ein Anführer würde sie nur dazu verleiten, selbstmörderische Risiken einzugehen. Ishmael war traurig, weil er sich erinnerte, dass sein Großvater eines Tages seinen Nachfolger ernennen wollte. Doch die Fleischhändler der Tlulaxa hatten alles zunichte gemacht. Die Männer palaverten weiter, ohne zu einer Entscheidung zu gelangen. Ishmael wäre am liebsten in das Vergessen des Schlafes versunken.
    Es gefiel ihm besser, wenn die Männer alte Geschichten erzählten und die Verse des »Liedes der langen Wanderung« rezitierten ... wie die Zensunni eine neue Heimat gesucht hatten, in der sie vor den Denkmaschinen und den Welten der Liga sicher waren. Ishmael hatte noch nie einen Roboter gesehen und fragte sich, ob sie vielleicht nur Phantasieungeheuer waren, mit denen ungehorsame Kinder eingeschüchtert werden sollten. Böse Menschen jedoch hatte er bereits erlebt – die

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