Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
nächste Jahrhundert nachdenken kann.«
    Einige Sekundanten murmelten verunsichert und folgten Iblis über die breiten Stufen nach oben. Doch dann, als er den Torbogen erreicht hatte, versperrte ihm ein breitschultriger Mönch den Weg. Die scheinbaren Muskeln seines Oberkörpers bestanden zum Teil aus Fett, und er sah ihn mit trübem Blick aus tiefen Augenhöhlen an.
    Iblis sprach ihn mit freundlicher Überzeugungskraft an. »Ich ehre das Wissen, das Kogitor Eklo erlangt hat. Ich werde seine Zeit nicht vergeuden.«
    Der Mönch musterte Iblis mit skeptischer Miene und rückte seinen Priesterkragen zurecht. »Sie sind recht kühn, und der Kogitor ist neugierig, welche Frage Sie ihm stellen möchten.« Nachdem er den Besucher auf Waffen untersucht hatte, sagte er: »Ich heiße Aquim. Hier entlang.«
    Er führte ihn durch einen engen Steinkorridor und dann eine steile Wendeltreppe hinauf. »Ich war schon einmal hier«, sagte Iblis während des Aufstiegs. »Wir haben geflohene Sklaven ...«
    »Eklo erinnert sich«, schnitt Aquim ihm das Wort ab.
    Sie erreichten die höchste Etage des Bauwerks, einen runden Raum in der Spitze des Turms. Der Plexiplaz-Tank mit dem Gehirn des Kogitors stand auf einem altarähnlichen Sims unter einem Fenster. Der Wind heulte um den Turm und wühlte den Nebel auf. Eine versteckte Beleuchtung ließ die Fenster himmelblau schimmern.
    Die anderen Sekundanten blieben zurück, als Aquim zum durchsichtigen Gehirnbehälter hinaufstieg und eine Weile in ehrfürchtiger Andacht davor innehielt. Dann griff er in eine Tasche seines Gewandes und zog mit zitternden Fingern einen zerknitterten Papierstreifen heraus, an dem ein schwarzes Pulver klebte. Er steckte den Streifen in den Mund, damit es sich auflöste. Seine Augen verdrehten sich, als wäre er plötzlich in Ekstase geraten.
    »Semuta«, sagte er zu Iblis. »Es wird aus den verbrannten Rückständen von Elacca-Holz gewonnen und auf die Erde geschmuggelt. Es hilft mir bei meiner Aufgabe.« Völlig entspannt legte er beide Hände auf den glatten Deckel des Behälters und sagte: »Ich verstehe nichts.«
    Das nackte Gehirn in der blauen Brühe aus Elektrafluid schien abwartend zu pulsieren.
    Mit glückseligem Lächeln tat der Mönch einen tiefen Atemzug und schob seine Hand in eine Öffnung des Tanks, bis seine Finger in die zähe lebenserhaltende Flüssigkeit eintauchten. Das Medium befeuchtete seine Haut, drang in seine Poren ein und verband sich mit seinen Nervenenden. Aquims Gesichtsausdruck veränderte sich, als er wieder sprach. »Eklo möchte wissen, warum Sie Ihre Frage nicht gestellt haben, als sie das letzte Mal hier waren.«
    Iblis wusste nicht, ob er zum Sekundanten oder direkt zum Kogitor sprechen sollte, dann entschied er sich für einen Punkt genau zwischen ihnen. »Damals habe ich noch nicht verstanden, was von Bedeutung war. Nun habe ich die Frage gefunden, auf die ich von Ihnen eine Antwort erbitte. Kein anderer könnte mir darauf eine objektive Antwort geben.«
    »Kein Urteil ist völlig objektiv«, sagte der große Mönch ruhig und selbstbewusst. »Es gibt nichts Absolutes.«
    »Von allen, die ich fragen könnte, sind Sie am wenigsten voreingenommen.«
    Der Altar setzte sich langsam in Bewegung und glitt auf verborgenen Schienen zu einem anderen Fenster, begleitet von Aquim, dessen Hand unverändert im Behälter steckte. »Stellen Sie Ihre Frage.«
    »Ich habe stets loyal unter den Cymeks und den Maschinen gearbeitet.« Iblis wählte seine Worte mit Bedacht. »Vor kurzem erhielt ich eine Botschaft, die darauf hindeutet, dass es menschliche Widerstandsgruppen auf der Erde geben könnte. Ich möchte wissen, ob diese Information glaubwürdig ist. Gibt es Menschen, die ihre Herrscher stürzen und für ihre Freiheit kämpfen wollen?«
    Eine Weile starrte der Sekundant ins Leere. Iblis wusste nicht, ob es eine Wirkung des Semuta war oder an der Verbindung mit dem Gehirn des Philosophen lag. Er hoffte, dass sich der Kogitor nicht in eine längere Phase der Kontemplation versenkte. Schließlich sagte Aquim mit tiefer und volltönender Stimme: »Unmöglich ist nichts.«
    Iblis versuchte es mit verschiedenen Abwandlungen der Frage und geschickt gewählten Formulierungen. Er wollte seine Absichten nicht offenbaren, obwohl es dem neutralen Kogitor vermutlich gleichgültig war, warum Iblis etwas über die Rebellen wissen wollte, ob er sie vernichten oder sich ihnen anschließen wollte. Doch jedes Mal erhielt er dieselbe rätselhafte

Weitere Kostenlose Bücher