Dune Legenden 01 - Butlers Djihad
in der Nähe des Zentrum der Metropole entstehen soll. Wir haben viele Aufgaben an Vorarbeiter delegiert, aber sie müssen ständig überwacht werden. Andernfalls werden die Kosten zu hoch, und wir können die Zeitplanung nicht ...«
»Angesichts des jüngsten Debakels mit seiner persönlichen Statue dürfte Ajax bestens mit derartigen Problemen vertraut sein«, sagte Juno. »Er sollte statt Xerxes hierbleiben.«
»Ich werde auf keinen Fall hierbleiben, während die anderen den Ruhm einstreichen!«, schrie Ajax.
Doch Agamemnon entschied anders. »Xerxes, du wirst uns begleiten. Ajax, du bleibst hier, um gemeinsam mit Dante die Bauarbeiten zu überwachen. Damit würdest du Barbarossas Angedenken ehren.«
Xerxes und Ajax protestierten weiter, aber Agamemnon hatte das Sagen und setzte sich genauso wie in den Jahrhunderten zuvor durch. Aus ihrem Tank fragte die einstmals liebreizende Juno: »Kannst du Omnius überzeugen, diese Aktion zu erlauben, Liebster?«
»Die Hrethgir auf Giedi Primus haben nicht nur unseren Freund auf dem Gewissen, sie haben außerdem die neue Omnius-Inkarnation vernichtet, bevor ein Update von ihr gemacht werden konnte. Als Barbarossa vor langer Zeit die ursprüngliche Programmierung des Computernetzes änderte, hat er dem Allgeist ein Stück seines eigenen Geistes mitgegeben, seines Eroberungswillens. Ich wette, er kann unser Bedürfnis nach Rache sehr gut nachempfinden.«
Die Titanen dachten einen Moment lang schweigend über seine Worte nach, dann sagte Agamemnon: »Wir werden losziehen und Rossak in Schutt und Asche legen.«
62
Im Krieg spielen unzählige Faktoren eine Rolle, die sich nicht vorhersagen lassen und die nichts mit der Qualität der militärischen Führung zu tun haben. In der Hitze des Gefechts werden neue Helden geboren, die manchmal aus der unwahrscheinlichsten Richtung kommen.
Vorian Atreides,
Wendepunkte der Geschichte
Er war Soldat und kein Politiker. Xavier Harkonnen kannte sich mit militärischen Strategien aus, er war gewillt, seine ganze Kraft in den Dienst der Salusanischen Miliz und der Liga-Armada zu stellen. Doch nun musste er vor den versammelten Abgeordneten des Liga-Parlaments sprechen.
Nach dem bittersüßen Sieg auf Giedi Primus mussten einige Dinge zur Sprache gebracht werden.
Das alte Parlamentsgebäude war größtenteils restauriert worden. Nur einige Gerüste und behelfsmäßige Wände wiesen auf die Stellen hin, an denen die Arbeiten noch nicht abgeschlossen waren. Überall wies der Bau aus Plazstein Spuren von Rissen und Reparaturen auf. Es waren stolze Kampfnarben.
Kurz vor der geplanten Ansprache des jungen Offiziers hatte Viceroy Butler an der Seite seiner Frau an einer Gedenkfeier für Serena und die Gefallenen der Rettungsaktion für Giedi Primus teilgenommen.
»Sie starb, während sie genau das tat, was sie von sich selbst und anderen erwartete«, sagte der Viceroy. »In unserem Leben ist ein Licht erloschen.«
Seit dem Angriff der Cymeks auf Salusa war ein Jahr vergangen, in dem die Menschen viele Beerdigungen und zu viel Trauer erlebt hatten. Doch Serena, die engagierte junge Kämpferin, hatte immer darauf gedrängt, dass die Liga dem Volk diente und den Bedürftigen half.
Livia Butler trug ihr kontemplatives Gewand aus der Stadt der Introspektion. Sie hatte bereits ertragen müssen, wie ihr einziger Sohn Fredo von einer Blutkrankheit dahingerafft wurde, und nun war ihre älteste Tochter den Denkmaschinen zum Opfer gefallen. Von ihren Kindern war ihr nur die ätherische junge Octa geblieben.
Die Repräsentanten der Liga-Welten teilten schweigend und respektvoll ihre Trauer. Trotz ihrer Jugend hatte Serena Butler mit ihrem Idealismus und ihrem Überschwang einen bleibenden Eindruck bei ihnen hinterlassen. Nach der offiziellen Traueransprache traten viele Redner auf das Podium, um ihre humanitären Initiativen zu würdigen.
Xavier hörte sich die Lobreden an. Die Abgeordneten warfen ihm Blicke voller Mitgefühl zu. Er dachte an das Leben, das Serena und er miteinander hatten verbringen wollen.
Ihr zuliebe wollte Xavier keine Tränen in der Öffentlichkeit vergießen und hatte es bisher auch nicht getan. Wenn die Menschheit um all jene weinte, die ihr Leben verloren hatten, müsste sie im lähmenden Zustand der endlosen Trauer verharren. Seine Lippen zitterten, und sein Blick wurde verschwommen, aber er zwang sich dazu, stark zu bleiben. Es war seine Pflicht. Obwohl sein Herz trauerte, konzentrierte sich sein Geist
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