Dune Legenden 01 - Butlers Djihad
fragte Powder überrascht. »Das Protokoll sieht für den Oberbefehlshaber vor ...«
»Sie haben völlig Recht, Jaymes«, sagte er ruhig. »Trotzdem werde ich hinausgehen. Für uns geht es um alles oder nichts. Sie bleiben hier und schützen die Türme um jeden Preis.«
Unterirdische Aufzüge brachten weitere startbereite Kindjals an die Oberfläche. Xavier stieg in eins der grau gesprenkelten Flugzeuge und schnallte sich im Cockpit an. Piloten rannten zu ihren Kampfschiffen und riefen, dass sie im Namen ihrer Kameraden, die zurückbleiben mussten, Rache nehmen würden. Xavier schaltete seinen Komkanal auf die Kommandofrequenz und erteilte neue Anweisungen.
Tercero Harkonnen stellte den Sitz ein und startete seinen Kindjal. Die Beschleunigung presste ihn gegen die Rückenlehne und erschwerte ihm zusätzlich das Atmen. Blut rann ihm aus dem Mundwinkel.
Die Flugzeuge entfernten sich von den Sendetürmen, während sich eine kleine Abteilung Bodentruppen in Marsch setzte, um die ihnen zugewiesene Abfangposition einzunehmen. Mit entsicherten Waffen und abwurfbereiten Bomben stürzten sich die Kindjals auf den ersten Cymek. Dieser Gegner war etwas kleiner als die anderen. Xaviers Stimme drang knisternd aus den Lautsprechern aller Kampfjäger. »Auf mein Zeichen feuern ... jetzt! «
Die Verteidiger griffen das künstliche Geschöpf von allen Seiten an, bis die verkohlten und verbogenen Krebsbeine erstarrten. Auch der Gehirnbehälter war zerstört. Jubel hallte durch den Komkanal. Bevor sich die Cymeks auf die neue Taktik des koordinierten Angriffs einstellen konnten, wählte Xavier das zweite Ziel aus. »Folgen Sie mir! Zum nächsten!«
Die Schwadron der Miliz schlug wie ein Hammer zu und nahm eine weitere Kampfmaschine in die Zange. Die mobilen Bodentruppen eröffneten ebenfalls das Feuer, während die Kindjals Bomben abwarfen.
Der zweite Cymek bemerkte den Angriff frühzeitig und hob die Metallbeine, um sich mit weiß glühenden Flammenstrahlen zu wehren. Zwei Kindjals, die Xavier flankierten, stürzten brennend ab und schlugen in Gebäude ein, die bereits zertrümmert waren. Verirrte Bomben planierten einen kompletten Häuserblock der Stadt.
Doch die verbleibenden Einheiten setzten sich mit der konzentrierten Taktik durch. Den zahlreichen Explosionen konnte der Maschinenkörper nicht widerstehen, und schon bald war auch vom zweiten Cymek nur noch ein Schrotthaufen übrig. Ein Metallarm zuckte noch einmal, dann brach er aus dem Gelenk und fiel zwischen die Trümmer.
»Drei sind erledigt«, sagte Xavier. »Bleiben noch fünfundzwanzig.«
»Falls sie sich nicht vorher zurückziehen«, erwiderte ein anderer Pilot.
Im Gegensatz zu den meisten Denkmaschinen Omnius' waren die Cymeks Individuen. Bei einigen handelte es sich um Überlebende der ehemaligen Titanen, bei anderen – den Neo-Cymeks – um menschliche Kollaborateure und Verräter von den Synchronisierten Welten. Alle hatten ihre biologischen Körper aufgegeben, um sich der angeblichen Perfektion der Denkmaschinen anzunähern.
Mit den Truppen, die den Sendeturm sicherten, setzte Cuarto Powder alle Kräfte aus seinem Arsenal ein, um vier Cymeks zurückzutreiben, die nahe genug herangekommen waren, um die überlebenswichtige Anlage zu gefährden. Er zerstörte eine Kampfmaschine und zwang die übrigen drei, sich humpelnd zurückzuziehen und neu zu formieren. Unterdessen konnte Xaviers Schwadron zwei weitere Cymeks aus der Luft vernichten.
Das Blatt wendete sich.
Xaviers Bomberstaffel ging auf einen neuen Kurs und konzentrierte sich auf eine andere Invasionsgruppe. Unterstützt von den Bodentruppen und Artilleriegeschützen nahm die Salusanische Miliz den vordersten Cymek unter Feuer. Das geballte Bombardement zerfetzte die Beine der Maschine und machte ihre Waffen unbrauchbar. Die Kindjals kehrten zurück, um ihr den Todesstoß zu versetzen.
Zum Erstaunen der Salusaner löste sich plötzlich der Aufsatz mit dem menschlichen Gehirn des Cymeks vom Roboterkörper. Mit einem grellen Blitz wurden die Verbindungen zu den mechanischen Beinen abgesprengt, und der gepanzerte Behälter raste auf einem Raketenstrahl in den Himmel, wo er außer Reichweite der salusanischen Waffen war.
»Eine Rettungskapsel, mit der sich das Gehirn des Verräters in Sicherheit bringen will.« Diese Worte strengten Xavier so sehr an, dass seine Lungen pfiffen und er wieder Blut hustete. »Nehmen Sie sie unter Feuer!« Seine Kindjals aktivierten die Waffen, als die Cymek-Kapsel in den
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