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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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rauchgeschwängerten Himmel aufstieg. Sie verfügte offenbar über genügend Schub, um Fluchtgeschwindigkeit erreichen zu können.
    »Verdammt!« Die Piloten schossen auf die Spitze der verblassenden Triebwerksspur, aber die Kapsel wurde immer schneller und war kaum noch zu sehen.
    »Vergeuden Sie nicht Ihre Munition«, sagte Xavier über die Komverbindung. »Er stellt keine Gefahr mehr dar.« Ihm wurde erneut schwindlig. Er drohte bewusstlos zu werden ... oder zu sterben.
    »Verstanden.« Die Kindjals nahmen wieder Kurs auf die Oberfläche, um sich auf den nächsten Cymek zu konzentrieren.
    Doch als sich die Angriffsformation auf den Feind stürzte, zündete auch dieser Cymek die Rettungskapsel mit dem Gehirn, die wie eine Kanonenkugel in den Himmel geschleudert wurde. »He!«, beklagte sich ein Pilot. »Er ist abgehauen, bevor wir ihm ein blaues Auge schlagen konnten!«
    »Vielleicht haben wir das Schwanz-einklemmen-und-nichts-wie-weg-Programm aktiviert«, sagte ein anderer Pilot mit verächtlichem Schnaufen.
    »Seien wir froh, dass sie sich zurückziehen«, sagte Xavier, der sich kaum noch bei Bewusstsein halten konnte. Er hoffte, dass er nicht mit dem Kindjal abstürzte. »Folgen Sie mir zum nächsten Ziel.«
    Als hätten sie auf ein Signal reagiert, ließen plötzlich alle Cymeks ihre Gladiatorenkörper im Stich. Die Fluchtkapseln schossen wie ein Feuerwerk empor, rasten blind durch das Netz der Störfelder und in den Weltraum, wo sie von der Roboterflotte geborgen werden konnten.
    Als die Cymeks den Angriff einstellten, stimmten die salusanischen Verteidiger zwischen den Trümmern ein Jubelkonzert an.
     
    * * *
     
    In den nächsten Stunden kamen die überlebenden Salusaner aus den Bunkern und schauten blinzelnd mit einer Mischung aus Entsetzen und Triumph in den rauchverhangenen Himmel.
    Nach dem Rückzug der Cymeks hatte die Roboterflotte frustriert einen Schwarm Raketen auf die Oberfläche gefeuert, aber auch deren Computer scheiterten am Schutzschirm. Die Raketenabwehr von Salusa Secundus vernichtete alle feindlichen Flugkörper der Maschinen, bevor sie ihre Ziele erreichen konnten.
    Als sich schließlich sämtliche Raumstreitkräfte aus dem System Gamma Waiping um die Roboterflotte zusammenzogen, mussten die Denkmaschinen ihre Erfolgschancen neu berechnen. Das Ergebnis gefiel ihnen nicht, sodass sie sich zum Rückzug entschlossen. Zahlreiche Wracks mussten sie im Orbit zurücklassen.
    Auf der Planetenoberfläche brannte Zimia noch immer, und Zehntausende von Leichen lagen in der Asche der Stadt.
    Xavier hatte sich während des Kampfes zusammengerissen, aber anschließend konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten. Seine Lungen waren voller Blut, sein Mund schmeckte nach Säure. Er hatte darauf bestanden, dass sich die Ärzte und Sanitäter auf die Schwerverletzten in den Straßen konzentrierten.
    Von einem Balkon im höchsten Stockwerk des Parlamentsgebäudes blickte er auf die schreckliche Verwüstung hinaus. Dann wurde die Welt um ihn herum in ein kränkliches Rot getaucht, und er schwankte, bevor er vom Geländer zurückweichen konnte. Er hörte, wie hinter ihm jemand nach einem Arzt rief.
    Ich kann es nicht als Sieg betrachten, dachte er noch, dann fiel er in schwarze Bewusstlosigkeit.

8
     
    In der Wüste ist die Grenze zwischen Leben und Tod scharf und schnell.
    Feuerlyrik der Zensunni von Arrakis
     
     
    Fern von den Denkmaschinen und der Liga der Edlen veränderte sich die Wüste nie. Die Zensunni-Nachfahren, die nach Arrakis geflohen waren, lebten in isolierten Höhlengemeinschaften und konnten sich nur mit Mühe ernähren. Sie hatten wenige Freuden, doch sie kämpften jeden Tag aufs Neue ums Überleben.
    Sonnenlicht ergoss sich über den Ozean aus Sand und erwärmte die Dünen, die sich wie Wellen an einem Strand dahinzogen. Ein paar schwarze Felsen ragten aus dem Staubmeer, boten jedoch kaum Schutz vor der Hitze oder den dämonischen Würmern.
    Diese trostlose Landschaft war das Letzte, was er in seinem Leben sehen würde. Das Volk hatte den jungen Mann verurteilt, und nun erwartete ihn die Strafe. Dass er unschuldig war, spielte keine Rolle.
    »Fort mit dir, Selim!«, kam ein Ruf von oben aus den Höhlen. »Geh weit fort von hier!« Er erkannte die Stimme seines jungen Freundes Ebrahim – seines ehemaligen Freundes. Vielleicht war er erleichtert, da eigentlich ihm und nicht Selim die Verbannung und der Tod zugestanden hätten. Doch niemand würde um den Verlust eines Waisenjungen

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