Dune Legenden 01 - Butlers Djihad
die er geleistet hatte, nicht lange brennen würde. Es sei denn, er konnte die Liga überreden, unverzüglich Hilfe zu schicken.
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Es war eine große Dummheit der Menschen, ihre eigenen Konkurrenten zu erschaffen und mit einer ihnen ebenbürtigen Intelligenz auszustatten. Aber sie konnten nicht anders.
Barbarossa, Anatomie einer Rebellion
Flammen loderten an den grandiosen, leeren Gebäuden – ein Affront gegen das Goldene Zeitalter der Titanen. Menschlicher Pöbel taumelte schreiend im Delirium der Befreiung durch die Straßen, um Steine und selbstgebastelte Sprengkörper zu werfen.
Agamemnon kochte vor Wut auf die abscheulichen Schäden, die die Rebellen den Monumenten und großartigen Plätzen bereits zugefügt hatten. Sogar Ajax war von ihnen getötet worden, auch wenn der herzlose Titan die Vergeltung höchstwahrscheinlich selbst herausgefordert hatte. Ein weiterer schmerzlicher Verlust, ähnlich wie Barbarossa.
Ungeziefer! Die Barbaren wussten gar nicht, was Freiheit oder freier Wille war; sie hatten keine Ahnung von Zivilisiertheit oder Zurückhaltung; sie hatten nicht mehr als die Sklaverei verdient. Selbst das war schon viel zu großzügig.
Der Cymek-General marschierte in seinem massiven Kampfkörper durch die Straßen. Er schlug zwischen die Menschen, warf sie in die Luft und schleuderte sie gegen Mauern. Die Tapfersten unter ihnen warfen harte Gegenstände nach ihm, die jedoch von seiner gepanzerten Gestalt abprallten. Bedauerlicherweise konnte er nicht die nötige Zeit erübrigen, sie alle zu zertreten.
Agamemnon war vielmehr auf dem Weg zum nahen Raumhafen, weil er hoffte, irgendwo inmitten dieses Chaos seinen Sohn zu finden. Wenn die gewalttätigen Rebellen Vorian etwas angetan hatten – dem bislang Besten der dreizehn Söhne des Generals –, würde er wahre Vergeltung üben. Er hatte in den Datenbanken nachgesehen und erfahren, dass die Dream Voyager auf dem Raumhafen gelandet war und dass Vors Zugangscodes benutzt worden waren. Aber insgesamt waren die Berichte verwirrend.
Der Titan konnte immer noch nicht begreifen, welches Ausmaß die Unruhen angenommen hatten. Seit Jahrhunderten hatte es keinen Widerstand gegen die Herrschaft der Denkmaschinen gegeben. Wie konnten die lammfrommen Menschen plötzlich so aggressiv werden? Egal. Omnius und seine Roboterwachen sollten sich um diese Unannehmlichkeiten kümmern.
Im Moment wollte Agamemnon nur seinen Sohn wiedersehen. Er hatte seine eigenen Prioritäten. Er hoffte, dass Vor keinen Unsinn angestellt hatte.
Während der Cymek zum Raumhafen eilte, sah er, wie drei Frachtschiffe in Flammen aufgingen. Saboteure hatten die Treibstoffzellen und Triebwerke gesprengt. Einheiten zur Feuerbekämpfung rückten an, bevor es zu weiteren Katastrophen kommen konnte.
Der Titan stapfte wütend über den verhärteten Boden und suchte nach dem Andockplatz, an dem die reparierte Dream Voyager lag. Doch zu seiner Bestürzung musste er feststellen, dass das Schiff fort war. Bei Infrarotansicht glühte der Landeplatz noch in der Hitze der Triebwerksstrahlen nach. Mit seinen thermischen Sensoren betrachtete er die verwehende Wärmespur, die das Schiff beim Durchstoßen der Atmosphäre hinterlassen hatte.
Mit zunehmender Verärgerung und Überraschung fand er den deaktivierten Seurat außerhalb der abgesperrten Gefahrenzone des Startplatzes. Der Roboter lag reglos wie eine Statue aus Metallpolymer und neurelektrischen Schaltkreisen da. Die Rebellen hatten Seurat angegriffen, ihn ausgeschaltet ... aber sie hatten ihn nicht vernichtet.
Ungeduldig und um Vor besorgt setzte Agamemnon seine Handlungsarme ein, um die Systeme des Roboters wieder hochzufahren. Als Seurats bewusster Geist erwachte, begutachtete er mit seinen optischen Fasern das Raumhafengelände und versuchte sich zu orientieren.
»Wo ist die Dream Voyager? «, wollte Agamemnon wissen. »Wo ist mein Sohn? Ist er am Leben?«
»Ihr Sohn hat mich auf seine typische ungestüme Art überrascht. Er hat mich deaktiviert.« Seurat untersuchte den Startplatz und zog seine eigenen Schlussfolgerungen. »Vorian muss mit dem Schiff abgeflogen sein. Er kann damit umgehen.«
»Ist mein Sohn ein Feigling?«
»Nein, Agamemnon. Ich glaube, er hat sich den Rebellen angeschlossen und ist zusammen mit anderen Menschen von der Erde geflohen.« Er sah, wie sich der Cymek vor Empörung schüttelte. »Das ist kein guter Witz«, fügte der Roboter hinzu.
Erzürnt drehte Agamemnon sich um und stapfte davon. In
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