Dune Legenden 01 - Butlers Djihad
Kriegsschiffen zusammenstellte, um die Menschen auf der Erde zu retten. Der geflohene Rebellenführer bemühte sich darum, von den Salusanern als Held anerkannt zu werden.
Als selbsternannter Sprecher für Serena schilderte Iblis aus erster Hand die Verhältnisse auf den Synchronisierten Welten und erzählte die schreckliche Geschichte, wie der Roboter Erasmus den unschuldigen Manion getötet hatte und wie Serena es daraufhin gewagt hatte, die Faust gegen die Denkmaschinen zu erheben. Durch ihr tapferes und selbstloses Aufbegehren gegen die grausamen Herren hatte sie eine Rebellion entfacht, die den Terra-Omnius handlungsunfähig gemacht hatte.
Iblis setzte sein Rednertalent ein und überzeugte viele Menschen von seiner Aufrichtigkeit. Er hatte eine öffentliche Kampagne im Sinn, die in leidenschaftlichen Angriffen gipfelte, die von Serena persönlich angeführt wurden. Sie war der perfekte Brennpunkt für eine Rebellion, die weitere Kreise zog. Doch Serena war es lieber, weiterhin in der Abgeschiedenheit zu leben, und wusste nichts von der großen Bewegung, die mit ihrem Namen in Verbindung gebracht wurde.
Iblis war gewillt, sich auch ohne ihre aktive Unterstützung für die Freiheit der Menschheit einzusetzen, auch wenn es bedeutete, dass er alle Entscheidungen selber treffen musste. Eine solche Gelegenheit durfte er nicht ungenutzt verstreichen lassen. Er spürte, wie sich die öffentliche Meinung in Zimia änderte und zu einer neuen Waffe in seiner Hand wurde. Selbst die Politiker der Liga waren nun bereit, loszuziehen und die heldenhaften Rebellen auf der Erde zu retten – aber vorläufig beschränkten sie sich darauf, endlose Diskussionen und Debatten im Parlament zu führen. Es war genauso, wie Serena geahnt hatte.
Als er sich nun auf Segundo Harkonnens Bitte unter vier Augen mit dem Offizier traf, fühlte sich Iblis im vollgestopften Raum des Armada-Hauptquartiers sehr unwohl. Allem Anschein nach war dieser Teil des Gebäudes früher ein Militärgefängnis gewesen, in dem man Verdächtige und Deserteure verhört hatte. Schmale rechteckige Fenster säumten den Raum. Xavier ging auf und ab und schirmte das wenige Tageslicht ab, das hereindrang.
»Erzählen Sie mir, wie Sie zum Leiter einer Gruppe menschlicher Arbeitskräfte wurden«, forderte der Offizier ihn auf. »Ähnlich wie Vorian Atreides haben Sie als privilegierter Trustee den Denkmaschinen gedient und Vorteile genossen, während andere Menschen leiden mussten.«
Iblis machte eine wegwerfende Handbewegung und tat, als hätte der Segundo einen Witz gemacht. »Ich habe hart gearbeitet, damit meine loyalen Arbeiter in den Genuss von Belohnungen und Privilegien kommen«, sagte er mit seiner volltönenden Stimme. »Wir alle haben davon profitiert.«
»Einige von uns halten Sie für einen Opportunisten und misstrauen Ihrem plötzlichen Engagement.«
Iblis lächelte und breitete die Hände aus. »Weder Vorian Atreides noch ich haben versucht, ein Geheimnis aus unserer Vergangenheit zu machen. Vergessen Sie nicht, wenn Sie Insiderinformationen haben wollen, brauchen Sie jemanden, der ein Insider war. Sie werden keine bessere Informationsquelle als uns beide finden. Auch Serena Butler konnte sich wertvolle Einblicke verschaffen.«
Er blieb ruhig. Immerhin hatte Iblis ein Verhör durch den Titanen Ajax überlebt, einen wesentlich furchteinflößenderen und grausameren Widersacher als Segundo Harkonnen. »Es wäre eine große Dummheit, wenn die Liga sich diese einmalige Gelegenheit entgehen ließe«, fügte er hinzu. »Wir verfügen über die Mittel, um den Kämpfern auf der Erde zu helfen.«
»Dazu ist es zu spät.« Xavier kam näher und sah ihn ernst an. »Sie haben die Revolte angezettelt und dann Ihre Anhänger im Stich gelassen.«
»Ich bin gekommen, um die Liga um Unterstützung zu bitten. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, wenn wir die Überlebenden retten wollen.«
Xaviers Miene war wie versteinert. »Es gibt keine Überlebenden mehr ... nirgendwo auf dem gesamten Planeten Erde. Niemand hat überlebt .«
Iblis war so verblüfft, dass er mit einer Antwort zögerte. »Wie ist das möglich? Bevor wir mit der Dream Voyager aufbrachen, habe ich die Verantwortung an einen kompetenten, loyalen Mann übergeben. Ich bin davon ausgegangen, dass er ...«
»Es reicht, Xavier«, sagte eine andere Stimme aus einem unsichtbaren Lautsprecher in der Wand. »Wir alle haben genug Blut und Schuld an den Händen. Wir sollten entscheiden, was wir als Nächstes tun
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