Dune Legenden 01 - Butlers Djihad
Ausweg gedacht – Massenvernichtungswaffen zur Auslöschung sämtlichen Lebens auf ganzen Planeten.« Er richtete den Zeigefinger auf die Delegierten. »Wir haben genügen Sprengköpfe in unseren planetaren Arsenalen, doch Omnius betrachtet sie als leere Drohung, weil wir es nie zuvor gewagt haben, sie einzusetzen. Es ist an der Zeit, den Denkmaschinen eine Überraschung zu bereiten, damit sie ihre Selbstzufriedenheit bitter bereuen.«
Manion Butler beanspruchte seine Vorrechte als Viceroy und meldete sich zu Wort. »Die Maschinen haben meine Tochter gefangen genommen und gefoltert. Sie haben meinen Enkel ermordet, der meinen Namen trug, einen Jungen, den weder ich noch sein Vater je zu Gesicht bekommen haben.« Der früher rundliche Mann war in letzter Zeit sichtlich abgemagert und ging in gebeugter Haltung. Sein Haar hing wirr und unfrisiert herab, als hätte er schlecht geschlafen. »Die verfluchten Maschinen haben die schrecklichste Bestrafung verdient, die wir über sie bringen können.«
Wieder wurde es laut, bis sich Serena Butler zur Überraschung vieler erhob und neben Xavier ans Rednerpult trat. »Die Erde ist nicht mehr als ein Friedhof der Verwesung, über den die Denkmaschinen hinwegtrampeln. Alle Menschen, die dort lebten, wurden abgeschlachtet.« Sie holte tief Luft und blickte sich mit funkelnden lavendelblauen Augen um. »Worauf müssten wir noch Rücksicht nehmen? Was haben wir zu verlieren? «
Die Projektoren warfen Bilder an die Wände des Saals, während Serena fortfuhr. »Die versklavte Bevölkerung der Erde rebellierte und wurde zur Strafe vollständig ausgelöscht. Vollständig! « Ihre Stimme dröhnte aus jedem Lautsprecher des Gebäudes. »Soll dieses Opfer völlig sinnlos gewesen sein? Sollten die Denkmaschinen keine Konsequenzen zu spüren bekommen?« Sie schnaufte angewidert. »Oder sollte Omnius dafür bezahlen?«
»Aber die Erde ist die Wiege der Menschheit!«, keuchte der kommissarische Magnus von Giedi Primus. »Wie können wir eine derartige Vernichtung auch nur in Erwägung ziehen?«
»Die Rebellion auf der Erde hat diesen Djihad ausgelöst«, sagte Serena. »Wir müssen die Nachricht von diesem ruhmreichen Aufstand über die Synchronisierten Welten verbreiten, damit es auf anderen Maschinenplaneten vielleicht zu ähnlichen Revolten kommt. Aber zuerst müssen wir Omnius auf der Erde ausschalten ... mit welchen Mitteln auch immer.«
»Können wir es uns leisten, eine solche Gelegenheit ungenutzt verstreichen zu lassen?«, fragte Xavier Harkonnen. »Wir haben die Atomwaffen. Wir haben Tio Holtzmans neue Schilde, mit denen wir unsere Schiffe schützen können. Wir haben den Willen der Menschen, die in den Straßen Serena Butlers Namen rufen. Im Namen Gottes – wir müssen jetzt etwas tun!«
»Ja«, sagte Iblis mit ruhiger Stimme, die trotzdem das Gemurmel im Saal übertönte. »Wir müssen es tun – und zwar im Namen Gottes! «
Die Repräsentanten waren sprachlos und eingeschüchtert, aber nirgendwo regte sich Widerspruch. Schließlich, nach einer langen, beunruhigenden Schweigepause, forderte Viceroy Manion Butler, dass die Liga der Edlen offiziell über diese Frage entschied.
In bedrückter Stimmung wurde per Akklamation abgestimmt – und der Antrag angenommen.
»Also ist es entschieden. Die Erde, die angestammte Heimatwelt der Menschheit, wird zum ersten Grabmal für die Denkmaschinen werden.«
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Die Kreativität folgt ihren eigenen Regeln.
Norma Cevna,
unveröffentlichte Labornotizen
Im Laborturm über dem breiten Isana-Fluss stand Norma Cevna an ihrem überfüllten Arbeitsplatz. Neue Leuchtgloben schwebten wie überdimensionale Seifenblasen über ihrem Kopf. Sie hatte sich nicht damit aufgehalten, sie abzuschalten, obwohl bereits heller Morgen war. Sie wollte ihren Gedankengang nicht unterbrechen.
Sie richtete einen stiftförmigen Projektionsmechanismus auf einen schrägen Tisch. Magnetisch beschriebene Blätter segelten lautlos durch die Luft. Sie enthielten die Baupläne für ein Schiff der Ballista-Klasse, das größte Kriegsschiff der Liga-Armada.
Norma änderte die Einstellungen der Fernbedienung und verteilte die Filme mit den Plänen über den ganzen Raum. Sie wählte ein Deck des Schiffs aus und trat dann in das vergrößerte Holo-Bild. Dabei rechnete sie im Kopf die Konfiguration der Schildgeneratoren aus und ermittelte die Werte, bei denen sich die kleinen Feldradien überlappten und einen vollständigen Schutz ergaben.
Der Weise
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