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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Introspektion
     
     
    Nach dem langen Weltraumaufenthalt konnte Xavier nur noch an die Heimkehr denken – und wie er Serena Butler in die Arme schließen würde.
    Seinen Urlaub verbrachte er im Tantor-Anwesen, wo ihn seine Adoptiveltern und ihr euphorischer Sohn Vergyl willkommen hießen. Die Tantors waren ein stilles älteres Ehepaar, sanfte und intelligente Menschen mit dunkler Haut und Haaren in der Farbe von dichtem Rauch. Xavier schien aus dem gleichen Holz geschnitzt zu sein, da er ähnliche Interessen hatte und hohe moralische Maßstäbe setzte. Er war in diesem warmen und geräumigen Herrenhaus aufgewachsen, das er immer noch als sein Heim betrachtete. Obwohl er offiziell die Besitztümer der Harkonnens geerbt hatte – Bergwerke und Fabriken auf drei Planeten –, standen ihm nach wie vor mehrere Räume im Tantor-Anwesen zur freien Verfügung.
    Als er seine vertraute Suite betrat, wurde er von zwei zotteligen grauen Wolfshunden mit erwartungsvollem Schwanzwedeln begrüßt. Er ließ seine Taschen fallen und raufte sich mit den Hunden. Die Tiere waren größer als sein kleiner Bruder, aber sehr verspielt und erfreut, ihn wiederzusehen.
    An jenem Abend tat sich die Familie an der Spezialität des Hauskochs gütlich – Geflügel mit Salbei gewürzt und in Honig geröstet, mit Nusssplittern und Oliven aus den eigenen Hainen der Tantors. Doch zu seinem Bedauern entgingen ihm nun die feineren Nuancen des Geschmacks, nachdem er den ätzenden Gasangriff der Cymeks durchgemacht hatte. Der Koch warf ihm einen erschrockenen Blick zu, als er Unmengen von Salz und Soße über die Mahlzeit schüttete, damit er überhaupt etwas schmeckte.
    Wieder etwas, das die Denkmaschinen ihm geraubt hatten.
    Anschließend saß Xavier in einem schweren Eichenstuhl vor einem knisternden Kaminfeuer und nippte an einem Rotwein von den Weinbergen der Tantors. Doch auch das Getränk war für ihn nahezu geschmacklos. Er genoss es, sich fern von militärischen Vorschriften zu Hause zu entspannen. Er hatte fast ein halbes Jahr an Bord der leistungsfähigen, aber sehr spartanisch eingerichteten Armada-Schiffe verbracht, und diese Nacht würde er wie ein Baby in seinem eigenen Bett schlafen.
    Einer der Wolfshunde hatte seine Schnauze auf Xaviers Füße gelegt und schnarchte laut. Emil Tantor, der nur noch einen grauen Haarkranz um den kahlen Schädel hatte, saß seinem Adoptivsohn gegenüber. Er fragte Xavier nach der militärischen Stärke der Synchronisierten Welten und den Kapazitäten der Armada aus. »Wie stehen die Chancen, dass der Krieg nach dem Angriff auf Zimia eskaliert? Können wir jemals mehr bewirken, als sie nur zurückzuschlagen?«
    Xavier trank seinen Wein aus, goss sich ein neues Glas ein und füllte das des alten Mannes. Dann lehnte er sich wieder zurück – ohne dabei den grauen Hund aufzuwecken. »Die Lage ist ernst, Vater.« Da er sich kaum an seine leiblichen Eltern erinnerte, hatte er den Herrn des Tantor-Anwesen stets als Vater bezeichnet. »Andererseits war die Lage schon immer ernst, seit der Ära der Titanen. Vielleicht hatten wir es in den Tagen des Alten Imperiums zu bequem. Wir haben vergessen, wie man aus eigener Kraft etwas bewirkt, wie man seine Möglichkeiten verwirklicht, und in den letzten tausend Jahren haben wir den Preis dafür bezahlt. Wir waren leichte Beute – zuerst für machtgierige Menschen, dann für seelenlose Maschinen.«
    Emil Tantor nahm einen Schluck Wein und starrte ins Feuer. »Also gibt es noch Hoffnung? Wir brauchen etwas, woran wir uns festhalten können.«
    Xaviers Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln. »Wir sind Menschen, Vater. Solange wir daran festhalten, gibt es immer Hoffnung.«
     
    * * *
     
    Am nächsten Tag schickte Xavier eine Nachricht zum Haus der Butlers und bat um Erlaubnis, die Tochter des Viceroys bei der jährlichen Borstenrücken-Jagd begleiten zu dürfen, die in zwei Tagen stattfinden sollte. Serena hatte bestimmt längst erfahren, dass Xavier zurückgekehrt war. Die Ankunft seiner Inspektionsschiffe hatte großen Rummel verursacht, und Manion Butler hatte seine Nachricht zweifellos schon erwartet.
    Trotz allem ging es in der salusanischen Gesellschaft sehr formell und extravagant zu. Wer um die schöne Tochter des Viceroys werben wollte, musste gewissen Anforderungen genügen.
    Am späten Vormittag pochte ein Bote an die Türen des Herrenhauses der Tantors. Vergyl stand erwartungsvoll neben seinem großen Bruder und grinste, als er Xaviers

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