Dune Legenden 01 - Butlers Djihad
Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Es freut mich, dass Sie zu uns stoßen konnten, Tercero Harkonnen. Ich bin überzeugt, dass wir in diesem Jahr einen Borstenrücken erlegen können. In den Wäldern halten sich definitiv ein paar Tiere auf. Und ich sehne mich nach einem saftigen Filet. Und vor allem nach Borstenrücken-Schinken. Ein unvergleichlicher Genuss.«
Mit verspielt funkelnden Augen erwiderte Serena: »Wenn du weniger bellende Hunde und laute Reiter versammelt hättest, die durchs Gebüsch krachen, wären diese scheuen Tiere möglicherweise leichter zu jagen, Vater.«
Manion lächelte nur, als wäre sie immer noch sein niedliches kleines Mädchen. Er warf Xavier einen Blick zu und sagte: »Ich freue mich, dass Sie hier sind, um meine Tochter zu beschützen, junger Mann.«
Dann hob der Viceroy die Hand. Hörner erklangen, und im Stall wurde ein Gong angeschlagen. Die Hunde bellten und sammelten sich vor dem Zaun. Dahinter führte der Pfad an den blühenden Olivenhainen vorbei in den dichten salusanischen Wald. Zwei Jungen öffneten das Tor und freuten sich auf ihre erste Borstenrücken-Jagd.
Die Gruppe stürmte wie ein wilder Haufen los. Zuerst drängten sich die Hunde durchs Tor, dann folgten die großen Pferde mit den professionellen Jägern. Manion Butler ritt mit ihnen und stieß in ein antikes Horn, das seiner Familie gehörte, seit Bovko Manresa die erste Siedlung auf Salusa gegründet hatte.
Dann kamen die kleineren Pferde, die der Hauptgruppe hinterhereilten. Diese Helfer würden Lager errichten und das von den Jägern erlegte Wild häuten. Sie sollten auch das Fest vorbereiten, wenn die Gesellschaft zum Anwesen zurückkehrte.
Die Jäger hatten sich bereits aufgefächert, und jeder Anführer stieß an einer anderen Stelle in den Wald vor. Ohne Eile trotteten Xavier und Serena auf die dunkelgrünen Bäume zu. Ein junger Mann aus der Nachhut blickte sich zu ihnen um und zwinkerte Xavier zu, als wüsste er, dass das junge Paar gar nicht beabsichtigte, sich aktiv an der Jagd zu beteiligen.
Xavier trieb seinen Hengst an. Serena ritt neben ihm, während sie sich ihren Weg durch die Bäume suchten, bis sie einen schlammigen Bach erreichten, der von der Frühlingsschmelze gespeist wurde. Sie lächelten sich verstohlen an, als sie auf das ferne Bellen der Hunde und das gelegentliche Hornsignal ihres Vaters lauschten.
Der Wald der Butlers nahm eine Fläche von mehreren hundert Hektar ein und war von zahllosen Wildwechseln durchzogen. Zum größten Teil hatte man ihn im ursprünglichen Zustand belassen, mit Wiesen und sprudelnden Bächen, nistenden Vögeln und farbenfrohen Blumen zwischen den letzten Resten des winterlichen Schnees.
Xavier war einfach nur glücklich, mit Serena allein sein zu können. Während sie Seite an Seite ritten, berührten sich immer wieder ihre Arme und Schultern. Er hielt grüne Zweige fest, damit sie ihr nicht ins Gesicht schlugen, und Serena zeigte ihm Vögel und kleine Tiere, deren Namen sie ihm nannte.
Unter seiner bequemen Jagdkleidung trug Xavier einen Zierdolch, eine Reitpeitsche und eine Chandler-Pistole, die ummantelte Kristallsplitter verschoss. Serena hatte ebenfalls ein Messer und eine kleine Pistole dabei. Doch keiner von ihnen erwartete, irgendein Tier zur Strecke zu bringen. Bei dieser Jagd ging es nur um sie beide, und beide wussten das.
Serena suchte sich zielstrebig einen Weg durch den Wald, als hätte sie während Xaviers Mission das Gelände erkundet, um nach Stellen zu suchen, wo sie miteinander allein sein konnten. Schließlich führte sie ihn durch dunkle Kiefern auf eine Wiese mit hohem Gras, sternförmigen Blumen und Schilf, das ihr bis über den Kopf reichte. Hier gab es einen spiegelglatten Teich, einen seichten alten See, der von der Schneeschmelze und einer unterirdischen Quelle gespeist wurde.
»Im Wasser sind Blasen«, sagte sie. »Sie kitzeln auf der Haut.«
»Heißt das, du würdest gerne schwimmen gehen?« Bei dieser Aussicht schnürte es Xavier die Kehle zu.
»Es dürfte kalt sein, aber die Quelle versorgt den See mit natürlicher Wärme. Ich bin bereit, es zu riskieren.« Lächelnd stieg Serena ab und ließ ihre Stute grasen. Sie hörte etwas im Teich platschen, aber das Schilf versperrte die Sicht.
»Klingt, als gäbe es hier viele Fische«, sagte Xavier. Er sprang von seinem Hengst, tätschelte ihm den Hals und ließ ihn in der Nähe der grauen Stute am saftigen Gras schnuppern.
Serena zog ihre Reitstiefel und Strümpfe aus,
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