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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Parlament der Liga beim Lösen einfacher Probleme war, besonders in Krisenzeiten. Daraus ergab sich, dass wichtige Entscheidungen dem Djihad-Rat übertragen werden mussten, den Iblis kontrollierte ...
    Mit strahlendem Selbstvertrauen hatte er nun seinen großen Auftritt. Als Stellvertreter von Serena Butler war er der Wortführer der Menschheit und ihres Heiligen Krieges gegen die Denkmaschinen.
    Zehn Jahre nach der atomaren Zerstörung der Erde hatte sich der alte Manion Butler als Viceroy der Liga zur Ruhe gesetzt, mit der Bitte, dass seine Tochter seinen Platz übernehmen sollte. Sie war per Akklamation gewählt worden, bestand aber darauf, dass sie den Titel des Viceroy bis zum Ende des Krieges nur kommissarisch führen würde. Begeistert hatte Iblis sich als ihr engster Ratgeber eingeschmeichelt, indem er Reden für sie schrieb, die das Feuer für den Kreuzzug gegen die Denkmaschinen entfachten.
    Mit erhobenem Kopf schritt er durch den mit Teppichen ausgelegten Gang zum Rednerpodium. Projektoren warfen Iblis' überlebensgroße Gesichtszüge auf die Wände. Sofort verstummte Hosten Fru ehrfürchtig und verbeugte sich, während er vom Podium zurücktrat. »Ich überlasse meine verbliebene Redezeit dem Großen Patriarchen.«
    Iblis trat ans Pult, faltete die Hände und nickte dem Abgeordneten von Hagal, der vom Podium eilte, mit formeller Dankbarkeit zu. Doch bevor er seine Gedanken sammeln konnte, kam von unten eine Unterbrechung.
    »Tagesordnung!« Er erkannte die Frau als Muñoza Chen, eine lästige Abgeordnete von der fernen Liga-Welt Pincknon.
    Iblis wandte sich ihr zu und zwang sich zu einem geduldigen Gesichtsausdruck, während Chen aufstand und sagte: »Ich hatte bereits die zusätzlichen Verantwortungen zur Diskussion gestellt, die vom Parlament ohne das nötige Verfahren an den Djihad-Rat übertragen werden sollen. Diese Debatte wurde ausgesetzt, bis sich ein autorisiertes Mitglied des Rats an dieses Plenum wenden kann.« Sie verschränkte die Arme vor der schmalen Brust. »Ich glaube, der Große Patriarch Ginjo ist ermächtigt, im Namen des Rats zu sprechen.«
    Er schenkte ihr ein kühles Lächeln. »Das ist nicht der Grund, weswegen ich mich heute an das Plenum wende, Madame Chen.«
    Doch die Frau weigerte sich, wieder Platz zu nehmen. »Eine noch offene Angelegenheit wird gerade verhandelt. Die übliche Vorgehensweise verlangt, dass wir erst diese Sache zu lösen versuchen, bevor wir uns einem neuen Problem zuwenden.«
    Er spürte die Ungeduld der Menge und wusste, wie er sie für seine Zwecke nutzen konnte. Sie waren gekommen, um ihn reden zu hören, nicht, um Zeuge einer weitschweifigen Diskussion über einen unbedeutenden Antrag zu werden. »Sie erteilen uns gerade eine ausgezeichnete Lektion, warum der Djihad-Rat gegründet wurde. Um ohne diesen bürokratischen Morast rasch notwendige Entscheidungen treffen zu können.«
    Das Publikum stimmte murrend zu. Nun wurde sein Lächeln wärmer.
    In den ersten dreizehn Jahren, nachdem Serena Butler ihren Djihad ausgerufen hatte, hatte das Liga-Parlament sich damit abgemüht, dringende Kriegsangelegenheiten mit demselben schwerfälligem System handzuhaben, das auch zuvor in den Jahrhunderten des unsicheren Friedens benutzt worden war. Doch nach den Debakeln auf Ellram und in der Peridot-Kolonie, als die Politiker so lange geschachert hatten, dass ganze Protektorate ausgelöscht worden waren, bevor die Rettungsmissionen eintreffen konnten, hatte sich Serena entrüstet an das Parlament gewandt. Sie hatte ihrer Wut und – was für die Menschen viel schlimmer war – ihre Enttäuschung zum Ausdruck gebracht, weil ihnen kleinliche Querelen wichtiger als ihr wahrer Feind gewesen waren.
    Iblis hatte damals sofort die Initiative ergriffen und die Gründung eines »Djihad-Rats« vorgeschlagen, der sich um alle Angelegenheiten mit direktem Bezug zum Djihad kümmern sollte, während weniger dringliche wirtschaftliche, soziale und innenpolitische Fragen weiterhin in aller Ruhe in den Sitzungen des Parlaments diskutiert werden konnten. Kriegszeiten verlangten eine schnelle und entschlossene Führung, die durch die tausend Stimmen des Parlaments nur behindert wurde.
    Jedenfalls hatte Iblis sie überzeugt; sein Antrag war mit überwältigender Mehrheit angenommen worden.
    Dennoch wurde der Fortschritt auch ein Jahrzehnt später noch durch eingefahrene politische Verhaltensweisen gehemmt. Erfreut über die verhaltene Zustimmung von den Sitzen blickte Iblis mit langmütiger

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