Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
sie alle seine Vorschläge ignoriert hatte ...
Ein Diener mit Schnurrbart trat ein und brachte ein Tablett mit dampfenden Getränken, die er auf dem Tisch vor den beiden abstellte. »Süßer grüner Tee von den besten Importeuren«, verkündete Iblis, um sie zu beeindrucken. »Eine Spezialmischung von Rossak.«
Sie nahm die angebotene Tasse an, hielt sie jedoch in der Hand, ohne davon zu trinken. »Worüber wollt Ihr mit mir reden, Großer Patriarch?« Sie schien in Gedanken ganz weit weg zu sein. »Wir sollten unsere kostbare Zeit nicht vertrödeln.«
Seitdem sie ihre Ansichten geändert hatte und den Djihad-Rat persönlich führen wollte, hatte sie die Machtstrukturen in ihrem Sinne reorganisiert und Iblis auf eine untergeordnete Stellung abgedrängt. Aber vielleicht fand er andere Möglichkeiten, sie zu führen und zu lenken, nur anders als vorher.
»Ich habe eine Idee, die Euch vielleicht überrascht, Serena, aber ich bin überzeugt, wenn Ihr darüber nachdenkt, werdet Ihr die Weisheit darin erkennen. Dass wir den Djihad dadurch viel stärker machen können. Es ist an der Zeit, dass wir darüber reden.«
Sie wartete, ohne ihm zu antworten. Ihre Miene war immer noch verschlossen, aber er sah, dass er nun ihre ungeteilte Aufmerksamkeit hatte.
Er war völlig entspannt und erwähnte ihr gegenüber nichts von den Melange-Kapseln, die er vor weniger als einer Stunde zu sich genommen hatte. Serena hatte nie einen Zweifel daran gelassen, dass sie nichts von Drogen gleich welcher Art hielt. Sie betrachtete den Konsum als Zeichen der Schwäche, also hatte er darauf geachtet, das Gewürz zusammen mit geruchsmindernden Zusatzstoffen einzunehmen.
Iblis kam zur Sache. »Seit vielen Jahren haben wir zusammengearbeitet, aber nicht eng genug. Wir sind Partner im Djihad gewesen, Ihr als Priesterin und ich als Großer Patriarch. Unsere Ziele sind identisch, genauso wie unsere Leidenschaft. Je enger unsere Verbindung wird, desto mehr können wir bewirken.«
Er benutzte einen verführerischen Tonfall, den er inzwischen gut beherrschte, und beobachtete Serenas Profil. Obwohl sie bereits die vierzig überschritten hatte, fand er sie immer noch ausgesprochen hübsch mit ihren weichen Zügen, dem goldenen Haar und den außergewöhnlichen Augen.
»Dem stimme ich zu.« Sie lächelte nur kurz, als wäre sie nicht völlig überzeugt.
Er rückte etwas näher an sie heran. »Ich habe gründlich darüber nachgedacht, Serena, und mein Angebot geht mir nicht leicht über die Lippen. Ich glaube, der nächste Schritt zur Stärkung des Djihad könnte darin bestehen ... dass wir zu echten Partnern werden, damit die gesamte freie Menschheit es sehen kann. Gibt es zwei Menschen, die besser zusammenpassen würden? Wir könnten eine große Hochzeit veranstalten, unseren Einfluss etablieren und den Djihad weiter zum großem Sieg treiben.«
Er bemerkte ihre überraschte Reaktion, doch bevor Serena etwas erwidern konnte, sprach er weiter. »Wir zwei könnten viel effektiver vorgehen, wenn wir als Paar zusammenarbeiteten. Die Menschen würden in uns eine viel stärkere Wesenheit sehen, ein unbezwingbares Team. Selbst Omnius wird erzittern, wenn er von der Vereinigung von Priesterin und Patriarch erfährt.«
Obwohl er sich verängstigt und unsicher fühlte, ließ Iblis sich nichts von diesen Emotionen anmerken. Er kam sich vor wie jemand, der zwei Schritte zurückgetreten war und vielleicht nie wieder seine frühere Position erreichen würde. Doch er würde ihr niemals offenbaren, welchen Umfang seine Sicherheits- und Überwachungsmaßnahmen oder die Söldnereinsätze angenommen hatten – oder die Tatsache, dass er im Namen des Djihad schwere Verbrechen begangen hatte.
Sie saß wie erstarrt auf dem Sofa, die Stirn in tiefe Falten gelegt, und schien seine Nähe völlig zu ignorieren. »Das ist offensichtlich unmöglich. Ihr habt bereits eine Frau. Und drei Kinder.«
»Dieses Problem dürfte einfach zu lösen sein. Ich liebe sie nicht. Ich bin bereit, das Opfer zum Wohl des Djihad zu bringen. Camie wird es verstehen.« Ich könnte mich von ihr freikaufen. Er berührte Serenas Arm und sprach hastig weiter. Die eingeübten Worte schienen sich zu überschlagen. »Stellt Euch vor – gemeinsam könnten wir die lenkende Kraft werden, die der Djihad braucht. Wir beide könnten unseren Heiligen Krieg in die nächste Phase führen – und zum endgültigen Sieg.«
Er täuschte Leidenschaft vor – angeblich für das Wohl des Djihad und nicht für seine
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