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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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genommen.«
    Traurig trat Livia näher an ihre Tochter heran und legte ihr einen Arm um die Schultern. Die Seraphim-Wächterinnen erstarrten und legten die Hände an ihre verborgenen Waffen. Serena und Livia ignorierten sie.
    »Mein Kind, menschliche Liebe ist ein nie versiegender Quell. Ganz gleich, wie oft sie erschöpft wurde, ob sie gestohlen oder freiwillig gegeben wurde, Liebe kann immer nachwachsen, wie eine Blume aus einer Knolle, und dein Herz erfüllen.«
    Serena senkte den Kopf und hörte den tröstlichen Worten ihrer Mutter zu. »Morgen ist Octas Geburtstag. Octas und ... Fredos. Auch ich habe meinen Sohn verloren, Serena, also weiß ich, wie du dich fühlst.« Hastig fügte sie hinzu: »Natürlich starb dein Bruder auf andere Weise.«
    »Ja, Mutter – und du hast dich anschließend in die Stadt der Introspektion zurückgezogen. Du müsstest mich am besten verstehen.«
    »Oh, das tue ich, aber ich habe nicht zugelassen, dass mein Herz zu Stein wurde und alle Liebe in mir starb. Ich bin für deinen Vater, für Octa und für dich da. Komm mit mir und sieh dir an, wie groß ihre Töchter geworden sind. Du hast jetzt zwei Nichten.«
    »Wird Xavier nicht dort sein?«
    Livia runzelte die Stirn. »Er kämpft auf IV Anbus gegen die Maschinen. Du selbst hast ihm diesen Auftrag erteilt. Erinnerst du dich nicht?«
    Serena nickte verwirrt. »Er ist schon so lange fort. Ich bin überzeugt, dass er sich danach sehnt, zu Octa zurückzukehren.« Dann hob sie den Kopf. »Doch der Djihad muss Vorrang vor allen persönlichen Angelegenheiten haben. Wir treffen Entscheidungen, und wir überleben, indem wir nicht von unserem Weg abweichen.«
    »Nimm ihm nicht übel, dass er deine Schwester geheiratet hat«, sagte Livia mit traurigem Blick. »Du kannst dir nicht auf ewig wünschen, dass die Dinge anders verlaufen wären.«
    »Natürlich wünsche ich mir, dass die Dinge anders verlaufen wären, doch vielleicht war mein Leid genau das, was die Menschheit letztlich benötigte, um zum Handeln angestoßen zu werden. Andernfalls hätten wir nie den Antrieb gehabt, umzukehren und die Fesseln der Denkmaschinen abzuwerfen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht mehr eifersüchtig auf Octa, und ich nehme Xavier nichts übel. Ja, ich habe ihn einst geliebt – er war Manions Vater –, aber ich war damals noch ein unerfahrenes Mädchen. Dumm und blauäugig. Im Licht der folgenden Ereignisse erscheinen mir solche Angelegenheiten so ... trivial.«
    »Liebe ist niemals trivial, Serena«, tadelte Livia ihre Tochter, »selbst wenn du sie nicht willst.«
    Serenas Stimme wurde leiser und war nun nicht mehr das mächtige, leidenschaftliche Instrument, das sie einsetzte, um gewaltige Menschenmengen aufzurütteln. »Ich fürchte, dass die Verwundung meiner Seele länger als ein Leben braucht, um zu heilen.«
    Livia hakte sich bei Serena unter und führte sie über den mit Edelkieseln bedeckten Weg. »Dennoch ... mehr Zeit wirst du dafür nicht haben, Tochter.«
    Plötzlich sah Serena eine verwischte weiße Bewegung aus der Richtung ihrer Wachen. Eine der Seraphim schrie auf und warf sich auf eine andere – die neue –, die sich mit unglaublicher Geschwindigkeit bewegte und einen langen Dolch zog, der silbern glitzerte.
    Ihre Mutter warf sich auf Serena und riss sie zur Seite. Als sie fiel, hörte Serena ein nahes Reißen von Stoff und ein gurgelndes Schnappen. Sie sah einen grausigen Strahl von Blut und fühlte beinahe zeitgleich einen heftigen Schlag. Livia sank auf ihr nieder und legte sich über Serenas Körper.
    Die dritte Seraph stürzte sich auf die Angreiferin, griff in die goldmaschige Kappe, die das Haar der Verräterin bedeckte, und riss ihren Kopf so heftig zurück, dass ihr mit einem dumpfen Knacken das Genick brach.
    Obwohl sie immer noch unter dem Körper ihrer Mutter lag, konnte Serena einen scharlachroten Rorschachfleck auf dem Gewand einer ihrer Wächterinnen sehen – ganz anders als der karmesinrote Besatz auf der weißen Uniform. Eine keuchende, heroische Seraph – die einzige Überlebende der drei – stieß ein »Die Gefahr wurde neutralisiert, Priesterin« hervor. Sie schnappte nach Atem und fasste sich schnell wieder.
    Zitternd half Livia ihrer Tochter auf die Beine. Serena sah zu ihrem Erstaunen zwei der Wächterinnen tot daliegen. Ihre Verteidigerin mit aufgeschlitztem Hals, die Verräterin mit gebrochenem Genick.
    »Eine Attentäterin?« Serena betrachtete die Frau, deren Kopf in unnatürlichem Winkel

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