Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
Bewaffnete Flieger stießen von oben herab. Soldaten in goldenen Rüstungen marschierten mit schwerer Ausrüstung heran und durchbrachen mühelos die Zäune, die zur Abwehr neugieriger Besucher errichtet worden waren.
Die dreißig Söldner in den Diensten von VenKee erkannten, dass sie im Verhältnis zehn zu eins unterlegen waren. Tuk Keedair stand an einer Ecke des großen Hangars und schnauzte seine Leute an, die Eindringlinge zurückzuschlagen, aber die Wachen waren der Meinung, dass der Tlulaxa ihnen nicht genug bezahlte, um für ihn in den Tod zu gehen. Nach einer kurzen angespannten Konfrontation legten die Wachen ihre Waffen ab und öffneten das Haupttor.
In rasender Verzweiflung ging Keedair in die Knie. Er kannte das Potenzial von Norma Cevnas Arbeit, er wusste, dass das Raumfaltschiff in wenigen Tagen getestet werden konnte. Und nun würden sie alles verlieren.
Normas buddhislamische Sklaven erstarrten und starrten auf die Dragonerwachen. Viele Arbeiter zeigten kaum verhohlene Abscheu vor den offiziellen Wachtruppen von Poritrin und erinnerten sich daran, wie sie die Rebellion niedergeschlagen hatten, zur der Bel Moulay vor siebenundzwanzig Jahren aufgerufen hatte.
Norma kam aus ihrem Rechenraum und starrte auf das Durcheinander der militärischen Fahrzeuge und marschierenden Soldaten. Dann näherte sich eine Schwebeplattform und überflog die niedergerissenen Zäune. Gelenkt wurde sie von einem zufrieden grinsenden Tio Holtzman.
Am Eingang zum Lagerhaus entstieg der Weise dem Gefährt und trat zu Norma. »Ich komme auf Befehl von Lord Bludd, um diese Einrichtung zu inspizieren. Wir haben Grund zur Annahme, dass Sie an einer ungenehmigten Entwicklung arbeiten, die auf Forschungsergebnissen basiert, die Sie unter meiner Schirmherrschaft gewonnen haben.«
Norma blinzelte nur verständnislos. »Ich habe schon immer an meinen eigenen Projekten gearbeitet, Weiser. Sie haben nie zuvor Interesse daran gezeigt.«
»Möglicherweise gibt es einen Anlass für meine Meinungsänderung. Lord Bludd hat mir aufgetragen, alles zu konfiszieren, was ich hier finde, und es auf potenzielle Verletzungen Ihrer vertraglichen Verpflichtungen zu überprüfen.«
»Aber das können Sie nicht tun.«
Holtzman verdrehte die haselnussbraunen Augen und gab seiner Dragoner-Streitmacht ein Zeichen, auszuschwärmen und den Forschungskomplex zu besetzen. »Die Fakten sprechen eine andere Sprache.«
Er ging an ihr vorbei in den Hangar und bliebt abrupt stehen, als er das große, völlig veraltete Frachtschiff sah, das von Arbeitern auf Plattformen umgeben war. »Das ist Ihr großes Projekt?«
Er marschierte los, um sich die Sache genauer anzusehen, und stieg über eine Metalltreppe an der Seite des Schiffs hinauf. Am Heck stand er an einem Geländer und blickte in eine der zwei großen, offenen Triebwerkssektionen. »Sie haben meine Ideen gestohlen, Norma.« Er musterte die Konstruktion. »Erklären Sie mir, wie dieser Apparat den Holtzman-Effekt ausnutzt, um den Raum zu falten.«
Eingeschüchtert und zögernd folgte sie ihm, während die Dragonerwachen zurückblieben. »Das ... dürfte etwas schwierig werden, Weiser Holtzman. Sie haben zugegeben, dass Sie selber die fundamentalen Feldgleichungen nicht verstehen. Wie kann ich etwas Unrechtes tun, wenn ich etwas entwickle, das Ihnen gar nicht begreiflich ist?«
»Verdrehen Sie nicht meine Worte! Natürlich verstehe ich das Prinzip!«
Sie hob eine Augenbraue. »Aha? Dann erklären Sie mir doch den Holtzman-Effekt!«
Sein Gesicht rötete sich. »Die Grundlagen und Feinheiten übersteigen selbst Ihr Begriffsvermögen, Norma.«
Sie fasste neuen Mut. »VenKee wird gegen Ihr Vorgehen protestieren. Ihr Eindringen ist eine Verletzung unserer Vereinbarungen und der Rechte auf Poritrin. Tuk Keedair wird eine offizielle Beschwerde einreichen. All diese Arbeit gehört seiner Gesellschaft.«
Holtzman antwortete mit einer wegwerfenden Geste. »Das wird sich zeigen. Die Aufenthaltsgenehmigung des Tlulaxa wurde zurückgezogen. Und Sie, Norma, sind ebenfalls nicht länger als Gast auf Poritrin willkommen. Nachdem Sie mir alle Einzelheiten erklärt haben, werden die Dragoner Sie nach Starda zurückbringen, wo man Ihnen eine Passage an Bord eines Raumschiffs organisieren wird.« Er lächelte. »Die Kosten des Fluges werden selbstverständlich VenKee Enterprises in Rechnung gestellt.«
Während die Dragoner abwarteten, verbrachte Holtzman den halben Vormittag damit, stapelweise Pläne und
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