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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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aufzubrechen. Er wäre gerne auf der friedlichen, wasserreichen Welt geblieben und hätte sich weiter als gewöhnlicher Soldat ausgegeben, aber er konnte sich seinen Verpflichtungen als Primero nicht entziehen – auch wenn er sich manchmal danach sehnte, den Schrecken des Djihad zu entfliehen. Doch die Heuchelei hätte ihn schon nach kurzer Zeit unzufrieden gemacht, und es war nicht Vor Atreides' Art, mit einer Lüge zu leben. Damit hatte er bereits genug Lebenszeit verbracht.
    Er war bereits unruhig geworden, weil er sich über so viele Monate an einem Ort aufgehalten hatte. Das Einzige, was ihn daran hinderte, sich über seine bevorstehende Abreise zu freuen, war die bemerkenswerte Frau. Leronica Tergiet war ein einfacher Mensch ohne Schrullen oder Hintergedanken, und Vor empfand ihre aufrichtige Zuneigung als erfrischend.
    Meine liebe süße Leronica.
    Obwohl seine Instinkte ihm abrieten, beschloss Vor, am letzten Tag vor dem Abflug der Flotte seine wahre Identität zu offenbaren. Nachdem sie sich in der langen, schlaflosen Nacht ausgiebig geliebt hatten, war es ihm ein Bedürfnis, ihr etwas zurückzugeben, ihre Ehrlichkeit zu erwidern.
    »Leronica, ich bin kein gewöhnlicher Soldat der Armee des Djihad, und mein Name ist nicht Virk. Ich bin ... Vorian Atreides, ein Primero des Heiligen Djihad.« Er suchte in ihren Augen nach einem Anzeichen des Wiedererkennens, aber er sah darin nur neugierige Besorgnis und Verwirrung.
    »Ich war es«, fuhr er fort, »der Serena Butler von der Erde rettete und sie zusammen mit Iblis Ginjo nach Salusa Secundus brachte. Damit fing der Djihad an.« Er sagte es nicht, um sie zu beeindrucken, weil er längst einen beträchtlichen Teil von Leronicas Herzen gewonnen hatte. Er sagte es, weil er wollte, dass sie alles Gute und Schlechte von ihm wusste. »Hast du von der Geschichte gehört?«
    »Ich habe genug Sorgen mit meinem Vater, den Fischereierträgen und der Taverne«, sagte sie, und Vor erkannte, dass die Caladanier sich in erster Linie für die Gezeiten und die Bewegungen der Fischschwärme interessierten, ganz zu schweigen von den monströsen Elecrans, den Gewitterstürmen, die hinter dem Horizont lauerten, um ahnungslose Fischerboote zu überraschen. »Warum sollte ich mich für Politik und Nachrichten von fernen Schlachten interessieren? Gut, ein paar unserer jungen Männer sind Djihadis geworden, und ich vermute, auch deine Schiffe werden wieder eine Hand voll kräftiger Rekruten mitnehmen, die es bald bereuen werden, die Fischerei und unsere Mädchen im Stich gelassen zu haben.« Sie sah ihn in der Dunkelheit an und stützte ihren Kopf mit dem Unterarm ab, sodass ihre Hand in ihren dichten braunen Locken verschwand. »Also willst du mir damit sagen, dass du für das alles verantwortlich bist?«
    »Ja. Ich bin unter Denkmaschinen aufgewachsen. Ich war ein Trustee auf der Erde. Mein Vater war ... der Cymek Agamemnon.« Er hielt inne, bemerkte aber kein Anzeichen von Abscheu in ihrer Miene. »General Agamemnon, der Titan.« Immer noch keine Reaktion. Auf dieser etwas abgelegenen Welt schienen wirklich nicht allzu viele Nachrichten aus der Galaxis anzukommen.
    Er erzählte ihr mehr, als würde er Wasser in ein leeres Gefäß gießen. Er beschrieb ihr seine Kindheit und Ausbildung, seine Reisen mit der Dream Voyager zu den Synchronisierten Welten und seine Teilnahme am Djihad und den vielen Schlachten, in denen er sich den Denkmaschinen gestellt hatte.
    Als sie neben ihm im Bett lag, funkelten Leronicas Augen im flackernden rötlich-gelben Licht – das nicht von einem Leuchtglobus, sondern von einer Kerze kam. »Vorian, du bist entweder ein Mann mit sehr viel Erfahrung und einem guten Gedächtnis ... oder ein äußerst geschickter Lügner.«
    Er lächelte sie an, dann küsste er sie. »Ich könnte einwenden, dass das eine das andere nicht ausschließt, aber ich schwöre dir, dass ich die Wahrheit sage.«
    »Das überrascht mich nicht. Ich wusste, dass du Größe in dir hast. Ich dachte nur, dass sie sich vielleicht noch nicht ganz entwickelt hat.« Sie schwieg einen Moment. »Aber fang jetzt nicht an, mir irgendetwas zu versprechen, sonst wirst du unsere gemeinsame Zeit schon bald bereuen, und das möchte ich nicht.«
    »Diese Gefahr besteht nicht im Mindesten«, schwor Vor. »Aber nachdem du jetzt meine wahre Identität kennst, Leronica, möchte ich dich bitten, sie geheim zu halten.«
    Sie hob die Augenbrauen, als würde sie sich beleidigt fühlen. »Also schämt sich der

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