Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
ihren übernatürlichen Kräften übernahm Norma Cevna, die nun ein embryonales Überwesen war, die Kontrolle über Xerxes' Schiff und flog es zu einem menschenleeren, aber bewohnbaren Planeten in der Nähe des Rossak-Systems, einer Welt mit dem Namen Kolhar.
Von dort aus schickte sie ein telepathisches Signal durch den Kosmos, einen unüberhörbaren Ruf an ihre Mutter.
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Auf verlorene Freunde, vergessene Verbündete und all jene, die wir zu ihren Lebzeiten verkannt haben!
Caladanischer Trinkspruch
Und jetzt waren sie nur noch zu dritt. Nur noch drei von ursprünglich zwanzig großen Eroberern aus uralten Zeiten ... von den großartigen Titanen.
Auf der Synchronisierten Welt Ularda schritt Agamemnon in seinem Laufkörper durch die brennenden Ruinen eines Sklavenlagers. Hier war von den Menschen nicht die Gefahr eines nachhaltigen Aufstands ausgegangen, im Gegensatz zum Krebsgeschwür, das Ix zu Fall gebracht hatte.
Trotzdem ging der Titan kein Risiko ein. Jedes Anzeichen von Unruhe wurde gnadenlos ausgemerzt. Er feuerte einen Klumpen aus konzentriertem Brandgel ab und ließ eine flüchtende Frau in Flammen aufgehen. Sie lief noch zwei Schritte weiter und brach dann zu einem Haufen verkohlter Knochen zusammen. Agamemnon lief über sie hinweg und zertrat die Überreste ihres Körpers mit mechanischen Zehen, während er nach weiteren Opfern Ausschau hielt.
Links und rechts von ihm marschierten die turmhohen Maschinenkörper von Juno und Dante im Gleichschritt und ebneten die Menschensiedlung ein. Taktisch war es gefährlich, wenn sich alle drei Titanen am gleichen Ort aufhielten, falls sie angegriffen wurden, aber die Siedler von Ularda waren schon vor langer Zeit unterworfen worden und hatten sehr wenig Unterstützung durch den Djihad erfahren. Nachdem er fast elf Jahrhunderte überlebt hatte, erkannte Agamemnon auf den ersten Blick, wo wirkliche Schwierigkeiten lauerten.
Im Gegensatz zu anderen Titanen.
»Wie konnte Xerxes sich einer solchen Gefahr aussetzen?«, brummte er. Seine Worte waren im Lärm der knisternden Feuer, der schreienden Opfer und einstürzenden Gebäude kaum zu hören. Er erhöhte die Lautsprecherleistung und wandte seinen Kopfaufsatz Junos mächtigem Kampfkörper zu. »Er hat eine Zauberin von Rossak angegriffen, die Tochter von Zufa Cevna! Welche Reaktion hat er erwartet?« Mit einem Hieb seines Metallarms zerschlug der wütende General einen Wasserspeicher, den die Sklaven erbaut hatten, dessen Inhalt sich in die rauchenden Straßen ergoss. »Er ist der größte Narr aller Zeiten.«
Dante lief neben ihm her und richtete ähnliche Schäden an, aber er tat es eher beiläufig. »Wir haben mehr als nur Xerxes verloren, obwohl sein Tod sicherlich am bedauerlichsten ist. Zu den Opfern zählen Dutzende von Neo-Cymeks, die potenzielle Rekruten unserer Rebellion waren. Insbesondere jetzt können wir uns solche Verluste eigentlich nicht leisten.«
Juno antwortete in beschwichtigendem Tonfall: »Wir schaffen es auch ohne sie. Wir machen wie zuvor mit unserer Planung weiter.«
»Natürlich schaffen wir es auch ohne Xerxes!«, gab Agamemnon schroff zurück. »Zum Glück war es nicht Beowulf, der sich als äußerst nützlich erwiesen hat. Wir haben Xerxes nur aus Respekt und alter Treue in unserer Mitte geduldet.« Der große General der Titanen seufzte. »Wenn Xerxes doch nur einen Weg gefunden hätte, sich viel früher selbst zu zerstören.«
Drei junge Menschen gingen in einem niedrigen, bereits zum größten Teil eingestürzten Gebäude in Deckung. Agamemnon bemerkte die Bewegung, sprang darauf zu und feuerte, doch seine erwählten Opfer konnten sich tiefer in die zweifelhafte Sicherheit des Gebäudes flüchten.
Wütend baute sich der Titan vor der Ruine auf und riss mit seinen gepanzerten Gliedmaßen das Dach herunter, warf die Wände um, packte die drei Sklaven und zerrte sie ins Sonnenlicht, wo sie sich wie ausgegrabene Käferlarven wanden. Er zerquetschte sie zwischen seinen Flussmetallfingern und beobachtete, wie ihre Körpersäfte herausquollen. Wahrscheinlich hätte er es noch viel mehr genossen, wenn er nicht mit Xerxes beschäftigt gewesen wäre.
Vor langer Zeit war der feige Titan ein reicher, verhätschelter Prinz gewesen, der kaum etwas von Herrschaft verstand. Er hatte Tlalocs geheimer Rebellenbewegung große, dringend benötigte Reichtümer zugesichert. Seine rohstoffreiche Heimatwelt Rodale IX wurde in späteren Jahrhunderten nur noch »Ix« genannt.
Xerxes war
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