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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Aussehen bestimmt. Aurelius Venport war in dieser Hinsicht eine ruhmreiche Ausnahme. Er blickte durch diese Äußerlichkeiten in Normas Wesen und ihr Herz, er sah all das, was sie wirklich war und sein wollte.
    Aber letztlich war er doch nur ein Mann. Warum sollte sie sich nicht für ihn hübscher machen, nachdem sie bereits seinen Respekt und seine Zuneigung gewonnen hatte? Sie hielt das Bild fest, nach dem sie sich schaffen konnte, und es gefiel ihr.
    Während der kosmische Sturm durch sie strömte, wurde in Norma der Eindruck der Dringlichkeit erweckt, als würde sie sich an einem kritischen Punkt befinden, als würde sie sich schnell entscheiden müssen, damit die Gelegenheit nicht für immer verloren war. War die Entscheidung reversibel? Konnte sie später noch etwas ändern? Sie war sich nicht sicher. Dazu müsste sie erneut von überwältigender Energie erfüllt sein.
    Unvermittelt veränderten sich die mentalen Bilder, und an ihrer Stelle sah sie ihre Mutter Zufa. Groß, blass und von perfekter Gestalt und Grazie. Und Conqee, Normas Mutter großmütterlicherseits, eine der größten Zauberinnen der Geschichte von Rossak. Die alte Frau hatte sich stets von ihrer untersetzten, hässlichen Enkelin distanziert – sogar noch mehr als ihre Tochter Zufa. Conqee war unter mysteriösen Umständen während einer Reise zu den Unverbündeten Planeten gestorben. Norma war damals erst acht Jahre alt gewesen, doch seit dieser Zeit hatte sie das gealterte Antlitz, das nach wie vor wunderschön und gelassen gewesen war, nie vergessen. In ihren Gedanken schienen Conqees blassblaue Augen nun vollständig durch sie hindurchzublicken, bis zur anderen Seite der Existenz.
    Mit einem Mal schaute Norma selbst durch diese Augen, auf etwas, das sich hinter ihrer Großmutter befand. In ihrer Vision tauchten ferne Sterne, Planeten und Nebel auf ... und davor die Bilder von Frauen, die eine nach der anderen ineinander übergingen. Alle waren von klassischer Schönheit, und alle machten einen auf unheimliche Weise vertrauten Eindruck. Norma versuchte, die Bilderreihe unter Kontrolle zu bekommen, um eines festzuhalten, aber sie schaffte es nicht. Schlagartig erkannte sie, was sie sah.
    Das sind meine Vorfahren!
    Die Offenbarung erstaunte sie, aber sie zweifelte nicht einen Augenblick lang an der Wahrheit.
    Die Frauen, die vor mir kamen ... aber nur meine weiblichen Vorfahren.
    Sie bemühte sich erneut, Einfluss auf die Bilder zu erhalten, aber die Prozession der Frauen wechselte unablässig von einer zur nächsten, immer tiefer in die Vergangenheit. Weiter und weiter zurück, aber ganz anders, als eine Computersuche in einer Datenbank. Diese Abfolge war mit nichts zu vergleichen.
    Furcht ergriff sie. Was würde sie sehen, wenn sie noch weiter ging? War ihr Geist irreparabel durch den Angriff der Cymeks geschädigt worden? Wurde sie nun hilflos in die Ewigkeit davongeschleudert?
    Dann beschleunigte sich die Bilderfolge, wie ein schnell durchgeblätterter Stapel Fotos, und die Gesichter und Körper verschmolzen zu einer Schnittmenge aller Frauen in ihrer Abstammungslinie, die Jahrtausende zurückreichte. Ständig wandelten die Bilder ihre Form, als würde die Haut in diese und jene Richtung geknetet werden. Schließlich stabilisierten sie sich, bis Norma eine Person erblickte, die strahlend hell vor dem himmlischen Kosmos schwebte.
    Endlich hatte sie das Bild gefunden, nach dem sie gesucht hatte, und es passte zu ihr, weil es Elemente ihrer früheren Inkarnationen einschloss, die in schwacher und phantomhafter Form in ihren eigenen Genen enthalten waren. Sie war die Gesamtsumme all ihrer weiblicher Vorfahren, und die ideale Schnittmenge aller Generationen.
    Ihre unsichtbaren Hände arbeiteten schnell, modellierten die Züge und gestalteten ihren neuen Körper mit dem verfügbaren Zellmaterial um – zu einer kühlen Schönheit, einer großen und statuenhaften weiblichen Gestalt, die viel erhabener als alle anderen Zauberinnen von Rossak war. Sie übertraf sogar Zufa Cevna.
    Ihre wild glühenden Augen nahmen ein sanftes, verführerisches Blau an. Die elfenbeinfarbene und makellos glatte Haut spannte sich über eine perfekte Figur mit sinnlichen Formen. Keine ihrer Vorgängerinnen auf Rossak hatte jemals etwas Vergleichbares geschafft. Sie ließ es geschehen und öffnete molekulare Passagen, die ihr bislang nicht zugänglich gewesen waren.
    Schließlich stand sie in vollkommener, unbekleideter Gestalt im Bauch des toten Raubvogelschiffs. Mit

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