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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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spöttischem Unterton in der synthetischen Stimme. Ein Arm ließ von oben eine Energiedecke über sie fallen, die sich wie eine Blutfledermaus von Rossak an sie klammerte und mit jeder Hautzelle ihres Körpers Kontakt aufnahm. Dadurch wurde ihr noch kälter. Norma bemühte sich erfolglos, sie im Treibsand der künstlichen Gravitation abzustreifen.
    »So, gleich wird dir wieder warm.« Xerxes sandte ein Signal, und plötzlich glühte das Drahtgeflecht in der Decke rötlich auf und brannte sich in ihr nacktes Fleisch.
    Obwohl sie mit dieser Tortur gerechnet hatte, konnte Norma nicht verhindern, dass sie laut aufschrie. Sie klammerte sich an den schweißnassen Soostein, als wäre er ihr Anker, während die Qualen immer intensiver wurde. Die Decke brannte sich knisternd in ihr Gewebe. Dann löste sich aus den dicken Fasern ein Netz aus elektronischen Sonden, die in ihre Haut stachen. Haarfeine Drähte schoben sich in ihre Muskeln und stellten neuronale Verbindungen zu ihrem Körper her.
    Kurz darauf ließ die Hitze nach, und nur noch der Gestank von versengter Haut und verbranntem Haar hing in der kalten Luft. Norma wusste jedoch, dass ihr die schlimmsten Torturen noch bevorstanden. Obwohl ihr Tränen in den Augen standen, zeigte ihr Gesicht die Maske störrischen Trotzes, und sie fand die Kraft, den Kopf zu heben, wenn auch nur ein kleines Stück. »Von Anfang an habt ihr mir jede Hoffnung genommen, also erwarte ich kein Mitleid von euch.« Sie zwang sich zu einem gelangweilten Gähnen. »Ich muss euch jedoch mitteilen, dass der Schmerz, den ihr mir zufügt ... von recht gewöhnlicher Natur ist.«
    Über ihr vibrierten die Cymek-Behälter, als würden sie sich amüsieren. »Gewöhnlich?« Xerxes sandte ein neues Signal, und ein glühender Blitz zuckte durch ihren linken Arm. Sie schrie und hätte beinahe den Soostein fallen gelassen. Doch in der Todesqual verkrampfte sich ihre Hand zu einer festen Klammer. Ihr Geist konzentrierte sich auf einen Namen und das Bild des Mannes, der ihr am meisten bedeutete. Aurelius!
    »Linkes Bein«, sagte Xerxes.
    Unvorstellbare Schmerzen breiteten sich zwischen Fuß und Oberschenkel aus, und ihr Kopf schlug wieder auf den Boden. Xerxes verstärkte die künstliche Schwerkraft, und Norma hatte das Gefühl, von einem riesigen unsichtbaren Stiefel zertreten zu werden. Die Luft wurde ihr aus den Lungen gedrückt, sodass sie keinen Laut von sich geben konnte. Also befreite der Titan sie und ließ sie schreien. Sie konnte nichts dagegen tun. Sie wünschte sich, sie könnte sich einfach von der qualvollen Empfindung abkoppeln. Es wäre schön, wenn ihre Gedankenprozesse von körperlichen Dingen unabhängig wären. Sie verspürte jedoch nicht den Wunsch, zu einem Cymek zu werden.
    »Augen«, sagte Xerxes – wie ein Spieler, der auf eine Zahl setzte. Wieder packte die Schwerkraft zu.
    Norma heulte und hielt sich die Augen mit den Händen zu. Sie stieß eine Serie von Flüchen gegen Xerxes und seine Artgenossen aus, aber sie hatte nicht genügend Worte, um die Tiefe ihrer Verachtung zum Ausdruck zu bringen.
    Die Cymeks machten mit dem Spiel weiter, steigerten die Folter Schritt für Schritt und gewährten ihr nur so viel Erholung, dass ihre Angst den nächsten Schmerzangriff erhöhte. Xerxes und seine teuflischen Gefährten bearbeiteten sie, ein Körperteil nach dem anderen. Dabei achtete er sorgsam darauf, dass der Geist in ihrem gequälten Körper bei Bewusstsein blieb, damit sie jeden Augenblick wahrnahm. Dann machte er es noch schlimmer.
    Und noch schlimmer ...
    »Wir haben bereits eine Menge erfahren und einiges an Erfahrung gewonnen, als wir mit dem Captain des Sklavenschiffes und den beiden Wachen gespielt haben«, sagte Xerxes.
    »Sie hat eine höhere Schwelle als die anderen drei«, sagte einer der Neos. »An diesem Punkt waren sie schon längst tot.«
    »Wollen wir herausfinden, wo ihre Grenze liegt?« Xerxes' Frage war natürlich nur rhetorisch.
    Norma konnte die Worte kaum erfassen, die über ihr hin und her hallten. Der Soostein schien mit ihrer Hand verschmolzen zu sein. Sie hörte Xerxes' Antwort nicht, aber sie spürte, wie er einen Feuersturm aus nacktem Schmerz durch jeden Nerv ihres kleinen Körpers jagte. Der sich verstärkte und verstärkte.
    Sie hörte, wie die Neo-Cymeks vor Entzücken kicherten und schnatterten.
    Plötzlich konnte Norma nicht einmal mehr schreien. Ihre Augenlider waren fest zusammengepresst, und ihre Stirn lag in tiefen Falten, unter dem Druck, der auf

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