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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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überrascht, wenn ich mich in der Zukunft noch mehr verändere. Sei nicht überrascht von dem, wozu ich jetzt imstande bin.«
    Diese Worte machten der erfahrenen Zauberin Angst. Sie wandte den Blick ab, ihre Wangen hatten sich vor Scham gerötet.
    Norma wirkte geistesabwesend und nachdenklich. »Ich mache mir größere Sorgen um die Zukunft als um die Vergangenheit. Wenn ich für dich jetzt keine Enttäuschung mehr bin, können wir gemeinsam stark sein, viel mächtiger, als du dir vorstellen kannst.« Ein arktischer Wind fuhr durch ihr langes blondes Haar. Vor dem Hintergrund der schneebedeckten Berge wirkte sie wie eine überirdische Erscheinung. »Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um eine Grundlage unserer Beziehung zu schaffen. Wir haben viel Arbeit vor uns.«
    Zufa konnte sich nicht dazu überwinden, ihr offen zu sagen, dass es ihr Leid täte – selbst wenn sie ihr ganzes Leben damit zubrächte, ihr aufrichtiges Bedauern zu zeigen, könnte sie niemals die Verachtung und die Vorwürfe wiedergutmachen, mit denen sie Norma überhäuft hatte. Aber vielleicht konnte sie sich jetzt mehr Mühe geben, vielleicht konnten sie ihre gemeinsamen Fähigkeiten einsetzen, um einen entscheidenden Durchbruch im Kampf gegen ihre Feinde zu erringen. Norma würde irgendwann verstehen, wie ernst Zufas Reue war.
    Die Zauberin streckte zögernd beide Hände aus und sah, dass Norma nur einen Sekundenbruchteil später dasselbe tat. Oder war es gleichzeitig geschehen? Die Frauen ergriffen sich zaghaft an den Händen, dann umarmten sie sich auf eine Weise, die beiden bislang unvertraut gewesen war.
    Sie liefen über den unebenen, gefrorenen Boden zur Hütte, ein altes Fertighaus, das vor langer Zeit von einem optimistischen Kolonisten errichtet worden war, der irgendwann seine Träume von einem unabhängigen Leben hatte aufgeben müssen. Norma hatte das Gebäude renoviert und wieder wohnlich eingerichtet.
    Sie zeigte auf die weiten, bräunlichen Felder, die sie umgaben. »Mutter, ich sehe viel mehr als eine trostlose Leere. Ich sehe eine Landschaft voller Möglichkeiten! Endlich habe ich die mentalen Kräfte einer Zauberin von Rossak gefunden und die mathematischen Erkenntnisse bewahrt, die ich im Alleingang gewonnen habe. Jetzt habe ich die Antwort, Mutter. Nach so vielen Jahren verstehe ich endlich, wie Triebwerke konstruiert werden müssen, die den Raum falten .« Sie wandte sich wieder ihrer Mutter zu, und Zufa wurde leicht schwindlig, als sie im Zielkreuz dieses Blickes stand.
    »Verstehst du, Mutter? Wir können Schiffe bauen, die im Nu von einem Schlachtfeld zum nächsten reisen. Stell dir vor, wie viel Gutes diese Raumschiffe bewirken könnten, wenn sie in der Lage sind, jederzeit an jedem Ort des Universums zu erscheinen. Die Armee des Djihad könnte den Synchronisierten Welten tödliche Schläge versetzen – schneller als Omnius darauf reagieren kann.«
    Zufa wahrte das Gleichgewicht, auch wenn ihr der Kopf angesichts dieses völlig neuen Spektrums an wunderbaren Möglichkeiten schwindelte. »Das könnte der bedeutendste Durchbruch im langwierigen Konflikt werden, seit ... seit der nuklearen Vernichtung der Erde.«
    »Viel bedeutender, Mutter, viel bedeutender.« Norma kniff die Augen zusammen. »Aber diesmal werde ich nicht wegen persönlicher Schwächen versagen. Auf Poritrin habe ich den Einfluss von Politik und menschlichen Interaktionen unterschätzt. Ich verstehe nichts von der Kunst der Intrige – und habe auch nicht den Wunsch, sie zu erlernen.«
    Norma blickte über die zerklüftete Einöde, als könnte sie vor ihrem geistigen Auge bereits die Städte sehen, die man hier würde bauen können. »Deshalb brauche ich deine Hilfe, Mutter. Meine Vision ist zu großartig, um sie in Vergessenheit geraten zu lassen. Ich werde mich nicht mehr von Dummköpfen oder Egoisten aufhalten lassen. Tio Holtzman hat mir auf Poritrin großen Schaden zugefügt, und ich habe überhaupt nicht gesehen, wie er mich verletzt und behindert hat, bis er schließlich sogar versucht hat, mir alles zu nehmen. Er wollte mehr als meine Ideen. Er wollte sich die Ideen aneignen, weil er nicht mehr in der Lage war, eigene zu entwickeln.«
    Zufa konnte ihre Verblüffung nicht verhehlen. »Der Weise Holtzman? Er ist bei der Revolte ums Leben gekommen, genauso wie Lord Bludd und fast alle Bewohner von Starda.«
    Norma nickte. »Ich weiß. Also müssen wir hier auf Kolhar noch einmal ganz von vorne anfangen. Ich brauche die Fähigkeiten und den politischen

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