Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
Einfluss der Höchsten Zauberin des Djihad. Mit der Schaffung der mathematischen Grundlagen ist es nicht getan. Ich werde dafür sorgen, dass die Technik funktioniert, während du dich darum kümmerst, dass sie angewendet wird. Du und die anderen Zauberinnen müssen mir dabei helfen, diesen Ort in eine riesige, geheime Schiffswerft zu verwandeln.«
»Aber ... wieso hier?«, fragte Zufa und blickte sich in der wenig einladenden Landschaft um.
Norma breitete die Arme aus. »Ich sehe ein riesiges Raumfahrtzentrum auf dieser Ebene, von wo aus Raumfaltschiffe starten und das Universum bereisen, gigantische Schiffe, die alles in den Schatten stellen, was wir heute kennen.«
Zufa konnte sich nicht mehr zurückhalten. »Norma, ich muss dir etwas sagen. Ich ... trage deine ungeborene Schwester in mir. Ich habe den Zeitpunkt sorgfältig auf meine inneren Rhythmen abgestimmt, und nun bin ich mit dem Kind von Iblis Ginjo schwanger.«
Das schien selbst die übernatürlich schöne und mächtige Norma zu überraschen. »Vom Großen Patriarchen? Aber warum?«
»Weil er großes Potenzial besitzt, ohne dass er selbst etwas davon ahnt. Möglicherweise hat er Vorfahren, die von Rossak stammten. Ich dachte, er könnte eine perfekte Tochter mit mir zeugen. Das war vielleicht unnötig.«
»Mir scheint, dass wir beide überraschende Neuigkeiten haben«, sagte Norma. »Vieles hat sich zwischen uns geändert. Auch, was Aurelius betrifft. Die Landschaft der Zukunft hat sich gewandelt.« Sie lächelte sanft.
Von nun an werde ich meine Fehler wieder gutmachen, vor allem den beschämenden Mangel an Vertrauen in mein Kind, schwor sich Zufa. Schuldgefühle bestürmten sie, als ihr bewusst wurde, dass sie immer hätte bereit sein sollen, Norma zu helfen. Das sollte nicht noch einmal geschehen. »Ja, ich kann dir helfen, diese gewaltige Aufgabe zu erfüllen. Es freut mich, dass du mich erwählt hast, diese Verantwortung zu übernehmen, meine Tochter.«
Normas sanftes Lächeln verblasste, und sie schien durch ihre Mutter hindurchzublicken, als würde sie Zufas Meinungsänderung beurteilen wollen. »Wir sind vom gleichen Fleisch und Blut. Wem könnte ich sonst vertrauen? Ich habe keine andere Wahl.«
Dann funkelten ihre blassblauen Augen in begeisterter Vorfreude. »Und als nächsten Schritt muss ich den perfekten Geschäftsmann engagieren, der die Finanzierung für ein so umfangreiches Unternehmen sichern kann.« Norma atmete tief die kalte Luft ein, dann wandte sie sich der Tür der Hütte zu. »Ich kann es gar nicht abwarten, Aurelius wiederzusehen.«
71
Wenn der Beobachter fest an die Illusion glaubt, wird sie real.
Schwertmeister Zon Noret
Der Söldner saß auf einem Hügel aus Fels und Sand neben einem Schrein aus gebrochenen Korallen, der mit frischen Hyazinthen geschmückt war. Dieses Denkmal für Manion den Unschuldigen bot Trost und Schutz vor den dämonischen Maschinen, aber Jool Noret zog es vor, sich auf seine Fähigkeiten als Kämpfer zu verlassen, wie er es vor über einem Jahr auf Ix getan hatte.
Er drehte den Kopf und blickte über den Ozean aus Sand, der seine kleine private Insel umgab. Er stellte sich imaginäre Feinde und Ziele vor.
Noret trug nur einen Lendenschurz um die Hüften. Er ging in die Hocke und spannte die Muskeln, bis die erstarrte Haltung ihm Schmerzen bereitete. Doch er wollte sich nicht lockern, er wollte nicht einmal blinzeln, obwohl ihm Schweißbäche über die Stirn in die Augen liefen.
Dann, so schnell wie ein Blitz, führte er einen Hieb mit seinem Pulsschwert. Die tödliche Klinge schnitt durch die Luft, genau dort, wohin Noret gezielt hatte.
Er hatte sich geschworen, niemals seine Fähigkeiten zu vernachlässigen, auch nicht, wenn er zwischen den Missionen nach Ginaz zurückkehrte. Er musste weiter mit Chirox trainieren, um eine noch höhere Stufe der Meisterschaft zu erreichen. Den Anpassungsalgorithmus des Meks hatte er bereits weit über den früheren Rahmen hinausgetrieben, bis er alles übertraf, was er bislang für praktisch möglich gehalten hatte. Immer wieder bewies er sein Geschick, doch er war nie mit sich zufrieden. Die Uhr des Lebens tickte leise in ihm, und er wollte seine Fähigkeiten nicht verlieren, während er älter wurde. Seltsam morbide Gedanken für einen Mann, der noch nicht einmal sein dreiundzwanzigstes Lebensjahr vollendet hatte.
Einige Monate zuvor war er mit einer Gruppe Veteranen von Salusa Secundus nach Ginaz zurückgekehrt. Keiner der zornigen,
Weitere Kostenlose Bücher