Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
kampfgestählten Söldner war darauf erpicht, auf einer sonnigen Insel zu faulenzen, also zogen sie mehrere Wochen lang durch den Weltraum und suchten in der Nähe abgelegener Synchronisierter Welten nach versprengten Feinden. Sie fanden und zerstörten zwei Roboterscoutschiffe, und als keine weiteren Ziele in Sicht gewesen waren, machte sich der Truppentransporter schließlich auf den Weg durch den Korridor nach Rossak und Ginaz. Nachdem sie den gefährlichen Asteroidengürtel des Systems durchdrungen hatten, erreichten sie die Wasserwelt.
Noret hatte nichts dagegen. Er sehnte sich danach, auf die kleine Insel zurückzukehren und weiter mit Chirox zu trainieren, damit seine Kampfkonzentration schärfer als eine Nanoklinge wurde. Umso mehr Maschinen würde er besiegen können.
Blitzartig wirbelte er herum, sprang in die Luft und schlug nach hinten. Seit seiner Kindheit hatte er mit den unterschiedlichsten Waffen trainiert, einschließlich komplexer Ausrüstungen, mit denen er ein Dutzend Kampfroboter gleichzeitig ausschalten konnte. Trotzdem setzte er immer wieder das Pulsschwert seines Vaters ein. Es war eine archaische Waffe, aber sie war präzise. Wer sie zu führen verstand, erreichte eine Zielgenauigkeit, die jeder Störgranate oder großkalibrigen Kanone versagt blieb.
Im Kampf geht es um Präzision und Timing, um die korrekte Umsetzung sinnlicher Wahrnehmungen und ein Wissen, das sich aus der Erfahrung speist.
Wenn er sich auf einer Djihad-Mission befand, trainierte Jool Noret jeden Tag mehrere Stunden lang, entweder allein oder mit dem Sensei-Mek. Da er nicht an menschlicher Gesellschaft interessiert war, hatte er keine Freunde unter den anderen Auszubildenden, die zur Insel kamen. Er machte nur kurze Pausen, um lauwarmes Wasser zu trinken und geschmacklose Nahrung zu sich zu nehmen, nur so viel, um seinem Körper die nötige Energie zum Weiterkämpfen zu geben.
Bald würde Noret bereit sein, sich wieder dem Djihad anzuschließen. Er betrachtete sich als Menschen, der aus keinem anderen Grund existierte, als Denkmaschinen auszulöschen. Eines Tages mochte ihn sein Draufgängertum das Leben kosten, aber er würde dafür sorgen, dass Omnius zuvor einen hohen Preis zahlte ...
Unter ihm auf dem zertrampelten Strand saßen Rekruten, die Noret stumm und voller Respekt beobachteten, wie er seine Trainingsroutine abarbeitete. Der Sensei-Mek stand neben den Beobachtern. Noret nahm sie aus dem Augenwinkel wahr, schenkte ihnen jedoch keine Beachtung. Er hatte sehr viel gelernt, während er seinem Vater einfach nur zugesehen hatte, und er hatte nichts dagegen, dass sie ihm zuschauten, obwohl er nicht ihr Lehrer sein wollte.
Noret wandte seinem Publikum den Rücken zu und stürzte sich in die nächsten Übungen. Die Menschen kannten seine Heldentaten aus Kriegsberichten, die der Rat der Veteranen unter den Söldnern auf Erholungsurlaub und den Rekruten verteilen ließ. Auf der Insel hatten alle von seinen Triumphen gehört. Bereits durch seine allererste Mission hatte Jool Noret einen nahezu legendären Status erlangt, als er im Alleingang eine Atombombe ins Ziel gebracht hatte, mit der der Ix-Omnius ausgelöscht worden war. Seitdem hatte er bei mehreren Gefechten haufenweise Denkmaschinen besiegt.
Doch Noret wies jedes Lob von sich und wollte sich nicht im Ruhm sonnen. Er hatte nicht das Gefühl, sich so etwas verdient zu haben.
In den vergangenen Wochen war eine immer größere Anzahl neugieriger Schüler gekommen, um ihn zu beobachten, begierig darauf, seine Techniken übernehmen zu können. Staunend verfolgten sie Norets übermenschliches Geschick im Training mit dem Kampfmek.
Die Menge wurde immer zahlreicher. Bald flehten ihn die jungen Leute an, sie persönlich zu unterweisen, aber Noret lehnte das ab. »Ich kann es nicht. Ich habe noch nicht alles gelernt, was ich lernen muss.«
Obwohl er es zu verbergen suchte, weigerte er sich, seine Bewunderer zu unterrichten, weil er sich immer noch eine große Mitschuld am Tod seines Vaters gab. Sein Herz war wie versteinert. Er wusste, dass er eines Tages im Kampf versagen würde, weil dieses Schicksal jedem Krieger bevorstand. Aber er schwor sich, es seinen Feinden nicht leicht zu machen. Weil er sich von jeglicher Rücksicht und jeglichem Selbsterhaltungstrieb befreit hatte, konnte er Leistungen vollbringen, wie er sie in seinen Übungen demonstrierte. Was würde es den anderen Söldnern nützen, wenn er sie auf dieselbe Weise unterrichtete? Sie würden
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