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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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»Lassen Sie uns beginnen, damit ich Ihre wunderbaren Organfarmen bestaunen kann.«
    Rekur Van führte Serena und ihre Begleiter zu einem kleinen Luftgleiter, wie er häufig im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt wurde. Sie blickte sich um und sah in der Ferne die neuen Gebäude Bandalongs in der Sonne glitzern. Obwohl sie von unterschiedlicher Größe waren, hatten alle eine ähnliche rechteckige, zweckmäßige Gestalt, wie geometrische Ameisenhügel.
    Die mit niedrigem Gras bewachsenen Hügel außerhalb der Stadt waren mit einem Labyrinth aus gepflasterten Straßen überzogen, die wie die Muster auf einem antiken Computerchip aussahen. »Über den gesamten Planeten verteilen sich tausende von Einrichtungen, die der Organproduktion dienen«, sagte Rekur Van. »Alle liegen im Freien, wo sie photosynthetische Energie aus dem Sonnenlicht gewinnen können.«
    Nach einer halben Stunde sah Serena die ersten Organfarmen. Sie entstieg dem Luftgleiter und lief mit zögernden Schritten weiter – trotzdem kam sie schneller voran als die Tlulaxa. Niriem und die zweite Seraph blieben dicht hinter ihr. Doch als die Wachfrauen sich zu Iblis umschauten, schüttelte er leicht den Kopf, und sie ließen sich ein Stück zurückfallen.
    Serena, Xavier und Dr. Suk betrachteten die glänzenden Tanks wie ein Wunder. Chromröhren, Glasschläuche und schwarze Metallträger umschlangen die eiförmigen, durchscheinenden Behälter. Jeder enthielt eine blubbernde gelbliche Flüssigkeit, bei der Serena an Fruchtwasser denken musste. Die Tanks hingen wie aufgedunsene Früchte in den Gestellen und waren mit blinkenden Diagnosesystemen verbunden, die über die geklonten Organe wachten. Iblis erklärte, dass in den unterschiedlichen Tanks unterschiedliche Körperteile herangezüchtet wurden, die nicht vom Empfänger des Transplantats abgestoßen wurden.
    Hinter den gewölbten Wänden jedes Tanks konnte Serena verschwommene Formen erkennen, schlaffe Lungensäcke, von Arterien umschlungene Herzen, Vorhänge aus Muskelfaser, die wie Kord gerippt waren. Sie hob den Kopf und blickte über die Hügel, auf denen tausende Sphären hingen, die im Sonnenlicht glänzten und die Energie aus dem klaren Himmel von Tlulaxa absorbierten.
    Der Militärarzt starrte in einen Tank, der ein Dutzend Augäpfel enthielt. Sie trieben wie Weinbeeren in der Flüssigkeit und erwiderten seinen Blick. Die Sehnerven und Blutgefäße waren mit einer zentralen Nährknolle verbunden. »Das ist unglaublich! Sie züchten Organe auf Bestellung? Ist jedes dieser Augen für ein bestimmtes Opfer vorgesehen?«
    »Nein«, sagte Rekur Van mit einem Seitenblick zu den anderen Tlulaxa. »Wir stellen sie mit neutraler Blutgruppe her, damit sie für viele Patienten kompatibel sind. Wir haben Milzen, Lebern, Nieren, alle lebenswichtigen Organe. In unseren größeren Tanks können wir sogar komplette Häute heranzüchten.«
    »Ich weiß«, sagte Rajid Suk. »Ich habe selbst oft mit solchem Gewebe gearbeitet, vor allem bei der Behandlung von Verbrennungsopfern. Damit konnte tausenden Menschen wieder ein normales Leben ermöglicht werden.«
    Die Organbäume richteten sich ständig nach dem Sonnenstand aus. Der Arzt war von Ehrfurcht ergriffen. »Seit Jahrhunderten versuchen unsere besten Medizintechniker, ein solches Niveau und eine derartige Präzision beim Klonen zu erzielen. Was die Tlulaxa erreicht haben, ist einfach atemberaubend. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen sehen würde, könnte ich es nicht für wahr halten. Kein anderer Wissenschaftler der Liga hat etwas Vergleichbares geschafft, nicht einmal in den ruhmreichen Tagen des Alten Imperiums.«
    Er sah Serena und dann die Repräsentanten an. »Zum Wohl der gesamten Menschheit müssen Sie diese Technologie der Liga zur Verfügung stellen. Wir könnten viele weitere Organfarmen errichten. Die Verletzungsopfer müssten nicht mehr monatelang an Lebenserhaltungsmaschinen hängen, während sie auf Ersatzorgane warten.«
    Als Iblis Ginjo den erschrockenen Ausdruck in den Gesichtern ihrer Gastgeber sah, hob er beschwichtigend die Hände. »Schießen Sie nicht übers Ziel hinaus, Doktor Suk. Das hier ist die Lebensgrundlage der Tlulaxa-Kultur.« Die kleine Gruppe ging zwischen den unheimlichen, aber faszinierenden Tanks weiter. »Sie könnten problemlos höhere Preise verlangen und gewaltige Gewinne einstreichen, aber sie leisten ihren Beitrag zum Kampf gegen Omnius. Sie verzichten darauf, von der Not der Menschen zu profitieren, nicht wahr,

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