Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
Rekur?«
»So ist es.«
Jetzt kam Iblis in Fahrt. »Irgendwann könnten die Gewinne der Organfarmen sogar die übertreffen, die Sie durch den Sklavenhandel erzielen.«
»Das wäre eine wünschenswerte Entwicklung«, sagte Serena. »Natürlich besteht während des Krieges ein deutlich höherer Bedarf an diesen Produkten.« Sie runzelte die Stirn und sah sich um. »Wo sind die vielen Sklaven, die Sie halten? Ich hatte erwartet, dass sie auf Ihren Farmen arbeiten.«
»Der Verkauf von Sklaven ist unser Hauptgeschäft, Priesterin Butler«, sagte Rekur Van. »Gut ausgebildete, intelligente Menschen sind eine wertvolle Ware, die wir nicht für uns behalten. Außerdem können wir die Wartung dieser empfindlichen Farmen keinen widerspenstigen Arbeitern anvertrauen, die möglicherweise der Wahnvorstellung anhängen, sich für irgendetwas rächen zu müssen.«
Xavier nickte steif, als könnte er seine Wut kaum beherrschen. »Wie die jüngste Revolte auf Poritrin bewiesen hat.«
»Wir haben nicht die Absicht, unsere Organfarmen einer solchen Gefährdung auszusetzen.«
Serena nahm die Erklärung hin und erinnerte sich an die Schrecken, die die buddhislamischen Sklaven auf Poritrin entfesselt hatten. Die Todesopfer in Starda konnten immer noch nicht genau beziffert werden, wahrscheinlich würde sich die exakte Zahl niemals bestimmen lassen, weil der radioaktive Krater im Zentrum nicht mehr als eine erstarrte Schmelze war, in der menschliche Körper kaum noch nachweisbar waren. Die überlebende Bevölkerung hatte Jagd auf die rebellischen Sklaven gemacht und viele in Pogromen abgeschlachtet. Auf dieser Welt würde das Leben nie mehr wie früher sein.
Die Tlulaxa-Eskorte setzte den Rundgang fort und zeigte den Besuchern alle denkbaren biologischen Erzeugnisse. Niriem war ständig auf der Hut und wich für keinen Augenblick von Serenas Seite.
Nach dem Abendessen nahmen sie an einem offiziellen Empfang teil, auf dem die Diskussionen fortgesetzt wurden. Am folgenden Tag kam Iblis mit zufriedener Miene und einem Angebot des Tlulaxa-Rats zu Serena. »Unsere Freunde haben einen äußerst großzügigen Vorschlag gemacht, Serena. Sie möchten eine offizielle Probe Ihrer Zellen und DNS nehmen. Damit wären sie in der Lage, maßgeschneiderte Organe für Sie herzustellen, falls ... falls Sie bei einem erneuten Mordanschlag verletzt werden sollten.«
Serena legte die Stirn in Falten. »Wären die Standardorgane von den Farmen, die alle unsere Soldaten erhalten, nicht genauso gut für mich geeignet?«
Rekur Van kam zu ihr in den kleinen Bankettsaal geeilt. »Natürlich, Priesterin, aber es besteht immer ein winziges Risiko der Abstoßung. Es ist biologisch unmöglich, hundertprozentig kompatible Organe zu züchten – außer wenn wir Ihre eigene DNS benutzen. Es wäre eine sinnvolle Absicherung, und der Große Patriarch ist damit einverstanden.«
Xavier Harkonnen sah Iblis und den Fleischhändler skeptisch an. »Ich bin nicht davon überzeugt, dass es wirklich notwendig ...«
Serenas Miene erhellte sich. »Nein, kein Problem. Ich glaube, das ist eine gute Idee. Ich möchte die Tlulaxa außerdem bitten, auch Zellen von Primero Harkonnen und dem Großen Patriarchen Ginjo in die Bibliothek aufzunehmen – und von Doktor Suk.«
Xavier legte erschrocken eine Hand auf die Brust. »Die Lungentransplantate, die ich vor vielen Jahren erhalten habe, funktionieren völlig zufriedenstellend, Serena. Ich sehe keinen Grund ...«
»Aber ich!« Und damit war die Diskussion beendet.
Am folgenden Morgen wurden der Gruppe Proben entnommen und sorgfältig etikettiert, anschließend drängte Iblis sie, zum Raumhafen zurückzukehren. »Kommen Sie, Serena. Es war mehr als großzügig von den Tlulaxa, uns so viel Zeit zu widmen. Sie haben alles gesehen, was sie sehen wollten. Unsere Mission ist erfüllt.«
Nachdem sie ein Frühstück zu sich genommen hatten, das unter Zeitdruck stattzufinden schien, sah sie ihre Gastgeber lächelnd an. Sie musste sich vergewissern, dass sie verstanden, wie sehr sie ihre Bemühungen schätzte. »Ich bin außerordentlich beeindruckt, und ich möchte Ihnen mein Lob für Ihre Leistungen aussprechen. Es ist mein Traum, dass wir Sie als vollwertige Mitglieder der Liga gewinnen können. Die gesamte Menschheit würde von Ihrer Arbeit profitieren.«
»Vielleicht sollte dieses Thema auf künftige Besprechungen vertagt werden«, sagte Iblis. »Das Wichtigste ist, dass die Tlulaxa bereit sind, uns weiterhin so selbstlos zur Seite
Weitere Kostenlose Bücher