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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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rötlichen Pulver einer Gewürzeruption ertrunken war, hatte er erfahren, dass er Naib Dhartha und seine Wüstenparasiten daran hindern musste, Melange zu ernten und an Fremdweltler zu verkaufen. In den ersten Jahren hatte Selim im Alleingang viele Lager überfallen und alles Gewürz vernichtet, das die Zensunni gesammelt hatten. Er hatte sich einen legendären Ruf und den Titel »Wurmreiter« erworben.
    Wenig später hatte er seine ersten Anhänger um sich geschart.
    Jafar war vor zwei Jahrzehnten der Erste gewesen. Er hatte den Schutz seines Heimatdorfes in der Nähe von Arrakis City aufgegeben, um diesen Mann zu suchen, der die großen Wüstentiere reiten konnte. Jafar war halb tot gewesen, als Selim ihn unter dem grellen Himmel gefunden hatte, ausgetrocknet, von der Sonne verbrannt und fast verhungert. Der Mann hatte zum schlanken und abgehärteten Ausgestoßenen aufgeblickt und zwischen rissigen Lippen – keine Bitte um Wasser, sondern eine Frage – hervorgestoßen: »Bist du ... der Wurmreiter?«
    Damals hatte Selim über fünf Jahre lang allein gelebt, zu allein, und mit einer heiligen Aufgabe, die zu groß für einen einzelnen Mann war. Er päppelte Jafar wieder auf und lehrte ihn, Shai-Hulud zu reiten. In den folgenden Jahren hatten die beiden Anhänger um sich gesammelt, raue Männer und Frauen, die mit den strengen Regeln und der Ungerechtigkeit des Lebens in den Zensunni-Felskolonien unzufrieden gewesen waren. Selim erzählte ihnen von seiner Mission, die Gewürzernte zu unterbinden, und sie hörten zu, vom Glühen in seinen Augen in den Bann geschlagen.
    Nach Selims wiederholten Melange-Visionen würden die Aktivitäten der fremden Händler und der Gewürzsammler den Frieden des Wüstenplaneten zerstören. Auch wenn der Zeitrahmen unklar war, würde die Verbreitung des Gewürzes über die Galaxis in einer ungewissen fernen Zukunft schließlich zur Ausrottung aller Würmer und einer Krise der menschlichen Zivilisation führen. Obwohl seine Worte erschreckend waren, konnte keiner seine Ansprüche oder seinen Glauben bezweifeln, wenn sie ihn stolz auf dem riesigen Rücken eines großen Sandwurms reiten sahen.
    Doch selbst ich verstehe Shai-Hulud nicht ... den Alten Mann der Wüste.
    Als junger, von seinem Stamm verstoßener Halunke hatte Selim niemals ein Anführer sein wollen. Doch nun, nach vielen Jahren, in denen er sich allein durchs Leben geschlagen und Entscheidungen für seine Anhänger getroffen hatte, war Selim Wurmreiter ein selbstsicherer, klar denkender General, der allmählich selbst an den Mythos glaubte, dass er unzerstörbar war, ein Dämon der Wüste. Obwohl er sein Leben dem Schutz der Würmer widmete, erwartete er keineswegs, dass der launenhafte Shai-Hulud Dankbarkeit zeigte ...
    Unvermutet kehrte Jafar in die hohe Höhle zurück und verbreitete so viel Unruhe, dass Selim von der Öffnung zurücktrat und sah, dass sein Freund einen Neuankömmling mitgebracht hatte. Die junge Frau sah schmutzig und mager aus, doch ihre dunklen Augen leuchteten mit hochmütigem Trotz. Ihr staubiges braunes Haar war kurz geschoren. Ihre Wangen waren unter den Augen sonnenverbrannt, doch ansonsten schien sie unversehrt zu sein. Sie schien gewusst zu haben, dass sie sich vor der Sonne schützen musste. Eine gekrümmte weiße Narbe lag wie eine Mondsichel über ihrer linken Augenbraue, eine exotische Akzentuierung ihrer herben Schönheit.
    »Sieh mal, was wir draußen in der Wüste gefunden haben, Selim.« Jafar stand gleichmütig und unerschütterlich da, doch Selim bemerkte die Spur eines amüsierten Leuchtens in seinen tiefblauen Augen.
    Die junge Frau wich vor dem großen Mann zurück, als wollte sie beweisen, dass sie seinen Schutz nicht nötig hatte. »Mein Name ist Marha. Ich bin allein aufgebrochen, um nach dir zu suchen.« Dann zuckte ihr Gesicht unsicher und ehrfürchtig, wodurch sie unerwartet jung wirkte. »Es ist ... mir eine Ehre, dich kennen zu lernen, Selim Wurmreiter.«
    Er legte die Hand unter ihr Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Sie war mager und schmutzig, aber sie hatte große Augen und markante Züge. »Du bist noch ein kleines Mädchen. Wärst bei der schweren Arbeit nicht besonders nützlich. Weshalb hast du dein Volk verlassen?«
    »Weil es aus Narren besteht«, platzte es aus ihr heraus.
    »Viele Menschen sind Narren, wenn man sie näher kennen lernt.«
    »Ich nicht. Ich bin gekommen, um mich dir anzuschließen.«
    Selim hob belustigt die Augenbrauen. »Wir werden

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