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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sehen.« Er wandte sich Jafar zu. »Wo hast du sie gefunden? Wie nah ist sie herangekommen?«
    »Wir haben sie unter dem Nadelfelsen erwischt. Sie hatte dort gelagert und wusste nicht, dass wir sie beobachteten.«
    »Ich hätte euch gesehen«, warf sie ein.
    Der Nadelfelsen lag sehr nahe an der Siedlung. Obwohl Selim beeindruckt war, zeigte er es nicht. »Und du hast ganz allein in der Wüste überlebt? Wie weit ist dein Dorf entfernt?«
    »Acht Tagesmärsche. Ich habe Essen und Wasser mitgenommen und Eidechsen gefangen.«
    »Du meinst, du hast Essen und Wasser aus deinem Dorf gestohlen.«
    »Ich habe es mir verdient .«
    »Ich bezweifle, dass dein Naib das ebenso sieht. Also ist es unwahrscheinlich, dass dein Stamm dich wieder aufnehmen würde.«
    Marhas Augen blitzten auf. »Das ist sehr unwahrscheinlich. Ich bin aus Naib Dharthas Dorf geflohen, genauso wie du vor vielen Jahren.«
    Selim erstarrte und musterte sie genauer. »Er hat den Stamm immer noch fest im Griff?«
    »Er sagt, dass du böse bist, ein Dieb, ein Vandale.«
    Selims leises Lachen war trocken und humorlos. »Vielleicht sollte er mal in einen Spiegel schauen. Durch seinen Verrat hat er sich zu meinem Feind auf Lebenszeit gemacht.«
    Marha wirkte müde und durstig, doch sie beschwerte sich nicht, verlangte nicht nach Gastfreundschaft. Sie tastete an ihrem Hals herum und zog eine Drahtschleife hervor, die eine Sammlung von klirrenden Metallchips zusammenhielt. »Gewürzmarken von Fremdweltlern. Naib Dhartha schickte mich hinaus, um im Sand zu arbeiten, um nach Gewürz zu scharren und es zu sammeln, damit es an seine Händlerfreunde in Arrakis City geliefert werden kann. Ich bin seit drei Jahren im heiratsfähigen Alter, doch keine Frau – und kein Mann – der Zensunni kann sich einen Gefährten nehmen, bevor sie oder er sich fünfzig Gewürzmarken verdient haben. So bemisst Naib Dhartha unsere Dienste für den Stamm.«
    Selim zog eine finstere Miene, berührte die Marken vorsichtig mit den Fingerspitzen, dann steckte er sie voller Abscheu in ihren Kragen zurück. »Er ist ein Mann, der sich vom Geiz und der falschen Hoffnung auf ein einfaches Leben in die Irre führen lässt.«
    Er wandte sich ab und starrte in die Wüste hinaus. Im Morgenlicht blinzelnd beobachtete er vier Gestalten, die aus den unteren Höhlen auftauchten. Sie gingen auf die offene Sandfläche hinaus, in Tarnroben und -mäntel gekleidet. Ihre Gesichter waren verhüllt, um den Feuchtigkeitsverlust zu verringern.
    Der kleinste von ihnen war Biondi, der sich auf seine Prüfung vorbereitete.
    Als Marha sich fragend zu den Männern umblickte, erklärte Jafar: »Selim Wurmreiter empfängt Botschaften vom Shai-Hulud. Uns wurde von Gott aufgetragen, die Vergewaltigung der Wüste zu beenden, die Gewürzernte zu verhindern, den Handel zu unterbinden, der die Geschichte auf einen unheilvollen Kurs zu bringen droht. Es ist eine gewaltige Aufgabe für unsere kleine Gruppe. Durch deine Arbeit bei der Melange-Ernte hast du unsere Feinde unterstützt.«
    Trotzig schüttelte die junge Frau den Kopf. »Ich habe sie verlassen und damit eurer Sache geholfen.«
    Selim wandte sich um und blickte von ihrer Mondsichel-Narbe zu ihren aufmerksamen Augen. Er sah darin eine Entschlossenheit, war sich über ihre wahren Absichten aber nicht sicher. »Warum bist du zu uns gekommen, zu einem harten Leben, statt nach Arrakis City zu gehen und auf einem Handelsschiff anzuheuern?«
    Die Frage schien sie zu überraschen. »Warum? Was denkst du? «
    »Weil du Fremdweltlern nicht mehr vertraust als deinem eigenen Stammesführer.«
    Sie hob den Kopf. »Ich will auf Würmern reiten. Und nur du kannst es mich lehren.«
    »Und warum sollte ich das tun?«
    Der Eifer der jungen Frau verdrängte ihre Unsicherheit. »Ich dachte, wenn ich dich finden könnte, wenn ich die Lage eures Verstecks ausfindig mache, würdest du mich akzeptieren.«
    Selim hob die Augenbrauen. »Das ist nur der erste Teil.«
    »Der leichte Teil«, sagte Jafar.
    »Ein Schritt nach dem anderen, Marha. Bis jetzt hast du dich gut geschlagen. Nicht viele kommen dem Nadelfelsen so nahe, bevor wir sie ergreifen. Manche schicken wir mit ausreichenden Vorräten zurück, damit sie den Weg nach Hause überleben. Andere sind so hoffnungslos verloren, dass sie in den Tod laufen, ohne überhaupt zu wissen, dass wir sie beobachten.«
    »Ihr seht ihnen einfach beim Sterben zu?«
    Jafar zuckte die Achseln. »Wenn sie in der Wüste nicht überleben können, sind sie

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