Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
mindestens zehn Ladungen, alle perfekt positioniert.«
»Wir könnten einfach Atomwaffen verwenden, Primero«, sagte einer der Pioniere. »Es wäre viel einfacher.«
Xavier schüttelte den Kopf. Er hatte genug atomare Zerstörung gesehen, als die Armada der Liga die Erde unfruchtbar gemacht hatte. »Ganz gleich, was diese Menschen getan haben, ich will ihnen noch eine Chance geben.«
Die drahtigen, furchtlosen Männer und Frauen aus Ginaz kletterten nach Norets Anweisungen in Rissen der großen Steinblöcke hinauf, die die verzierte Oberfläche des Damms bildeten. Sie positionierten Sprengkapseln hinter die kolossalen Skulpturen von Mohammed und Buddha.
Die Maschinenarmee marschierte weiter. Sie ignorierte die Ablenkung durch andere Dörfer, die sie besetzen würden, nachdem das Update von Omnius im Netzwerk von Darits installiert war. Xavier beabsichtigte jedoch, ihnen diese Beute vorzuenthalten und die Robotertruppen zu zerstören.
Einige Zenschiiten nahmen die Warnung ernst und flohen aus der Stadt, während andere sich weigerten, auf irgendetwas zu hören, das die Ungläubigen sagten. Zerrissen von der fürchterlichen Entscheidung, die zu fällen er gezwungen worden war, beobachtete Xavier den Strom der Flüchtlinge. Er hatte in seinem Leben schon so viel Tod gesehen.
Ich kann nicht jene retten, die darauf bestehen, sich zu Märtyrern zu machen.
Doch er spürte die Tränen in seinen Augen brennen. Welch eine Verschwendung! Für wen opfern sie sich? Omnius wird nicht beeindruckt sein, und ich bin es genauso wenig.
Vorian Atreides meldete sich großspurig von seinem Flaggschiff im Orbit. »Gute Neuigkeiten, Xavier. Ich bin hier oben fast fertig. Wir sind bereit, es mit der Raumflotte aufzunehmen.«
»Ausgezeichnet – denn die Denkmaschinen haben uns fast erreicht.« Er unterbrach die Komverbindung und überließ seinem Kollegen die Vorbereitungen zur zweiten Phase, die – theoretisch – die Reste der Maschinenflotte von IV Anbus vertreiben würde.
Augenblicke später traf die furchteinflößende Roboterarmee am fernen Ende der Schlucht ein, eine unheilvolle Ansammlung unerbittlicher mechanischer Macht. Xavier wünschte sich nichts anderes, als sie zu zerstören.
Selbst die fronterfahrenen Kämpfer schrien vor Entsetzen, doch Xavier winkte ihnen beruhigend zu. »Wir kämpfen für die Ehre und eine gerechte Sache! Wir sind Soldaten in der Armee des Djihad.« Er befahl seinen Söldnern und Djihadis, sich in Sicherheit zu bringen. Zon Noret entfernte sich stolpernd; er wäre fast zusammengebrochen. Mehr Blut war aus seinen tiefen Wunden gesickert, doch er wehrte die Hilfe ab, die ihm einer von Xaviers Soldaten anbot.
Die Maschinen setzten ihren Vormarsch fort. Offenbar waren sie davon überzeugt, dass sie die letzte Verteidigungslinie der Menschen durchbrochen hatten. Xavier wartete ... und wartete. Schweiß lief ihm über die Schläfen in die Augenwinkel.
Wir haben die Kraft der Natur auf unserer Seite, und sie ist ein mächtiger Verbündeter. Das Wasser wird den Rest der Arbeit für uns übernehmen.
Die letzten Ginaz-Kommandotrupps kletterten die Schluchtwand hinauf, um aus dem unmittelbaren Bereich der angebrachten Sprengladungen zu kommen. Noret blieb trotz seiner Verletzungen auf den Beinen und folgte seinen Söldnern. Sonnenlicht schimmerte auf den Metallhüllen der abscheulichen Kampfroboter.
»Dies ist eine Welt, die Omnius nicht erobern wird«, sagte Xavier mit tiefer und bedrohlicher Stimme. Dann hob er den Kopf und öffnete den Mund zu einem Schrei. »Du wirst diesen Planeten nicht bekommen!«
Er zündete die Sprengladungen selbst.
Eine Serie von Detonationen grollte wie Donner, als die Schallwellen von den nahen Schluchtwänden gefangen und verstärkt wurden. Die Explosionen trafen verwundbare Punkte, hämmerten auf sie ein und setzen sich durch den mächtigen Damm fort.
Nachdem die Struktur nachhaltig beschädigt war, stieß die ungeheure Kraft des gefesselten Wassers durch wachsende Brüche, gewann an Stärke und verursachte exponentielle Steigerungen der Schäden. Gischtendes Wasser und schwere Trümmer schossen wie aus Hochdruckdüsen heraus.
Wasser drängte sich durch die Risse wie eine kosmische Stampede. Die riesigen Statuen von Buddha und Mohammed wankten, als würden sie sich in einem trunkenen Tanz winden. Dann zerbrachen und stürzten sie. Schließlich barst der ganze Damm mit gewaltigem Dröhnen. Der Schutzwall, die zyklopischen Skulpturen und hausgroße Trümmer wälzten
Weitere Kostenlose Bücher