Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
wollen«, teilte er über die Komverbindung allen Soldaten mit. Kalte Luft pfiff durch seine Zähne. »Ich werde diesen Planeten niemals an Omnius ausliefern ... ganz gleich, zu welchem Preis.«
Vergyl klang erschrocken, aber er schien seinen Optimismus nicht ganz verloren zu haben. »Xavier, vielleicht kann ich ein paar unserer Waffen reparieren. Wir können die Denkmaschinen verfolgen, sie angreifen.«
Zon Noret mischte sich ein und sprach für die Söldner. »Geben Sie uns diese Waffen, Primero. Sie haben gesehen, wie viel wir schon mit dem wenigen vollbracht haben, das wir aus den örtlichen Beständen zusammengekratzt haben. Wir werden es versuchen.«
»Das wäre eine Vergeudung unserer Kräfte. Sie könnten nicht das vollbringen, was wir brauchen. Ziehen Sie sich zurück und retten Sie so viel militärische Ausrüstung, wie Sie fortschaffen können. Vielleicht benötigen wir sie irgendwann – aber nicht jetzt. Ich habe andere Pläne.« Er blickte in die lange Schlucht; die Maschinenarmee konnte nicht mehr fern sein. »Alle Söldner melden sich so schnell wie möglich in Darits zurück. Zon Noret, wenn ich mich recht entsinne, haben Sie eine spezielle Sprengausbildung. Ich brauche Ihre ... besonderen Fähigkeiten.«
Er schaute zu dem gigantischen Damm hoch, der von den Zenschiiten erbaut worden war, um das Wasser zu stauen und die Fluten zu kontrollieren. Wenn diese Menschen eine so komplizierte Anlage errichten konnten, weshalb schafften sie es dann nicht, sich einem offensichtlichen Feind entgegenzustellen?
Tercero Cregh meldete sich aus dem zweiten Dorf. »Primero, die Maschinentruppen sind gerade an uns vorübergezogen. Keine Verluste.«
»Vorläufig interessieren sich die Roboter nicht für Sie. Wenn sie aber einmal das Netzwerk und die Infrastruktur von Darits übernommen und ihre eigenen Substationen errichtet haben, werden sie sich die Zeit nehmen, um zurückzukommen und alle umliegenden Dörfer zu vernichten.« Er bemühte sich, nicht laut loszufluchen. »Können Sie abschätzen, wann die Maschinen Darits erreichen werden?«
»In maximal zwei Stunden, Primero.«
»Wir werden bereit sein.« Xavier schaltete die Komverbindung ab und wandte sich an einen Soldaten. Er hatte keine andere Wahl, als rigoros zu handeln. Dafür hatten die Zenschiiten gesorgt. »Suchen Sie Rhengalid. Sagen Sie ihm, seine Leute haben weniger als zwei Stunden Zeit, die Stadt zu evakuieren. Machen Sie ihm klar, dass ich keine zweite Warnung aussprechen werde.«
* * *
Die Ältesten der Zenschiiten standen im nebelfeuchten Hohlweg, der an der Felswand verlief, und verlangten zu wissen, was Xavier zu tun gedachte.
»Dies war nicht die Taktik, mit der ich die Denkmaschinen bekämpfen wollte, aber Sie lassen mir keine andere Wahl. Ich hätte meine Mission erfüllen und dabei Ihre Stadt und Ihr Volk retten können. Sie haben mir keine Alternative gelassen.«
Rhengalid reckte eine sehnige Faust in den Himmel. »Darits ist eine heilige Stadt, das Herz der zenschiitischen Religion. Hier bewahren wir heilige Texte auf, zahllose Reliquien, unersetzliche Artefakte.«
»Dann hätten Sie sie in Sicherheit bringen sollen, als Sie vor einer Stunde meine Warnung gehört haben.« Xavier ließ ihn gewaltsam entfernen. »Sagen Sie Ihrem Volk, dass es sich beeilen soll. Die Leute müssen nicht sterben.«
Während Wasserströme aus den Umleitungskanälen und Abflussschächten des Dammes tosten, erzählte er unbarmherzig die ganze Wahrheit. Er berichtete von der Zeit, als Omnius einen größeren Angriff auf die salusanische Hauptstadt Zimia gestartet hatte. Xavier hatte seine Streitkräfte zusammengezogen und die schwere Entscheidung getroffen, Holtzmans Schildgeneratoren unter allen Umständen zu schützen. Und er hatte die ganze Welt gerettet, obgleich es tausende Menschenleben und ganze Stadtviertel der schönen Metropole gekostet hatte. Nun hatte Xavier eine ähnliche Wahl für Darits getroffen – in einem noch größeren Maßstab.
In einer eiligen Beratung hatte er sich mit seinen Pionieren und Sprengstoffexperten getroffen, um die Anordnung von Sprengladungen zu besprechen. Der Damm war gut gebaut, doch seine Einsatzteams konnten die Schwachpunkte in der Struktur erkennen.
Zon Noret stand vor ihnen; Blut tropfte aus Wunden, die er sich im Nahkampf mit den Robotern zugezogen hatte. Er ignorierte die Verletzungen, er hatte eigenhändig Notverbände angelegt, um sich noch eine Weile handlungsfähig zu halten. »Wir brauchen
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