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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Weise Holtzman wurde als Held des Djihad geehrt, als Bezwinger der Maschinen. Wenn sie die Gläser mit gewürztem Poritrin-Rum erhoben, dachten sogar ein paar Aristokraten daran, den Namen Vorian Atreides zu erwähnen, wenn auch nur beiläufig.
    Mit dem aufgeblasenen Wissenschaftler an der Seite hielt Lord Bludd laute trunkene Reden und schlug sich triumphierend auf die Brust. »Freiheit ist ein grundlegendes Menschenrecht!«
    Doch die buddhislamischen Sklaven hatten keinen Grund zum Feiern.
    Ein paar der gefangenen Kinder blieben in den Wohnlagern am Rand der erkalteten Hochöfen und Produktionszentren im Flussdelta. Mit offenem Mund starrten sie auf die spektakulären Feuerwerke hinüber und hörten die ferne hämmernde Musik.
    Die erwachsenen Sklaven schlossen sich in ihren Baracken ein und trösteten sich gegenseitig mit ihren Erinnerungen und Ritualen. Während die Festlichkeiten weitergingen und Feuerwerke über Poritrins großem, sich dahinwälzendem Fluss erblühten wie Chrysanthemen, saß Ishmael mit seinen Kameraden zusammen und tauschte die Geschichten über die Vergangenheit ihrer Völker aus. Indem sie sich Gleichnisse und Legenden ins Gedächtnis riefen und die Weisheit der Koran-Sutras zitierten, hielten sie die Erinnerung am Leben, wie die Zensunni und Zenschiiten von einer Welt zur anderen verfolgt worden waren, immer auf der Suche nach sicheren Häfen im kosmischen Meer, wo man sie in Ruhe lassen würde. Sie hatten sich vom Krieg der Verdammten abgewendet – vom Kampf der Maschinendämonen gegen die Ungläubigen. Keine Seite verdiente die Unterstützung durch die Gläubigen, denn die Anhänger des Buddhislam waren von Gott erwählt, die Hüter der wahren Weisheit des Himmels zu sein.
    Doch nun wurden sie schwer in ihrem Glauben geprüft. »Wir müssen stark bleiben«, überzeugte Ishmael seine Kameraden. »Stärker als die anderen.«
    Dann, im Schatten am Rand des Lagerfeuers, überraschte Aliid sie alle mit seinem Einwand. »Vielleicht, Ishmael, aber anderswo sind Zensunni und Zenschiiten frei.« Er sog schnell die Luft zwischen zusammengepressten Zähnen ein. »Wäre Bel Moulay hier, würden alle Sklaven sich unter seinem Banner erheben. Er würde uns zeigen, wie wir uns befreien und von diesem Planeten entkommen könnten.«
    »Aber er ist nicht hier«, tadelte Ishmael. Er saß in meditativer Haltung auf dem harten Boden. »Dieser Aufstand führte nur zu seiner Hinrichtung, und wir alle haben in den Jahren danach den Preis dafür bezahlt.«
    »Bel Moulay mag tot sein, doch ich bin es nicht«, brummte Aliid.
    »Ich besitze nicht die Unverfrorenheit, Gott zu drängen, mein Freund. Eines Tages«, versprach Ishmael, »werden wir eine Welt finden, die wir bewohnen und selbst verteidigen können. Unser Leben wird sein, wie Gott es vorgesehen hat.«
    Aliid blieb skeptisch, doch die anderen Sklaven sahen Ishmael mit strahlenden Augen und hoffnungsvollen Gesichtern an. Ishmael hatte diesen Menschen über so viele Jahre Versprechungen gemacht, dass er sich nicht sicher war, wie lange er selbst noch hoffen konnte.
    Trotzdem zwang er sich, mit fester Stimme zu sprechen. »Eines Tages werden wir an einem Ort leben, den wir Heimat nennen können.«

25
     
    Sand hält die Haut sauber – und auch den Verstand.
    Feuerlyrik der Zensunni von Arrakis
     
     
    Zwei Tage, nachdem sein Wasservorrat versiegte, war Aziz überzeugt, dass er sterben würde. Der Junge schleppte sich über trockene Felsen und durch wehenden Sand. Seine Lippen und Augen waren mit feinem Staub verkrustet, den er nicht abreiben konnte. Er sah Trugbilder und wenig Hoffnung.
    Naib Dhartha hatte ihn auf diese wichtige Mission ausgesandt, und er musste nur noch ein paar Stunden durchhalten, um die Aufgabe zu vollenden, die sein Großvater ihm aufgetragen hatte. Es war sehr wichtig.
    Was ist, wenn ich versage? Was ist, wenn ich sterbe, ohne meine Botschaft zu überbringen? Aziz' Vater Mahmad – Dharthas einziger Sohn – war dem Stamm treu ergeben gewesen. Er hatte gewissenhaft mit Fremdweltlern am Raumhafen zusammengearbeitet. Mahmad hatte den Großteil des Melange-Geschäfts abgewickelt, er hatte mit Tuk Keedair und Aurelius Venport verhandelt, die das Gewürz in der Liga der Edlen verkauften.
    Vor vier Jahren hatte Mahmad sich eine seltsame fremde Krankheit von einem Reisenden in Arrakis City eingefangen, lange daran gelitten und war schließlich im Delirium gestorben. Einige der konservativen Zensunni aus den Dörfern behaupteten, dass die

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