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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Krankheit eine Strafe dafür war, dass sie sich mit Fremden abgegeben hatten. Während der alte Naib um seinen Sohn getrauert hatte, war der Tod ein Bestandteil des Lebens auf Arrakis, und er betrachtete den Verlust als Teil ihres fortwährenden Kampfes um Unabhängigkeit, als wäre Mahmad im Kampf gegen einen Feind gefallen ...
    Aziz wusste nicht mehr, in welche Richtung er ging. Er schwankte durch die glühende Hitze und entdeckte kein Anzeichen der Wurmreiter. Er hoffte, die Banditen würden kommen und ihn retten ... irgendwie. Bald.
    Der Reichtum, den der Gewürzhandel mit sich brachte, hatte den Zensunni-Dörfern ein bequemes Leben ermöglicht. Sie wurden immer abhängiger von Dingen, die sie in Arrakis City erwarben, als von dem, was sie der Wüste abringen konnten. Im schroffen Gelände von Arrakis hatte Aziz schnell festgestellt, dass ihm viele der alten Fertigkeiten fehlten, die zum Überleben wichtig waren.
    Der Junge tat alles, was er konnte, um auf sich aufmerksam zu machen, indem er nachts Signalfeuer entzündete und tagsüber Spiegel aufblitzen ließ. Er konnte nicht glauben, dass der heldenhafte Selim Wurmreiter ihn in so jungem Alter umkommen lassen würde. Der Gesetzlose hatte ihm während des Gewürzraubs direkt in die Augen geblickt, und Aziz dachte, er würde das Herz des großen Mannes kennen, ganz gleich, was sein Großvater sagte ...
    Selim und seine Banditen bereiteten Dhartha viel mehr Probleme als Krankheiten von fremden Welten. Jahrelang hatten die ständigen Überfälle auf Melange-Karawanen die Gewinne des Dorfes beträchtlich dezimiert. Und die ganze Zeit hatte sich der Naib geweigert, Entschuldigungen für die gesunkene Produktivität gegenüber Tuk Keedair geltend zu machen, wenn der Tlulaxa nach Arrakis City kam, um Gewürz zu verladen. »Die Banditen sind eine interne Angelegenheit«, gab er unverändert auf alle Fragen zur Antwort. »Lassen Sie das uns regeln.«
    Verärgert hatte Keedair gedroht, professionelle Gruppen von außerhalb in die Wüste zu schicken, bezahlte Söldner, Fährtenleser und Assassinen. Doch Aziz' Großvater hatte versprochen, sich um das Problem zu kümmern, in der Absicht, sowohl die Handelsbeziehungen als auch die Privatsphäre des Dorfes intakt zu halten. Und so hatte Dhartha schweren Herzens seinen Enkel ausgesandt, um die Banditen zu suchen und ihnen einen Waffenstillstand anzubieten.
    »Selim war einst ein Mitglied unseres Stammes«, hatte der Naib in der Abenddämmerung vor drei Tagen zu ihm gesagt, als Aziz sich vorbereitet hatte, in die Wüste zu gehen. Die zwei hatten allein an der letzten Glut des Lagerfeuers gesessen. »Als kleiner Junge wurde Selim des Wasserdiebstahls für schuldig befunden und in die Wüste verbannt. Wir hatten erwartet, er würde sterben, doch irgendwie hat er überlebt.«
    »Ja, Großvater.« Aziz' Augen leuchteten hell in den Schatten der Höhle. »Und er hat gelernt, die Bestien der Wüste zu reiten.«
    Die tiefblauen Augen des alten Mannes wurden bei der Erinnerung feucht. »Während wir seit jener Zeit gelernt haben, Melange zu ernten und zu vermarkten, hat Selim Wurmreiter eine Bande krimineller Anhänger um sich geschart, um seine Schreckensherrschaft über unsere hart arbeitenden Gewürzsammler auszuweiten. Ich weiß, dass Selim mich für das Urteil hasst, das ich ihm damals auferlegt habe. Nun ist es an der Zeit für einen von uns beiden, dem anderen zu vergeben.« Er zögerte. »Oder den anderen zu töten.«
    Der alte Naib hatte müde und gebrochen ausgesehen, und Aziz' Herz war voller Mitgefühl für den Mann gewesen. Er hatte ein geheimes Versprechen gegeben, dass er einen Weg finden würde, das Problem zu lösen, den Bruch zwischen Naib Dhartha und Selim Wurmreiter zu kitten.
    »Wir müssen diese unsinnige Fehde beenden und für unsere gemeinsamen Interessen zusammenstehen. Sonst werden die Fremdweltler uns entzweien und erobern. So etwas kann sich selbst ein Gesetzloser wie Selim nicht wünschen. Du musst ihn finden, Aziz, und ihm berichten, was ich gesagt habe.«
    Stolz über die Verantwortung hatte sich der Junge in die Wüste hinausgewagt. Er hatte sich der Gefahr mit Hoffnung und Entschlossenheit gestellt. Doch nun war er schon seit Tagen unterwegs, und die Wüste war unversöhnlich. Er wollte sich nur noch zusammenrollen und sterben.
     
    * * *
     
    Begleitet von zwei anderen Gesetzlosen beobachtete Marha den Jugendlichen, wie er durch die Wüste taumelte. Irgendwann hörte sie auf zu zählen, wie viele dumme

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