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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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auf euch zu nehmen?«
    Noret und seine Gefährten riefen im Chor ihre Zustimmung. Meister Shar forderte sie nacheinander zum Vortreten auf. Als Vierter in der Reihe machte Noret zwei Schritte auf den sitzenden Rat der Veteranen zu.
    »Jool Noret, du hast das ungewöhnlichste Training von allen hinter dir«, sagte Master Shar. »Dein Vater war ein ungeheurer Gewinn für die Söldner von Ginaz. Er wurde ebenfalls von seinem Kampfmek Chirox ausgebildet, während deine Gefährten hier von menschlichen Veteranen unterrichtet wurden. Hältst du das für einen Nachteil?«
    Schuldgefühle brodelten tief in Jools Seele, als er antwortete. »Nein, Meister Shar, ich halte es für einen Vorteil. Eine Maschine hat mir beigebracht, wie man Maschinen tötet. Welcher Lehrer könnte mehr über unsere Erzfeinde wissen?«
    »Aber dieser Mek hat Zon Noret getötet«, krächzte eine Veteranin, eine muskulöse grauhaarige Frau.
    Jool konzentrierte sich auf seine Antwort und ignorierte das Dröhnen in seinen Ohren. »Um den Verlust meines Vaters wettzumachen, muss ich doppelt so viele Feinde zerstören.«
    Ein narbiger alter Gnom mit ausgeschlagenen Zähnen lehnte sich vor. »Dieser Mek wurde aus einem Schlachtschiff der Roboter geborgen und neu programmiert. Sorgst du dich nicht, dass er geheime Anweisungen enthalten könnte, dich verwundbar zu machen?«
    »Mein Sensei-Mek hat bereits vier Generationen von Söldnern ausgebildet, die zu den Besten von Ginaz zählen, und ich habe gelobt, sie alle zu übertreffen. Ich habe gelernt, Maschinen zu töten, ich kenne die Schwachpunkte aller bekannten Robotermodelle und Cymek-Körper.« Die Litanei schwoll in ihm an, und seine Stimme erlangte eine furchterregende Kraft. »Ich wuchs mit dem Wissen über Serena Butlers Djihad auf. Ich habe Berichte von den Schlachten auf Synchronisierten Welten gesehen, von unseren Siegen und Niederlagen. Mein Geist wird verzehrt vom Bedürfnis, Omnius zu zerstören. In mir ist kein Zweifel, dass ich dafür geboren wurde.«
    Meister Shar lächelte. »Dann ist auch in uns kein Zweifel.« Er zeigte auf das Becken mit den Korallenscheiben. »Wenn in dir der Geist eines Kriegers lebt, ist es nun an der Zeit, dass er sich dir offenbart. Wähle. Lass uns sehen, welcher unserer gefallenen Söldner seine Fertigkeiten und sein Können auf dich übertragen hat.«
    Jool Noret starrte auf die zahlreichen Scheiben. Die meisten waren mit dem Namen eines Ginaz-Söldners beschrieben, der während der Jahrhunderte des Krieges gefallen war. Einige der Scheiben waren leer; sie bedeuteten eine neue Seele. Der junge Mann schloss die Augen und tauchte die Hand in den Haufen. Er ließ sich vom Schicksal leiten. Irgendwo im Becken lag auch die Scheibe mit dem Namen seines Vaters, doch er wusste, dass er dieser Seele nicht würdig war. Er hätte es nicht ertragen, diese Scheibe zu ziehen, und hoffte, dass seine Hände sie nicht fanden.
    Unvermittelt fasste er Mut und ergriff eine Scheibe, zog sie heraus und hielt sie ins Sonnenlicht. Er öffnete die Augen und las einen unbekannten Namen: Jav Barri.
    Endlich wusste er, wer in ihm wiedergeboren war. Er konnte die Archive von Ginaz durchsehen und sich über die Lebensgeschichte dieses Jav Barri kundig machen. Doch letztlich interessierte es ihn nicht, was dieser Söldner getan hatte. Mit der Erinnerung an seinen Vater, der Ausbildung durch den Sensei-Mek und dem Geist des gefallenen Söldners würde sich Jool Noret seinen eigenen Namen machen – oder bei dem Versuch sterben.
    »Ihr alle habt nun den Auftrag, Denkmaschinen zu zerstören«, sagte Meister Shar. »Das wird eure heilige Pflicht sein, und ihr werdet für die Opfer, die Ihr bringt, gut entlohnt werden. Morgen brecht Ihr nach Salusa Secundus auf, wo Ihr gemeinsam mit der Armee des Djihad in den Kampf ziehen werdet.«
    Er zögerte, dann brach seine Stimme, als er hinzufügte: »Macht, dass wir stolz auf euch sind.«

28
     
    Worte haben Zauberkraft.
    Zufa Cevna,
    Reflexionen über den Djihad
     
     
    Auf einem rasenbedeckten Hügel außerhalb der Hauptstadt der Liga hielt Iblis eine weitere mitreißende Rede. Hinter ihm ragte einer der vielen Schreine für Serenas totes Kind auf, der ein »echtes Fragment« der Kleidung enthielt, die der kleine Manion am Tag seiner Ermordung getragen hatte.
    Iblis war in Begleitung seiner Frau Camie Boro, einer kühlen Schönheit, die wie eine Statue an seiner Seite ausharrte. Camie, die letzte Erbin des imperialen Hauses, war zu einem wichtigen Teil

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