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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Blick in der Menge ausmachen konnte.
    Als sie Iblis musterte, stellte Zufa sich hypnotische Wellen vor, die ihn flimmernd umgaben. Sie kamen aus dem Energiekern seines Körpers und streckten sich wie Tentakeln zum Publikum aus, während er sprach. Die Worte des Großen Patriarchen waren stets gut gewählt, doch ihre Gesamtwirkung schien viel größer als ihr tatsächlicher Inhalt zu sein. Heute war er in guter Form, er feuerte seine Zuhörer an, führte sie in diese und in jene Richtung, geschickt wie ein Dirigent. Wenn der charismatische Iblis ihnen gesagt hätte, sie sollten sich in einen Abgrund stürzen, hätten sie es jubelnd getan.
    Genau im richtigen Moment hob er die Arme und setzte passende Gesten ein. Er betete nur selten und benutzte kaum religiöse Begriffe, aber die Wirkung war ähnlich. Die Menschen glaubten an seine Aufrichtigkeit. Zufa konnte sich nicht vorstellen, dass es nur Übung war. Es musste mehr dahinterstecken.
    »Seht ihr, er ahnt nicht einmal, welche Macht er tatsächlich besitzt«, sagte sie zu den anderen Zauberinnen. »Er glaubt, er wendet seine Fähigkeiten instinktiv an.«
    Überwältigend.
    Als Anführerin der Delegation von Rossak war Zufa schon seit längerer Zeit von Iblis Ginjos bemerkenswerter persönlicher Ausstrahlung fasziniert. Allerdings vermuteten sie und ihre Schwestern, dass er ein Geheimnis hatte. Doch das hatten sie für sich behalten.
    Die Extrapolation der Zuchtlinie dieses Mannes war höchst interessant. Seine Wurzeln gingen sogar zu Zufas Dschungelplaneten zurück. Die verfügbaren Hinweise ließen vermuten, dass der Große Patriarch über angeborene telepathische Fähigkeiten verfügte, ein äußerst seltenes Merkmal bei Männern.
    Vielleicht besaß er die geeignete maskuline Genausstattung, nach der sie seit langer Zeit gesucht hatte. Sie war nicht mehr jung, doch mit den raffinierten neuen Fruchtbarkeitstherapien, die von VenKee entwickelt und von vielen Zauberinnen auf Rossak getestet worden waren, würde Zufa es schaffen, ein weiteres Kind auf die Welt zu bringen. Für sie bedeutete es, eine bessere Tochter zu gebären, eine, auf die sie stolz sein konnte. Konnte der Große Patriarch der richtige Samenspender sein?
    Obwohl Iblis Ginjo anscheinend nichts über seine Vorfahren wusste, musste er der entfernte Nachkomme eines Rossak-Bewohners sein, der vor langer Zeit von den Maschinen gefangen genommen und auf andere Welten verschleppt worden war. Was hätte aus ihm werden können, wenn er sich dem intensiven mentalen Training unterzogen hätte, das für sie und ihre Schwestern selbstverständlich war? Zufa Cevna würde ihm nie seine wahre Natur offenbaren, es sei denn, die Zauberinnen versprachen sich davon einen Vorteil.
    Vielleicht konnte sie Einfluss auf ihn nehmen und seine Fähigkeiten für ihre Zwecke nutzen.
    Zufa war für den Charme des Großen Patriarchen nicht unempfänglich, aber es war ihr stets gelungen, ihn mit ihrem wachsamen Bewusstsein abzuwehren. Es befriedigte sie, dass Iblis nicht zu erkennen schien, was es mit seinem hypnotischen Talent auf sich hatte. Im Verlauf der Jahre hatten sich viele ihrer hervorragend ausgebildeten Schwestern in telepathischen Vernichtungsschlägen gegen Cymeks geopfert. Dieser Mann jedoch befand sich in einer anderen Position, und er besaß ein ganz anderes Potenzial. Sie vermutete, dass Iblis Ginjo ein gefährlicher Intrigant war, aber sie sah weit und breit niemanden, der besser qualifiziert gewesen wäre, den Djihad in die nötige Richtung zu führen.
    Schließlich verfolgte er aus eigenen Motiven dasselbe Ziel wie die Zauberinnen: die völlige Auslöschung der Denkmaschinen. Aber sie würden Iblis genauestens beobachten und mit außergewöhnlicher Sorgfalt behandeln müssen.
    Ich glaube, er ist der gefährlichste Mann, dem ich jemals begegnet bin.

29
     
    Gedanken werden zu Waffen. Philosophien liefern klare Gründe für einen Krieg. Gute Absichten entfalten eine beispiellose zerstörerische Wirkung.
    Kogitorin Kwyna,
    Archive der Stadt der Introspektion
     
     
    Glückselig, stolz und zuversichtlich beendete Serena Butler ihre Probe vor den loyalen Seraphim in den goldmaschigen Kappen und fließenden Gewändern. Mit Feuer und Triebkraft musste sie dafür sorgen, dass der Djihad weiterbrannte. Niriem nickte, nachdem sie sich die Aufzeichnung eines Teils ihrer Rede angehört hatte, und drückte ihre Anerkennung aus. Serena bezweifelte jedoch, dass die Anführerin der Seraphim mit der eisernen Treue jemals

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