Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
und unserem Blut zu kämpfen. Aber wenn die Denkmaschinen einen unsichtbaren Feind gegen uns entsenden, wie sollen wir dann uns oder die übrige Menschheit verteidigen?
Schwertmeister Istian Goss
Als Istian Goss und Nar Trig nach dem Ende der Seuche auf Ix eintrafen, gab es dort keine Maschinen zu bekämpfen, und zwei Drittel der menschlichen Bevölkerung waren tot. Bei heftigen Ausschreitungen waren Felder und Lebensmittellager in Flammen aufgegangen, Cholera verpestete das Trinkwasser, und mehrere schwere Unwetter hatten Wohnhäuser zerstört, sodass viele der ohnehin geschwächten Bewohner obdachlos geworden waren. Von den Genesenen konnten viele kaum noch laufen, da sie durch die Nachwirkungen der Krankheit verkrüppelt worden waren.
Die Menschheit befand sich im Zustand der Lähmung, rang ums nackte Überleben, und daher standen wenig Kräfte und Mittel zur Verfügung, um Schläge gegen den eigentlichen Feind zu führen.
In den Monaten, seit sie Honru verlassen hatten, waren die beiden neuen Schwertmeister in zwei Weltraum-Scharmützeln – im Rahmen von Einsätzen der Djihad-Armee – gegen Kampfroboter angetreten. Jedes Mal war ein riesiges Omnius-Schlachtschiff abgefangen, geentert und gekapert worden, um es für den Dienst an der Menschheit umzubauen. Aber die Epidemie hatte dermaßen viele Soldaten getötet und die Streichung so vieler geplanter militärischer Operationen erzwungen, dass die beiden Söldner die meiste Zeit mit der Teilnahme an Rettungsaktionen und Wiederaufbauanstrengungen verbrachten.
Zum Glück hatte das gentechnisch erzeugte Retrovirus seine Opfer schnell dahingerafft und war dann abgestorben. Einen Monat nach der letzten auf Ix gemeldeten Erkrankung konnten Istian und Trig den Überlebenden helfen, ohne einem ernsthaften Infektionsrisiko ausgesetzt zu sein. Keiner von ihnen hatte noch Melange übrig.
Anfangs hatten die Ixianer große Bagger sowie andere Aushubgeräte benutzt, um die unzähligen Leichen in tiefe Höhlenschächte zu bringen und diese Massengräber anschließend durch Sprengungen zu schließen. Neuerdings jedoch protestierten fanatische Märtyrer-Jünger gegen den Gebrauch solcher Apparate und prangerten diese Art maschineller Ausrüstung als schmerzliche Erinnerung an die Vernichtung an, die von Denkmaschinen ausgehen konnte.
Als Istian anmerkte, dass die Märtyrer-Jünger unvernünftig und kurzsichtig waren, musterte Trig ihn mit starrem Blick. Die Grundtriebkraft des Djihad war immer emotionaler Natur gewesen, ein Motivationsschub, der die Menschheit zum Handeln drängte. Leidenschaft beherrschte das Denken der militärischen Befehlshaber und wirkte sich zum Teil nachteilig auf die Schlachtpläne aus, die sie sorgfältig auszuarbeiten versuchten. »Ihr Glaube überwiegt das Bequemlichkeitsbedürfnis«, sagte Trig. »Auf ihre Weise sind sie stark.«
»Diese Leute sind nichts als ein rasender Pöbel.« Istian stemmte die Hände in die Hüften und hob das gebräunte Gesicht zum Himmel. Durch die Luft wallten Rauchwolken von den Feuern, die die Ixianer entzündet hatten, um ehemalige Seuchenherde und Maschinenwracks zu verbrennen. »Leider ist es unmöglich, sie im Zaum zu halten. Vielleicht ist es besser, wenn wir zulassen, dass sie ihre Wut austoben, bis sich ihre Kraft erschöpft haben, ähnlich wie es mit der Seuche geschehen ist.«
In kummervoller Verzweiflung schüttelte Trig den Kopf. »Ich kann die Not dieser Menschen verstehen, aber Schwertmeister werden nicht dafür ausgebildet, sich mit so etwas abzugeben. Wir sind keine Kindermädchen ...«
Später begegneten sie einer weiteren Gruppe von Märtyrer-Jüngern, deren Augen vor Fanatismus glasig waren. Sie führten ein komplettes Sortiment an Pulsschwertern und anderen Nahkampfwaffen mit sich, von denen viele schadhaft oder reparaturbedürftig aussahen. Manche funktionierten offenbar gar nicht mehr, aber ihre Besitzer umklammerten sie, als hätten sie einen kostbaren Schatz an sich gebracht.
»Woher habt ihr diese Waffen?«, erkundigte sich Istian. »Sie sind für Schwertmeister geschmiedet worden, die sich, um sie handhaben zu können, auf Ginaz einem intensiven Training unterziehen.«
»Wir sind Schwertmeister wie ihr«, antwortete der Anführer des Haufens. »Wir haben diese Waffen bei Toten gefunden. Die heilige Serena hat uns den Weg zu ihnen gewiesen.«
»Aber woher stammen sie?«, fragte Istian, ohne sich auf eine religiöse Diskussion einzulassen. Anscheinend machte zumindest diese Horde
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