Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
acht Systemen das gleiche Vorgehen veranlassen.«
»Und wenn Sie damit fertig sind«, fügte Vorian hinzu, »gibt es noch hunderttausend Metallschrecken zu erledigen.«
Noch für einige Zeit richteten die fliegenden Fressmaschinen Unheil an, schwirrten durch die Straßen und stürzten sich auf jeden, der sich ins Freie wagte. Aber nachdem die Fabrikationssysteme eliminiert worden waren, fand keine weitere Produktion der gefräßigen Mikromaschinen mehr statt.
Zum Glück erschöpften sich nach einer gewissen Frist die individuellen Energiequellen der Metallschrecken, als wären sie tatsächlich kurzlebige Insekten, aber mehrere lange, schreckliche Stunden verstrichen, bevor die letzten Exemplare ausbrannten und zu Boden sanken. Die ausgefallenen Maschinchen bedeckten die Straßen wie silbrige Murmeln.
Ausgelaugt hockten sich Vorian und Abulurd auf die Freitreppe des Parlamentsgebäudes. Außer tausenden von Opfern in der gesamten Stadt hatten auch über dreißig Politiker den Tod gefunden. Inzwischen waren ihre Leichen vom Gelände entfernt worden, aber man sah an Wänden und auf Treppen noch grässliche Flecken und abscheuliche Spritzer.
»Jedes Mal, wenn ich mir einbilde, ich könnte die Denkmaschinen nicht noch mehr hassen«, sagte Vorian, »geschieht etwas wie das hier und macht sie mir noch widerwärtiger.«
»Sobald Omnius eine Gelegenheit erkennt, wird er uns wieder angreifen. Vielleicht hat er sogar eine Möglichkeit gefunden, Corrin zu verlassen.«
»Oder er hat diese Fabrikationssysteme schlichtweg aus Bosheit ausgeschickt«, sagte Vorian. »Trotz all der Schäden und des Leids, die diese kleinen Metallungeheuer verursacht haben, bezweifle ich, dass Omnius der Ansicht war, damit Salusa Secundus in die Knie zwingen zu können.«
Der immer noch schwer erschütterte Bator nickte. »Das Holtzman-Satellitennetz bleibt um Corrin stationiert. Omnius kann nicht entkommen ... es sei denn, er hat einen neuen Plan.«
Vor drückte dem Jüngeren die Schulter. »Wir dürfen uns nicht von dümmlichen Politiker dazu verleiten lassen, in unserer Wachsamkeit zu erlahmen.« Er bückte sich und klaubte aus einem Spalt der Steintreppe eine der kleinen Sphären. Reglos lag sie auf seinem Handteller; sie hatte messerscharfe Zähne. »Ihr geringer Energievorrat ist aufgebraucht. Abulurd, ich möchte, dass Sie einige hundert Exemplare einsammeln. Wir müssen sie zerlegen und untersuchen, damit die Liga für den Fall, dass Omnius sie ein zweites Mal einsetzt, ein Abwehrmittel entwickeln kann.«
»Ich beauftrage unsere besten Leute mit der Angelegenheit, Höchster Bashar.«
»Übernehmen Sie selbst diese Aufgabe, Abulurd. Ich wünsche, dass Sie das Projekt persönlich leiten. Ich bin schon immer stolz auf Sie gewesen, und heute haben Sie bewiesen, dass mein Vertrauen gerechtfertigt war. Deshalb möchte ich Sie in meiner Nähe wissen. Vor vielen Jahren habe ich Sie unter meine Fittiche genommen, weil ich den Eindruck hatte, dass Sie Förderung brauchen. Heute haben Sie sich von allen Soldaten in Zimia am glanzvollsten hervorgetan. Jetzt wäre auch Ihr Großvater auf Sie stolz.«
Bei diesem Lob erwärmte sich Abulurds Brust. »Ich habe es nie bereut, mir wieder den Namen Harkonnen zugelegt zu haben, Höchster Bashar, auch wenn ich deswegen von manchen Leuten mit Dreck beworfen wurde.«
»Dann ist es vielleicht an der Zeit, dass wir die Angelegenheit endgültig regeln.« Vorian Atreides kniff die Augen zusammen. »Inzwischen ist es Jahrzehnte her, dass ich Ihnen die Wahrheit über Xavier enthüllt habe. Damals dachte ich, es würde genügen, aber ich hätte es besser wissen müssen. Ein altes Sprichwort empfiehlt, keine schlafenden Löwen zu wecken. Ich war der Ansicht, dass Xavier seinen Weg gewählt und sich damit abgefunden hatte, wie falsch die Geschichtsschreibung ihn einmal darstellen sollte. Ich kann die Liga nicht einmal dazu bewegen, genug Feuerkraft zur Verfügung zu stellen, um den Corrin-Omnius und die restlichen Cymeks zu vernichten. Ich dachte, es gäbe überhaupt keine Chance, das Parlament zu veranlassen, die Geschichtsfälschung zu korrigieren, Xavier zu rehabilitieren und Iblis Ginjo als den wahren Schurken zu entlarven.« Seine Augen funkelten. »Aber es ist ungerecht, dass mein alter Freund einen solchen Preis zahlen soll. Sie waren mutiger als ich, Abulurd.«
Abulurd wirkte, als müsste er an der Anstrengung ersticken, die es ihn kostete, die Tränen zu unterdrücken. »Ich ... ich habe nur getan,
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